Duisburg. . Borys Tashchy stellte in Ingolstadt erneut unter Beweis, warum er für das Team des MSV Duisburg wichtig ist. Und das nicht nur mit seinen Toren.

  • Borys Tashchy stellte in Ingolstadt wieder seine Klasse unter Beweis
  • Der Ukrainer ist nicht nur als Torschütze für die Mannschaft wichtig
  • Der Einsatz von Fabian Schnellhardt am Freitag ist fraglich

Kurz vor 22 Uhr brandete am Dienstagabend in den Katakomben der Ingolstädter Arena in und vor der Kabine des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg Jubel auf. Abwehrspieler Tugrul Erat hatte es nach 90 Minuten geschafft: die Dopingprobe. So konnten die Zebras endlich die Heimreise antreten, die erst um 5.20 Uhr am Mittwochmorgen endete. Im Gepäck: ein wertvolles 2:2.

Stürmer Borys Tashchy war deutlich schneller als Erat. Auch der Ukrainer musste sich der Dopingprobe unterziehen. Bei der routinemäßigen Prozedur gab es erwartungsgemäß keine bösen Überraschungen. Auch ohne verbotene Hilfssubstanzen: Tashchy ist aktuell das perfekte Doping für eine Mannschaft, die die Durchschlagskraft des 24-Jährigen wie ein überlebenswichtiges Elixier aufsaugt.

Längst eine Führungsfigur

Der Ex-Stuttgarter hat – wie auch Neuzugang Moritz Stoppelkamp – vier Tore auf dem Konto. Das zeigt: Der MSV hat gut „eingekauft“, hat sich in der Offensive sinnvoll verstärkt. Tashchy verkörpert nicht nur den Torjäger-Typen. Er ist längst zu einer Führungsfigur gereift. Mit seiner Spielweise, mit seiner Mimik, mit seinen Statements abseits des Platzes. Seine beiden Tore widmete der 24-Jährige der Mannschaft. Vermutlich würde der Mann auch die Bodenhaftung bewahren, wenn er einmal Torschütze werden sollte.

In Ingolstadt war für den MSV mehr drin als nur ein Punkt. Aber nach der 1:6-Klatsche gegen Nürnberg – Trainer Ilia Gruev: „Ich habe mir das Spiel noch mehrmals angeschaut. Ich kann es immer noch nicht fassen“ – sind aus Duisburger Sicht Demut und Bescheidenheit die Gebote der Stunde. Der Punkt aus Ingolstadt ist wertvoll. Er nimmt in der englischen Woche ein wenig den Druck vom Kessel.

Schnellhardt fraglich

„Es war wichtig, dass die Mannschaft zurückgekommen ist“, sagte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic. Bezogen auf das Spiel in Ingolstadt: Nach dem Gegentor zum 1:2 hatte der MSV schon nach zwei Minuten die Antwort parat. Bezogen auf die Gesamtsituation: Nach dem Nürnberg-Debakel ist ein Remis Balsam. Ein erster Schritt, um zu unterstreichen, dass das 1:6 vom vergangenen Samstag nur das eine war: ein Ausrutscher.

Enis Hajri (rechts) – hier gegen Almog Cohen – sprang am Dienstag für den erkrankten Fabian Schnellhardt im  Mittelfeld ein.
Enis Hajri (rechts) – hier gegen Almog Cohen – sprang am Dienstag für den erkrankten Fabian Schnellhardt im Mittelfeld ein. © Strisch /Eibner-Pressefoto

Im Heimspiel gegen Holstein Kiel wünscht sich Ilia Gruev mehr als eine Bestätigung. Eine Niederlage und ein Remis stehen in der englischen Woche für den MSV bislang zu Buche. Da fehlt nun halt noch der Sieg in der Bilanz.

Die Chancen für Fabian Schnellhardt, dabei zu sein, sind überschaubar. Der Mittelfeldspieler fiel in Ingolstadt kurzfristig mit einem fiebrigen Infekt aus. Gestern war Schnellhardt beim Arzt, heute wird er sich einer weiteren Blutuntersuchung unterziehen.

Schlaflose Nächte verbringt Ilia Gruev deswegen nicht. In Ingolstadt lieferte Ersatzmann Enis Hajri den Beweis ab, dass der Trainer im Ernstfall auf ihn zählen kann.