Duisburg. . Ahmet Engin peilt beim MSV Duisburg nach der Vertragsverlängerung den nächsten Schritt an. Er schlug Angebote aus der Türkei aus.

MSV-Trainer Ilia Gruev gratulierte Ahmet Engin zweisprachig: auf Deutsch und auf Türkisch. Fußball-Zweitligist MSV Duisburg verlängerte den Vertrag mit dem Mittelfeldspieler um drei Jahre bis 2021. Gruev sprach von einer „besonders schönen Geschichte.“ Sie ist vor allem deshalb schön, weil der MSV mit dem gebürtigen Moerser einen Spieler binden konnte, der aus der Region stammt und über den Nachwuchsbereich in der nicht mehr existierenden U 23 den Sprung ins Profigeschäft schaffte.

„Ich bin ein Duisburger Junge. Mein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte der Flügelspieler am Freitag. Dem 21-Jährigen lagen auch andere Angebote vor. Auch Klubs aus der türkischen Süper Lig hatten ihn auf dem Zettel.

13 Saisoneinsätze

Ahmet Engin war beim MSV in der ersten Saisonserie der Mann für den frischen Wind. Der Deutsch-Türke verbuchte 13 Einsätze, elfmal waren seine Dienste als Einwechselspieler gefragt. Zuletzt stand er zweimal in der Startaufstellung, weil er den verletzten Moritz Stoppelkamp vertrat.

Am Dienstag in Bochum wird Stoppelkamp ins Team zurückkehren, auch wenn Engin sagt: „Das neue Jahr kann für mich gerne so weitergehen, wie das alte Jahr endete.“ Und das 2017er-Finale war für Engin furios. Beim 2:0-Sieg über Dynamo Dresden bereitete er auf spektakuläre Weise über die linke Seite den Treffer zum 1:0 vor und brachte die Zebras damit auf die Siegerstraße.

© Thomas Thienel /Eibner-Pressefoto

„Ahmet passt zu uns – sportlich und menschlich“, freut sich Ilia Gruev, der Engin auch wegen seiner Schnelligkeit, Technik und Zielstrebigkeit schätzt. Gruev freut sich zudem, dass er auf der Außenbahn nun auch langfristig mehrere Optionen hat. „Mir ist es lieber, schwere Entscheidungen treffen zu müssen“, freut sich der 48-Jährige über Konkurrenzkämpfe innerhalb der Mannschaft. Sportdirektor Ivica Grlic sieht Engin noch längst nicht am Limit: „Er ist ein sehr talentierter Spieler, der noch sehr viel Potenzial hat.“

Vorbild Olcay Sahan

Engin sagt, er habe die Anfragen türkischer Vereine in der Winterpause ausgeblendet: „Ich war im Urlaub und habe gechillt.“ Beim MSV setzt auch Engin selbst auf den nächsten Schritt. Er will sich weiter entwickeln. Natürlich möchte er den Sprung vom Einwechselspieler zur Stammkraft schaffen: „Jeder Spieler will auch spielen. Ich werde dafür alles tun.“

Mit der Vertragsverlängerung erfüllte sich Ahmet Engin einen Traum, das Träumen stellt er damit aber noch nicht ein. Sein Weg könnte noch immer in die Türkei führen. Nicht zu einem Klub, sondern in die Nationalmannschaft. Für diesen Schritt gibt es ein Vorbild: Olcay Sahan schaffte einst über den MSV Duisburg den Sprung in die türkische Auswahl. Ahmet Engin kennt die Story und sagt: „Ja, das wäre eine tolle Sache.“