Jena. Der MSV Duisburg hat beim Drittliga-Schlusslicht Carl Zeiss Jena mit 2:1 gewonnen. Die Gäste gerieten durch eine Rote Karte früh in Unterzahl.
Mit Nachspielzeiten 90 Minuten in Unterzahl gespielt, verdient in Rückstand geraten, am Ende jubelten die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld aber trotzdem. Die Zebras siegten am Samstag beim FC Carl Zeiss Jena 2:1 (0:0). Duisburgs Linksverteidiger Arne Sicker hatte schon in der vierten Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen.
Schon in der vierten Minute hatte sich der Matchplan von MSV-Trainer Torsten Lieberknecht erledigt. Bei einem Laufduell mit Arne Sicker ging der Jenaer Maximilian Rohr zu Boden. Schiedsrichter Franz Bokop sah ein Foul, erkannte in Sicker den „letzten Mann“, zückte die Rote Karte und schickte den Ex-Kieler somit in die Kabine. Eine höchst fragwürdige Entscheidung.
Lieberknecht wechselt Schmeling ein
Lieberknecht musste reagieren. Der Coach nahm in der siebten Minute den offensiven Mittelfeldspieler Lukas Daschner vom Feld und komplettierte mit Migel-Max Schmeling wieder die Abwehrkette.
So waren die Karten früh neu gemischt. Der frühe Platzverweis hemmte die Duisburger, gleichzeitig gab die Überzahl den Gastgebern nur bedingt zusätzlichen Rückenwind. So entwickelte sich eine zähe Partie, in der die Gäste die erste nennenswerte Torchance verbuchten. In der 19. Minute verfehlte Moritz Stoppelkamp bei einem Freistoß das Tor nur knapp.
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In der 22. Minute meldete sich Jena erstmals zur Wort. Rene Eckert setzte den Ball bei einem Distanzschuss über das Duisburger Tor. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde es wieder brenzlig – vor dem Duisburger Tor. Per Freistoß verfehlte Nico Hamann das Ziel nur um wenige Zentimeter.
Im zweiten Durchgang war mehr Feuer im Spiel. In der 48. Minute brachte Leroy-Jacques Mickels Jenas Torhüter Jo Coppens mit einem vermeintlich harmlosen Freistoß in Verlegenheit. Coppens konnte den Ball nicht festhalten, klatschte die Kugel aber noch zur Ecke ab.
MSV-Torwart Weinkauf macht seinen Patzer wett
Eine Minute später parierte auf der Gegenseite MSV-Schlussmann Leo Weinkauf stark gegen Daniele Gabriele per Fußabwehr, nachdem er den Jenaer mit einem verunglückten Abschlag selbst in Szene gesetzt hatte. Diesen kleinen Patzer machte Weinkauf in den Folgeminuten schnell wett, indem er bei mehreren Distanzschüssen des Tabellenletzten auf dem Posten war.
Der Druck der Gastgeber wurde größer. Das 1:0 für Carl Zeiss in der 59. Minute ging deshalb auch in Ordnung. Nico Hamann flankte von rechts, Maximilian Bock verlängerte per Kopf und Dominik Bock stand am langen Pfosten sträflich frei. Weinkauf war gegen Bock chancenlos, Jena führte 1:0. Fünf Minuten später hätte Bock nachlegen können, doch Bock köpfte den Ball an die Latte. In der 74. Minute kam Daniele Gabriele frei zum Schuss, Leo Weinkauf war mit einem starken Reflex zur Stelle und klärte zur Ecke.
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Eine Minute später bestrafte der MSV die Jenaer Nachlässigkeiten im Abschluss. Es ging ganz flott: Leroy-Jaques Mickels setzte sich auf der linken Seite durch, Vincent Vermeij nahm die Flanke per Kopf auf und verlängerte auf Moritz Stoppelkamp, der im Zentrum mit einem Flachschuss das 1:1 erzielte. Es war Stoppelkamps neunter Saisontreffer.
Der MSV wollte mehr – und bekam mehr. Hatte Vermeij in der 80. Minute noch Pech, indem er das Tor knapp verfehlte, war der Niederländer in der 86. Minute zur Stelle. In Anschluss an einen Eckball von Stoppelkamp traf er per Volleyschuss zum 2:1 für die Zebras. Es war der Siegtreffer.