Duisburg. . Trainer Ilia Gruev lobt seine Mannschaft nach dem 0:0 gegen Braunschweig für die Defensivarbeit. Aber es fehlt die Offensivkraft für mehr Erfolg.
Torsten Lieberknecht hatte eine Idee. Keine, die seinen Beruf als Trainer von Eintracht Braunschweig unmittelbar betraf. Sondern eher eine für die Journalisten, die auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 seiner Elf beim MSV Duisburg auf sein Statement warteten. „Die Überschrift sollte lauten: Keine Mannschaft wollte das Spiel verlieren“, sagte der 44-Jährige. Aus Sicht des Aufsteigers aus dem Ruhrgebiet war aber ein ganz anderer Umstand von viel größerer Wichtigkeit. Und der macht Mut für die nächsten Spiele.
Denn Duisburgs Trainer Ilia Gruev war vor allem wichtig, dass sein Matchplan gegen den Relegationsteilnehmer der Vorsaison aufgegangen war. „Unser Ziel war es, dass wir nicht in Schönheit sterben“, betonte der Deutsch-Bulgare und spielte damit auf die jüngsten Erlebnisse der Zebras an. In vier Spielen hatte seine Mannschaft insgesamt 14 Gegentore kassiert – weil sie mitunter sehr ansehnlichen Offensiv-Fußball gespielt hatte.
„Wir wissen, dass wir die Balance finden müssen“, betonte Duisburgs Angreifer Moritz Stoppelkamp. „Wir müssen nach vorne agieren, wie wir es in den letzten Spielen gemacht haben und trotzdem so kompakt stehen wie gegen Braunschweig.“ Der MSV ist auf der Suche nach dem Mittelweg. Immerhin: Eine wichtige Leitplanke steht. Dass Trainer Gruev in der Vorbereitung auf das Spiel gegen die Niedersachsen sein Augenmerk vornehmlich auf die Defensiv-Arbeit gerichtet hatte, machte sich natürlich bemerkbar. Das Freitagabendspiel bot kaum Torszenen – dafür aber allerhand taktisches Lehrmaterial. „Sehr sicher und seriös“ habe seine Mannschaft verteidigt, lobte Gruev, die Offensive ließ er bei seinem Fazit unerwähnt. Was hätte er auch sagen sollen? Im Angriff war schließlich nichts passiert.
Onuegbu: Schritt in richtige Richtung
„Es muss nach vorne besser werden“, bestätigte Stürmer Kingsley Onuegbu. Er sehe es jedoch nicht ausschließlich negativ, dass der MSV gegen Braunschweig nur einen Punkt geholt hatte: „Ich finde, es war ein Schritt in die richtige Richtung. Ob wir einen Punkt holen oder drei – jeder hilft uns weiter“, befand der Nigerianer. Er versprach: „Wir werden auch wieder Spiele gewinnen.“