Duisburg. . Die Duisburger treffen am Sonntag auf Holstein Kiel. Beide Mannschaften sind seit Wochen ungeschlagen. Bei den Zebras kehren drei Spieler zurück.

Nicht alles gegen Holstein Kiel war schlecht. Im Mai 2015 feierten die Fußballer des MSV Duisburg mit einem 3:1-Heimsieg den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. In der letzten Saison hatten Trainer und Mannschaft allerdings keinen Spaß mit den Störchen. Die Zebras verloren im eigenen Stadion 1:3 und kassierten in Kiel eine 0:5-Packung. Coach Torsten Lieberknecht stieg am letzten Spieltag mit Eintracht Braunschweig mit einer 2:6-Niederlage in Kiel aus der 2. Liga ab. So kann aus Sicht der Duisburger am Sonntag vieles besser werden. Ab 13.30 Uhr rollt in der Schauinsland-Reisen-Arena der Ball.

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht © Firo

„Ich bin jetzt Trainer des MSV Duisburg“, blendete Lieberknecht gestern bei der Pressekonferenz das Drama des letzten Spieltags aus. Der 45-Jährige konnte bereits bei seinem Debüt mit den Zebras das Trauma erfolgreich bewältigen – mit einem Sieg beim 1. FC Köln, bei dem bekanntlich nun der letztjährige Kieler Coach Markus Anfang tätig ist.

Neumann ohne Beschwerden

Zebras und Störche treffen am Sonntag mit einem gesunden Selbstvertrauen aufeinander. Der MSV ist seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen, Holstein Kiel hat keines seiner letzten sechs Spiele verloren. Die Meidericher haben – das Pokalspiel in Bielefeld mit eingerechnet – seit 360 Minuten kein Gegentor mehr kassiert. Die Defensive bereitet dem Trainer aktuell viel Freude. Das unterstrich er gestern noch einmal und erwähnte erneut die Innenverteidiger Dustin Bomheuer und Gerrit Nauber.

Der Coach hofft nun auf den nächsten Schritt und greift dabei hoch in die Klaviatur: „Die Mannschaft kann jetzt ihr Meisterstück machen. Das Spiel gegen Kiel ist eine ganz große Prüfung.“ Dahinter verbirgt sich der Wunsch, dass die Zebras auch offensiv zulegen. Denn mit nur 13 Toren stehen sie in der Rangliste der Harmlosigkeiten gemeinsam mit Tabellenschlusslicht FC Ingolstadt, der gestern übrigens Jens Keller als neuen Trainer verpflichtete, an der Spitze. Das soll sich im Idealfall schon morgen ändern.

Borys Tashchy fällt aus

Zwar fällt mit Borys Tashchy, der sich mit Leistenbeschwerden herumplagt, ein offensiv orientierter Spieler aus, doch dafür stehen mit Cauly Oliveira Souza und Joseph Claude Gyau zwei angriffslustige Fußballer nach Verletzungspausen wieder zur Verfügung.

Und auch in der Defensive gibt es wieder eine Alternative mehr: Sebastian Neumann ist viel früher als erwartet wieder einsatzbereit. Der Ex-Würzburger, der am Hüftgelenk verletzt war, bestand die Härtetests auf dem Trainingsplatz ohne Beschwerden. Lieberknecht geht davon aus, dass die Blessuren von Tashchy und Thomas Blomeyer (Kapselriss im Knie) nicht schwerwiegender Natur sind, sodass nur noch Christian Gartner (Kreuzbandriss) langfristig außer Gefecht ist.

Keine Garantien

Damit nimmt der Konkurrenzkampf innerhalb des Duisburger Kaders wieder an Fahrt auf. In der ersten Saisonphase schien die Personaldichte die Mannschaft eher zu belasten. Lieberknecht will bei seinen Entscheidungen die richtige Balance finden: „Keiner muss sich Sorgen machen, nach einem schlechten Spiel raus zu sein. Aber jeder muss auch um seinen Platz kämpfen. Es gibt keine Garantien.“