Duisburg. Der Tabellenletzte MSV Duisburg hat noch Hoffnung auf den Zweitliga-Klassenerhalt. Aber er müsste erneut Spitzenreiter 1. FC Köln besiegen.

Die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg waren am Montagabend zum Zusehen verurteilt – und das war eine schmerzliche Angelegenheit. Der 1. FC Magdeburg, Konkurrent im Abstiegskampf, siegte beim Hamburger SV 2:1. Damit beträgt der Rückstand des MSV auf den Relegationsplatz nun fünf Punkte. Heute Abend kommt Spitzenreiter 1. FC Köln (18.30 Uhr/Sky) zum Nachholspiel an die Wedau. Der Tabellenletzte steht unter Druck, diese Partie gewinnen zu müssen.

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Ausgerechnet Köln, ausgerechnet in dieser Situation! Allerdings wissen die Zebras aus eigener Erfahrung, dass auch gegen übermächtige Gegner vieles möglich ist. Im Hinspiel im Oktober überraschte der MSV als Tabellenletzter mit einem 2:1-Sieg beim Spitzenreiter Köln. Es war das erste Spiel von Torsten Lieberknecht, der kurz zuvor Ilia Gruev abgelöst hatte, als MSV-Trainer. Niemand hatte damals den bis dahin sieglosen MSV auf der Rechnung gehabt, der Sieg in Köln grenzte an ein Wunder.

MSV-Trainer Lieberknecht: "Köln ist mit der Hinrunde nicht vergleichbar"

Nun fordert der MSV erneut als Schlusslicht den Ligaprimus aus der Domstadt heraus. Doch Lieberknecht betont, dass sich die Dinge verändert haben. „Die aktuelle Kölner Mannschaft ist mit der aus der Hinrunde nicht vergleichbar – allein schon, weil sie ein anderes System spielt“, unterstreicht der 45-Jährige. Zudem hat Winterzugang Anthony Modeste die Offensive des Bundesliga-Absteigers verstärkt. Und: Das Team von FC-Trainer Markus Anfang präsentiert sich mittlerweile gefestigter als im Herbst. Köln gewann zuletzt sechs Spiele in Folge und ist nun heiß auf den siebten Streich.

Der MSV kassierte am vergangenen Samstag mit der 2:4-Heimniederlage gegen Konkurrent FC Ingolstadt 04 einen weiteren Nackenschlag. Das war bereits die zehnte Heimniederlage in der laufenden Saison. Lieberknecht sagt, dass sich die Stimmung innerhalb der Mannschaft wieder verbessert habe. Er als Trainer müsse dabei vorangehen, positiv zu denken. „Du musst Niederschmetterndes über dich ergehen lassen und wieder aufstehen“, sagt Lieberknecht, für den der Magdeburger Überraschungssieg in Hamburg nicht nur negative Aspekte mit sich bringt: „Magdeburg hat gezeigt, was gegen einen Aufstiegs-Aspiranten möglich ist.“ Überdies habe seine Mannschaft im Saisonverlauf schon einmal einen Fünf-Punkte-Rückstand aufgeholt.

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Lieberknecht hofft auf ein zweites Wunder, auf einen Tag, an dem alles zusammenpasst. Aber auch beim MSV Duisburg hat sich im Vergleich zum Hinspiel vieles verändert. Innenverteidiger Dustin Bomheuer und Offensivspieler Borys Tashchy gehören mittlerweile zu den Langzeitverletzten, Torwart Daniel Mesenhöler hat seinen Stammplatz verloren, Flügelspieler Joseph-Claude spielt seit der Winterpause nur noch eine untergeordnete Rolle.

MSV-Hoffnungsträger sind Felix Wiedwald und Havard Nielsen

Die neuen Hoffnungsträger sind zwei Leihspieler, die im Januar zum Kader stießen: Torwart Felix Wiedwald (Eintracht Frankfurt) und Offensivmann Havard Nielsen (Fortuna Düsseldorf). Auch wenn sich der nachhaltige Erfolg seitdem noch nicht eingestellt hat, gelten beide Spieler als Führungskräfte.

Nielsen, der am Montag wegen Magen-Darm-Beschwerden mit dem Training aussetzen musste, heute aber zur Verfügung stehen wird, hat die Niederlage gegen Ingolstadt schnell abgehakt. „Wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen“, fordert der Norweger. Einer, der auch schon im Hinspiel dabei war, ist ein weiterer Hoffnungsträger: Kapitän Gerrit Nauber kehrt nach seiner Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück.