Duisburg. . Der MSV Duisburg hat das Drittliga-Derby gegen den KFC Uerdingen klar gewonnen und ist nun Spitzenreiter. Daschner und Mickels treffen.
Im dritten Anlauf hat der MSV Duisburg den Gipfelsturm in der 3. Fußball-Liga gepackt. Die Duisburger Fans waren am Montagabend schon vor dem Abpfiff aus dem Häuschen. „Spitzenreiter, Spitzenreiter" schallte es durch die Duisburger Arena. Mit einem 2:0 (2:0)-Sieg über den KFC Uerdingen kletterte der MSV auf den ersten Tabellenplatz.
Im Oktober hatten die Zebras zweimal den Sprung auf Platz eins verpasst. Zwar war der MSV schon nach dem Auftaktsieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach Erster – das hatte aber bei weitem nicht so viel Aussagekraft, wie nach dem 14. Spieltag.
Wald: "Nur eine Momentaufnahme"
MSV-Präsident Ingo Wald war glücklich, bemühte sich nach dem Spiel aber um Bodenhaftung. „Das ist nur eine Momentaufnahme. Mir ist es wichtiger, dass wir dieses Derby gewonnen haben, weil das eine sehr emotionale Geschichte war“, sagte der 61-Jährige und fügte an: „Am letzten Spieltag ist die Tabellenführung wichtiger.“
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MSV-Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum DFB-Pokal-Spiel gegen Hoffenheim nicht. Angesichts der Personalmisere, die den Gipfelsturm umso wunderlicher erscheinen lässt, hatte der Coach ohnehin kaum Alternativen.
Zumindest kehrte Ahmet Engin in den Kader der Meidericher zurück. Somit saß diesmal mit Steven Deana nur ein Ersatztorhüter auf der Bank. Wer Weltmeisterliches sehen wollte, war enttäuscht. Kevin Großkreutz gehörte nicht dem Kader der Uerdinger an.
Daschner mit Volleyschuss zum 1:0
Das Derby war von Beginn an hart umkämpft, bot zunächst kaum Torraumszenen. Das änderte sich in der 22. Minute schlagartig. Der MSV verbuchte die erste Chance im Spiel – und da passte aus Duisburger Sicht alles. Moritz Stoppelkamp – der Kapitän war auch ohne eigenen Torerfolg einmal mehr der überragende Mann auf dem Platz – setzte sich auf der linken Seite durch, Stürmer Vincent Vermeij gewann im Zentrum das Kopfball-Duell gegen Jan Kirchhoff und leitete den Ball auf Lukas Daschner weiter. Der Blondschopf hielt aus 14 Metern mit einem Volleyschuss aus der Luft drauf und traf zum 1:0 für den MSV. Es war Daschners siebtes Saisontor im Liga-Betrieb.
In der 33. Minute hätte Leroy-Jacques Mickels nachlegen können. Stoppelkamp kam diesmal von der rechten Seite und bediente seinen Kollegen mit einer scharfen Hereingabe. Mickels nahm den Ball direkt, setzte ihn aber mit voller Wucht neben das Tor.
Stoppelkamp aus 27 Metern an den Pfosten
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Fünf Minuten später trat Moritz Stoppelkamp zum Freistoß an – es hätte einer dieser verrückten Stoppelkamp-Treffer werden können. Aus 27 Metern traf er den Pfosten. Verrückte und schöne Sachen hat aber auch Leroy-Jacques Mickels drauf. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit markierte er nach Vorarbeit von Arne Sicker mit einem Traumtor das 2:0 für die Zebras. Von der Kante des Strafraums aus knallte der 24-Jährige den Ball in den Winkel des Uerdinger Tores.
Direkt nach dem Wiederanpfiff feuerte Mickels erneut einen Schuss aufs Gästetor ab, doch KFC-Keeper Lukas Königshofer war im kurzen Eck auf dem Posten. In der 55. Minute nutzte Stoppelkamp eine Unachtsamkeit in der Krefelder Abwehr aus, lief alleine aufs Tor zu, scheiterte jedoch am Uerdinger Schlussmann – wie auch Vincent Vermeij im Nachschuss.. In der 62. Minute rettete der Gästekeeper gegen Mickels, der einen Schritt zu spät kam.
MSV-Torschütze Daschner: "Jetzt müssen wir dran bleiben"
Der KFC Uerdingen hatte Schwierigkeiten, ein geordnetes Spiel aufzuziehen. Dementsprechend erarbeitete der KFC sich auch nur wenige Torchancen. Entweder war die MSV-Abwehr zur Stelle, oder Zebra-Keeper Leo Weinkauf parierte – so gegen den eingewechselten Osayamen Osawe aus kurzer Distanz mit einer Fußabwehr (68.). Die Zebras spielten ihren Streifen aber bis zum Schluss gekonnt herunter.
Lukas Daschner sagte nach der Partie: „Wir hatten schon zweimal gegen Chemnitz und Meppen die Chance zur Tabellenführung. Es jetzt geschafft zu haben und Spitzenreiter zu sein, fühlt sich richtig gut an. Aber jetzt müssen wir dran bleiben. Wir wissen auch, dass der Weg noch weit ist.“
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Und Leroy-Jacques Mickels freute sich über sein Traumtor: „Ich habe den Schuss im Training oft geübt,. Als er vom Fuß ging, habe ich schon gemerkt, dass er gut fliegt.“
Die Start-Aufstellungen:
Duisburg: Weinkauf - Bitter, Boeder, Gembalies, Sicker - Jansen, Albutat - Stoppelkamp, Daschner, Mickels - Vermeij. Trainer: Lieberknecht
Uerdingen: Königshofer - Bittroff, Kirchhoff, Lukimya, Steurer - Matuschyk, Manuel Konrad - Kinsombi, Rodriguez, Mbom - Boere. Trainer: Steuernagel
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
Zuschauer: 12.000