Duisburg. MSV-Trainer Torsten Lieberknecht und Sportchef Ivica Grlic wurden beim 2:4 gegen den FC Ingolstadt auf die Tribüne verwiesen. Ein Kommentar.
Diese Niederlage muss Torsten Lieberknecht auf seine Kappe nehmen. Der Coach des MSV Duisburg griff vor dem Kellerduell in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC Ingolstadt daneben. Er schickte mit Innenverteidiger Joseph Baffoe einen Spieler als Ersatz für Gerrit Nauber und Dustin Bomheuer ins Rennen, der seit anderthalb Jahren ohne Wettkampfpraxis war und, wie sich zeigte, im Abwehrzentrum völlig überfordert war.
Wie Necat Aygün im Februar 2006 beim MSV-Debüt unter Jürgen Kohler
Die Älteren mochten sich am Samstag an das desaströse Debüt von Necat Aygün unter Trainer Jürgen Kohler im Februar 2006 erinnert haben. Der Georgier Lasha Dvali erlebte im September 2015 beim 0:5 gegen Lieberknechts Braunschweiger einen ähnlichen Alptraum.
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Der Trainer tat Baffoe, der noch nicht wettbewerbsfähig ist, am Samstag keinen Gefallen. Es hätte Alternativen gegeben: Youngster Vincent Gembalies, der unlängst in Regensburg ein solides Debüt gefeiert hätte, auch Lukas Fröde und selbst Tim Albutat hätten den Part übernehmen können.
Torsten Lieberknecht und Sportdirektor Ivica Grlic lagen auch mit ihrer Einschätzung beim Handelfmeter der Ingolstädter daneben. Sicher, über die Saison gesehen ist die Wut über Schiedsrichter-Entscheidungen verständlich, das Nervenkostüm ist im Abstiegskampf angespannt. Doch mit ihrem Verweis auf die Tribüne wegen Meckerns nach 60 Minuten in einem Schlüsselspiel erwies die sportliche Leitung ihrer Mannschaft einen Bärendienst.