Duisburg. . Der MSV Duisburg spielt bei der SpVgg Greuther Fürth. Trainer Ilia Gruev sucht die Balance zwischen Gelassenheit und Ernsthaftigkeit.

Wie spielt eine Fußball-Mannschaft, die ihre Hausaufgaben weitgehend erledigt hat? Beim stark abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth hoffen sie, dass es der MSV Duisburg am Sonntag ab 15.30 Uhr im Sportpark Ronhof locker angehen lässt. MSV-Trainer Ilia Gruev macht den Franken in dieser Hinsicht keine Hoffnungen. „Wir wollen unsere letzten beiden Saisonspiele gewinnen. Wir werden niemand etwas schenken“, unterstreicht der 48-Jährige.

In Fürth liegen die Nerven blank. Das Kleeblatt blühte nach einer schwachen Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte auf, nun verwelkt es aber allmählich. Nach vier sieglosen Spielen stehen die Franken auf dem Relegationsrang. Eine blutleere Vorstellung in St. Pauli in der Vorwoche lässt aus Fürther Sicht Schlimmes erwarten.

Fernsehgelder im Fokus

Fürths Trainer Damir Buric warnt vor dem Duell mit den Zebras: „Es geht um die Existenz.“ Vereinsboss Helmut Hack sagte in dieser Woche: „Alibi ist vorbei.“ Sportchef Rachid Azzouzi, früher als Spieler auch beim MSV unter Vertrag, nahm sich gemeinsam mit dem Trainer die Spieler zur Brust. Die Fürther schotteten sich zudem vor dem Spiel gegen den MSV ab, trainierten nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit,

© Roland Weihrauch/dpa

MSV-Trainer Ilia Gruev sieht keinen Grund, die Zügel mit dem Klassenerhalt im Gepäck schleifen zu lassen. Aktuell ist der MSV Siebter, Gruev möchte gerne noch ein wenig in der Tabelle klettern. Das käme auch der Vereinsführung entgegen. Der MSV kann noch bis zu 830 000 Euro aus dem Fernsehtopf einspielen. Wie berichtet, wäre in diesem Zusammenhang auch ein Fürther Abstieg für den MSV lukrativ. Zudem hat Gruev Freude am aktuellen Tabellenbild: „Die Mannschaften von Platz acht bis 18 würden gerne mit uns tauschen.“

Der Trainer freut sich, dass seine Mannschaft in den letzten beiden Spielen ihre zwischenzeitlich verloren gegangene Stabilität wiedergefunden hat. Ohne Abstiegsangst im Nacken soll nun vieles leichter von der Hand gehen. „Wir müssen die Balance zwischen Gelassenheit und Ernsthaftigkeit finden“, sagt der Deutsch-Bulgare. Das hatte Gruev vor einem Jahr nach dem Aufstiegsspiel bei Fortuna Köln ähnlich formuliert. Damals fanden die Meidericher diese Balance. Sie gewannen ihr letztes Drittliga-Spiel gegen Zwickau mit 5:1 und siegten auch in Essen im Finale um den FVN-Pokal.

Lukrative Engin-Einsätze

Zudem sind noch nicht alle Hausaufgaben erledigt. Dem MSV fehlt noch ein Punkt, um Tabellenplatz 14 zu sichern. Damit würde im Sommer die Kugel der Zebras bei der Auslosung der ersten DFB-Pokal-Runde im Topf der Großen liegen. Das war zuletzt 2012 der Fall gewesen.

Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp (rechts) verletzte sich im Hinspiel. Am Sonntag soll es für ihn gegen Fürth besser laufen.
Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp (rechts) verletzte sich im Hinspiel. Am Sonntag soll es für ihn gegen Fürth besser laufen. © Fabian Strauch

Mittelfeldspieler Tim Albutat (Reha nach Bänderanriss im Knöchel) und Torwart Mark Flekken (muskuläre Probleme) fahren nicht mit nach Fürth. Somit wird Daniel Davari erneut im Tor stehen, auch in den übrigen Mannschaftsbereichen dürfte sich nichts ändern. Es ist aber davon auszugehen, dass Ahmet Engin Spielzeit erhalten wird. Einsätze von U-23-Spielern erhöhen ebenfalls die Ausschüttung aus dem Fernsehtopf. Somit dürfte auch Lukas Daschner in dieser Saison noch zu sehen sein.