Mülheim. MSV-Legende Bernard Dietz schaute sich beim NRW-Traditionsmasters einige Spiele an. Er sprach über seine Gesundheit und seinen Verein.

Gut gelaunt und mit einem breiten Grinsen schaute sich Bernard Dietz das erste Spiel der Traditionsmannschaft seines MSV Duisburg gegen den VfL Bochum (2:4) an. Nach seinem Herzinfarkt im vergangenen Jahr hat „Ennatz“ auch die Folge-Operation gut überstanden: „Ich habe nochmal zwei Stents bekommen, weil ich fünf Stück brauche. Und dann hatte ich in der Nacht Herzflimmern und habe jetzt noch einen kleinen Chip in der Brust, dadurch können mich die Ärzte kontrollieren. Ich bin topfit. Aber man muss jetzt umdenken, der Herzinfarkt war für mich schon überraschend.“

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Auf Nachfrage dieser Redaktion wurde Dietz konkret: „Vorher war ich jeden Morgen zum Beispiel schwimmen, habe gut gelebt. Jetzt achte ich schon anders darauf, wenn es denn mal zwickt.“ Trotzdem kann die MSV-Legende Veranstaltungen wie das Traditionsmasters in vollen Zügen genießen: „Da freue ich mich das ganze Jahr drauf. Alte Spieler wiedertreffen – das ist immer toll und eine super Sache.“

MSV-Idol Dietz glaubt an Klassenerhalt in der 2. Bundesliga

Ins Schwärmen gerät die Klublegende dann aber nicht gerade, als er im Gespräch mit dieser Zeitung auf die Profimannschaft des MSV angesprochen wurde: „Die Lage ist schwierig, da hat keiner mit gerechnet. Aber in der Winterpause können die Jungs das alles aufarbeiten. Ich traue ihnen zu, dass es besser wird und glaube, dass wir einen guten Mittelfeldplatz belegen können.“ Dietz glaubt also fest an den Klassenerhalt der Duisburger: „Die Qualität ist da, der Trainer spricht die Sprache der Spieler. Ich traue es ihm zu.“

In den vergangenen Wochen und Monaten geriet vor allem MSV-Sportdirektor Ivo Grlic in den Fokus der Kritik. Der zentrale Vorwurf: eine verfehlte Transferpolitik und Kaderzusammenstellung. Ex MSV-Spieler Andreas Voß forderte sogar die Trennung von Grlic. Dietz nahm Grlic in Schutz: „Wenn negative Ergebnisse kommen, dann gibt es immer Kritik. Das ist so im Leben. Er und der ganze MSV dürfen sich nicht verrückt machen lassen.“

Zur finanziellen Situation äußerte sich Dietz im Anschluss auch: „Wir sind froh, dass wir noch im Pokal sind, da haben wir auch noch eine Möglichkeit. Du kannst noch Spieler dazukaufen. Unser Präsident wird aber auch nicht das Geld aus dem Fenster schmeißen, wir haben noch Schulden und die müssen getilgt werden.“