Duisburg. . Nach 25 Jahren verabschiedet sich Funktionär Michael Meier in die Rente. Dem MSV Duisburg wird das Urgestein weiterhin treu bleiben.

Es begann mit einer Panne. Michael Meier schmunzelt heute darüber. Als Meier 1994 seinen Dienst in der Geschäftsstelle des MSV Duisburg an der Westender Straße antrat, musste er die Plakatierung für das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 organisieren. Auf den Duisburger Litfaßsäulen war dann vom Spiel gegen den „1. FC Mainz 05“ zu lesen. Der Aufschrei war groß, Meier hatte aber schnell eine Lösung parat: Er ließ die Plakate mit dem richtigen Namen des Gegners überkleben.

Nun geht Meier, längst ein Urgestein der Zebras, in Rente. Der 60-Jährige, der in den letzten 25 Jahren in vielfältigen Positionen – unter anderem als Teammanager, Experte für das Vertragswesen und Sicherheitsbeauftragter – tätig war, erlebt am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim sein letztes Heimspiel als Mitarbeiter des MSV Duisburg.

„Ich bin noch nicht abgenabelt“, muss sich Meier auf den neuen Lebensabschnitt erst noch einstellen. Über den damaligen Geschäftsführer Dirk Keiper kam 1994 der Kontakt zu Präsident Dieter Fischdick zustande. „Die Geschäftsstelle war damals extrem unterbesetzt“, erinnert er sich an die ersten Arbeitstage bei den Meiderichern.

23 Trainer in 25 Jahren

Michael Meier erlebte beim MSV Höhen und Tiefen. Aufstiege, Abstiege, Lizenzentzug. Das Drama aus dem Jahr 2013, als der MSV den Zwangsabstieg erlitt, war für ihn der Tiefpunkt: „Das hat mich wie einen Boxer aus den Schlappen gehauen.“ Als Höhepunkt aus 25 Jahren nennt Meier das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München im Jahr 1998. Meier blickt mit einer Träne im Auge auf die 1:2-Niederlage zurück: „Wir waren doch so nahe dran.“

23 Trainer hat er beim MSV erlebt. Seine Favoriten: vor allem Friedhelm Funkel. Zudem nennt er Wolfgang Frank, Ewald Lienen und Seppo Eichkorn.

„Wir gewinnen beim HSV“

Meier, der vor seiner Zeit beim MSV als ehrenamtlicher Funktionär beim VfR 08 Oberhausen tätig war, hätte sich zum Abschied eine angenehmere sportliche Situation gewünscht. Auch wenn er sich mit dem wahrscheinlichen Abstieg der Zebras in die 3. Liga noch nicht abfinden will. „Ich bin Realist. Natürlich weiß ich, dass wir von den Ergebnissen der Konkurrenten abhängig sind. aber ich habe schon vor Wochen gesagt, dass wir das letzte Spiel beim HSV gewinnen werden“, setzt Meier natürlich auch am Sonntag auf einen Sieg gegen den 1. FC Heidenheim.

Komplett abnabeln wird sich Michael Meier ohnehin nicht – die Zebras liegen ihm am Herzen: „Natürlich werde ich auch künftig bei den Spielen sein.“