Duisburg. . Mit der guten Defensivleistung blieben die Zebras gegen Braunschweig zwar ohne Glanz, der Punktgewinn ist für den Aufsteiger dennoch wertvoll.

  • Beim 0:0 gegen Braunschweig stand beim MSV die Abwehr im Fokus
  • Die Zebras profierten zudem vom Torfestival in Heidenheim
  • Nun wollen die Meidericher die Balance zwischen Abwehr und Sturm finden

Das Spektakel des Spieltages gab es in der 2. Fußball-Bundesliga diesmal nicht in Duisburg, sondern in Heidenheim. Mit 5:3 siegte am Sonntag Aufsteiger Holstein Kiel an der Brenz. Durch den glanzvollen Sieg der Störche machte der MSV mit seinem grauen 0:0 gegen Eintracht Braunschweig vom Freitag einen kleinen Schritt nach vorne. Die Zebras liegen nun einen Punkt vor Heidenheim, das weiterhin auf dem Relegationsplatz zur 3. Liga steht.

Das Spiel am Freitagabend war schwer verdauliche Kost. Allerdings hatten sich die Zebras in den letzten Wochen oft genug an vermeintlichen Leckerbissen, die sie auftischten, den Magen verdorben. Nur wenige Zuschauer hatten am Freitag Freude am Dargebotenen. Doch MSV-Trainer Ilia Gruev setzte zum richtigen Zeitpunkt das Graubrot auf den Speiseplan.

© Lars Fröhlich

Daheim ist der MSV weiterhin ohne Sieg

Der MSV beendete – erst – zum zweiten Mal in dieser Saison ein Spiel ohne Gegentor. Die Mannschaft verlangsamte den Abwärtstrend, indem sie nach zwei Niederlagen in Folge einen Punkt verbuchte. Nicht zu verlieren war am Freitag das Gebot der Stunde, nicht zu gewinnen war in dieser Situation zu verschmerzen. Gleichwohl: Daheim ist der MSV weiterhin ohne Sieg. Mannschaften, die es nicht schaffen, im eigenen Stadion eine Hausmacht aufzubauen, retten sich eher selten vor dem Abstieg.

Aber immerhin hielt diesmal die Abwehr. Das lag an einer insgesamt weniger risikofreudigen Spielweise der gesamten Mannschaft. Das Team stand tiefer, es gab für die Braunschweiger kaum Lücken, die sie nutzen konnten. Entscheidend war aber, dass auf den Außenpositionen der Abwehrkette diesmal nichts anbrannte.

Außenverteidiger überzeugten

Kevin Wolze und Enis Hajri kon­trollierten die Außenbahnen. „Wir wollten natürlich auch gewinnen, aber die Freude überwiegt, dass wir den Laden dicht gehalten haben“, so Hajri, der nun vorerst erste Wahl für „rechts hinten“ sein dürfte, wenngleich er schon vier gelbe Karten auf dem Konto hat und sich schon im nächsten Spiel bei seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern eine Sperre einhandeln könnte. Der 34-Jährige verzichtete diesmal weitgehend auf offensive Aktionen. „Der Trainer hat von mir gefordert, mich weitgehend auf die Defensivarbeit zu konzentrieren“, erklärte der Abwehrspieler.

„Man hat gesehen, was im Vordergrund stand. Wir haben uns zuletzt ordentlich das Torverhältnis versaut“, verteidigte Offensivmann Moritz Stoppelkamp die defensive Ausrichtung. Dem 30-Jährigen ist auch klar, dass die Mannschaft sich künftig nicht nur auf die Defensivarbeit konzentrieren darf. „Wir müssen noch die Balance finden, so kompakt zu stehen wie diesmal, gleichzeitig aber auch nach vorne wieder mehr zu machen“, so Stoppelkamp.

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Dass es einmal mehr einen Aluminiumtreffer – nach Wolzes Freistoß – gab, passt in das Bild der letzten Wochen. „Wir müssen nach vorne besser werden“, sagte Stürmer Kingsley Onuegbu nach dem Spiel, in dem er selbst keinen Zugriff fand. An seiner Seite stürmte Borys Tashchy, dem nach der Bänderverletzung im Sprunggelenk noch die Spritzigkeit fehlte.

Kingsley Onuegbu bewertet das Zusammenspiel mit dem Ukrainer grundsätzlich als eine Variante mit Zukunft. „Borys und ich sind beide groß, aber komplett unterschiedliche Spielertypen. Borys lässt sich viel zurückfallen, wir harmonieren gut miteinander.“

Nun zum Betzenberg

Am kommenden Sonntag geht es für die Zebras nun zum Betzenberg. Gegen den 1. FC Kaiserslautern, der sich nach dem Trainerwechsel etwas gefangen hat, geht es um Punkte gegen einen direkten Konkurrenten. „In Lautern wird die Stimmung zwar nicht unbedingt für uns sein, aber wir werden versuchen, sie so gut es geht für uns aufzunehmen und dort die drei Punkte zu holen.“