Duisburg. . Daniel Davari wird auch am Sonntag in Fürth zwischen den Pfosten stehen. Mit der Rolle der Nummer zwei will er sich nicht zufrieden geben.

Das Wort Geduld steht in der Stellenausschreibung eines zweiten Torhüters in großen Lettern und ist fett unterstrichen. 31 Spieltage musste sich Daniel Davari beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg in Geduld üben, ehe er sein Können in einem Pflichtspiel unter Beweis stellen durfte. Der 30-Jährige feierte am vergangenen Sonntag beim 4:1-Sieg gegen Jahn Regensburg sein Debüt. Nun darf der ehemalige Bielefelder gleich noch einmal ran. Er wird am Sonntag im Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) erneut zwischen den Pfosten stehen. „Mark Flekken ist noch nicht fit“, erklärte MSV-Trainer Ilia Gruev am Donnerstag.

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Mark Flekken, bislang unumstrittene Nummer eins im Duisburger Tor, musste am letzten Sonntag im Zuge muskulärer Probleme passen. Nun sei das Risiko für einen weiteren Einsatz weiterhin zu hoch, unterstrich Gruev. Ein Einsatz von Davari ist hingegen in den Augen des Trainers mit keinen Risiken verbunden: „Er hat seine Sache gegen Regensburg sehr gut gemacht. Er hat mein Vertrauen.“

Auch wenn sich die Fakten in dieser Saison so darstellen – der Begriff Ersatztorhüter passt nicht zu Davari. Für Eintracht Braunschweig bestritt er 29 Bundesliga-Spiele, vor vier Jahren gehörte der Sohn eines Persers in Brasilien dem WM-Kader des Iran an. Davari sagt zwar: „Ich durfte in meiner Karriere schon einige Spiele machen. Ich bin in den letzten Jahren sehr gelassen geworden.“ Er unterstreicht aber, dass er kein Torhüter ist, der sich mit der Rolle des Ersatzmannes zufrieden gibt. „Natürlich möchte ich die Nummer eins sein“, bekräftigt der Familienvater. „Wenn ich mich damit abfinden würde, der zweite Mann zu sein, könnte ich nicht 100 Prozent geben“, fügt er hinzu.

Den WM-Zug verpasst

Auch wenn sich Torwarttrainer Sven Beuckert in der letzten Sommervorbereitung frühzeitig für Flekken entschied, will Davari, der noch bis 2019 beim MSV unter Vertrag steht, zur neuen Saison erneut den Kampf um die Nummer eins aufnehmen. „Ich hoffe, dass die Trainer mir eine Perspektive aufzeigen“, sagt Davari.

© Lars Baron/Getty

Diese Perspektive könnte tatsächlich sein, dass er künftig als Stammtorwart seine Arbeit verrichten wird. Weiterhin ist beim MSV ein Verkauf von Mark Flekken ein Thema. Die Zebras wollen ihn aber nur bei einer attraktiven Ablösesumme ziehen lassen. Zuletzt galten Hertha BSC Berlin, der VfB Stuttgart und der SC Freiburg als potenzielle Interessenten. Das Torhüter-Karussell in der Bundesliga hat aber noch nicht Schwung aufgenommen. Da kann sich in den kommenden Wochen noch viel tun. Auch Daniel Davari kennt die Spekulationen um seinen Kollegen. Er sagt aber, dass ihn das alles nicht beschäftige. Er demonstriert auch hier Gelassenheit.

Dass er diesmal das WM-Ticket verpasst hat, grämt ihn nicht. Ohne Spielpraxis musste er den iranischen WM-Zug davonziehen lassen. „Dann werde ich eben vor dem Fernseher die Daumen drücken.“ Zumindest hier hat er dem Niederländer Mark Flekken einiges voraus. Dessen Land hat sich bekanntlich nicht für das Turnier in Russland qualifiziert.