Duisburg. . Sorgen bei den Zebras: MSV-Trainer Torsten Lieberknecht hofft, dass sich Dustin Bomheuer keinen Bandscheibenvorfall zugezogen hat.
Die schlechte Nachricht des Tages trug MSV-Trainer Torsten Lieberknecht unterspielt vor. Beim Blick auf die Personallage beim Duisburger Fußball-Zweitligisten meinte der Coach nüchtern: „Beim Bommi ist das ein bisschen schwierig. Da hoffen wir nicht, dass es ein Bandscheibenvorfall ist, der ausstrahlt.“ Danach erwähnte Lieberknecht dann, dass Stanislav Iljutcenko für das Spiel morgen um 13 Uhr bei Jahn Regensburg einsatzfähig sei.
Trotzdem möchte man zum ersten Teil zurückspulen: „Bommi“ ist der Spitzname von Dustin Bomheuer. Der Innenverteidiger gehörte bislang zu den Spielern mit mindestens Normalform. Schon beim 1:0 gegen 1. FC Magdeburg hatten die Zebras auf den Mann verzichten müssen. Enis Hajri hatte ihn vertreten.
Damals sprach der MSV von muskulären Problemen. Beim Training am Dienstag übte der 27-Jährige laufend für sich jenseits des Spielfelds. Entscheidend ist, dass der Coach jetzt vom Verdacht eines Bandscheibenvorfalls spricht. Wann es eine Diagnose gibt, konnte man beim MSV gestern nicht sagen. Ohne grünes Licht der Ärzte ist an einen Einsatz beim Achten aus Bayern nicht zu denken. Springt die Ampel auf Rot, fällt der wichtigste Abwehrmann vermutlich länger aus.
Viele Ausfälle
Was sich inzwischen herausstellt: Für die Position eines Innenverteidigers beim MSV darf das Fachpersonal einen Gefahrenzuschlag verlangen.
Bereits im Oktober musste Sebastian Neumann mit einer Beckenverletzung die Saison für sich abschreiben. Thomas Blomeyer, der die Position auch spielen kann, verließ den Verein in der Winterpause. Ihn hatte ab November eine Kapselverletzung aus dem Rennen genommen. Dustin Bomheuer musste bereits im Dezember mit einem Muskelfaserriss passen. Joseph Baffoe kam zur Winterpause. Der Abwehrmann musste das Trainingslager in Portugal vorzeitig verlassen. Erst war von einer leichteren Verletzung im Oberschenkel die Rede. Später stellte sich heraus: Baffoe fällt mit einem Sehnenriss länger aus.
Inzwischen sitzt Innenverteidiger Vincent Gembalies aus der U 19 auf der Bank als Ersatz, falls Enis Hajri oder Kapitän Gerrit Nauber ausfallen. Wie leicht das passieren kann, zeigt die getackerte Wunde an Enis Hajris Kopf nach dem Zusammenprall mit Magdeburgs Christian Beck. Dass Trainer Torsten Lieberknecht auf die Sorgen im defensiven Bereich nicht intensiv eingehen will, ist mehr als verständlich. Zum einen liegt eben noch keine exakte Diagnose vor. Zum anderen: Die Zebras spielten zuletzt zweimal ohne Gegentor – einmal mit Bomheuer gegen Aue und ohne ihn gegen Magdeburg. Das kleine Glück sollen Sorgenschatten nicht eintrüben.
Abwehr stellt sich von alleine auf
Angesichts des Fachkräfte-Mangels ordnet sich vor dem Spiel in Regenburg die Abteilung „Stehende Null“ fast von selbst. Enis Hajri rückt wieder innen rein neben Gerrit Nauber. Damit kann sich Andreas Wiegel auf einen Einsatz hinten rechts freuen. Links steht Kevin Wolze auf dem Plan, zumal Young-jae Seo am Mittwoch leichte Knieprobleme hatte und deshalb gestern beim Mannschaftstraining pausierte. Lukas Fröde ist weiter gesperrt. Tim Albutat, der gegen Magdeburg sehr sauber auf der Sechs verteidigte und auch für den Spielaufbau einiges unternahm, steht weit oben auf der Besetzungsliste. Damit wären alle noch zur Verfügung stehenden Abwehrspieler verplant.
Was angesichts der Defensivsorgen ein kleiner Trost sein kann: Regensburg hat mit zwölf Toren gemeinsam mit dem MSV die schwächste Offensive vor eigenem Publikum. Auch wenn Karneval vorbei ist: „Dreimal Null“ wäre für die Zebras ein hochaktueller Hit.