Essen. Zwei Treffer von Angreifer Boris Tashchy bescheren dem MSV Duisburg ein Remis beim FC Ingolstadt. Bei den Gastgebern ragt Hauke Wahl heraus.
Moritz Stoppelkamp vollbrachte vor dem Fußball-Zweitliga-Spiel des MSV Duisburg beim FC Ingolstadt ein zauberhaftes Kunststück. Er kickte ein Kaubonbon von einem Fuß zum anderen und anschließend direkt in seinen Mund. Auf dem Platz war der Duisburger Mittelfeldspieler gestern weniger treffsicher. Das war aus Sicht des MSV aber kein Problem. Dafür traf Stürmer Borys Tashchy doppelt und sicherte dem MSV beim verdienten 2:2 (1:1) einen Punkt.
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MSV-Trainer Ilia Gruev musste kurzfristig auf Fabian Schnellhardt verzichten. Der Mittelfeldspieler meldete sich gestern im Mannschaftshotel mit Fieber krank. Für ihn rückte Enis Hajri in die Mittelfeldzentrale. Erwartungsgemäß kam Nico Klotz für Tugrul Erat als Rechtsverteidiger ins Team. In der Offensive vertraute Gruev erneut auf das Duo Tashchy/Iljutcenko.
Der FCI, mit dem 4:0-Sieg aus St. Pauli im Rücken, versuchte gegen den MSV, der das 1:6 aus dem Nürnberg-Spiel als Ballast mitgebracht hatte, von Beginn an unter Druck zu setzen. Schon in der sechsten Minute musste MSV-Schlussmann Mark Flekken per Faustabwehr einen scharfen Schuss des Ingolstädters Dario Lezcano parieren. Inmitten der Druckphase der Gastgeber traf der MSV zur Führung. Kevin Wolze bediente Stürmer Borys Tashchy in der 17.Minute mit einem langen Einwurf. Der Ukrainer traf aus 18 Metern – der Ball wurde noch abgefälscht – zum 0:1. „Das haben wir schon oft geübt. Endlich hat es mal geklappt“, freute sich Wolze über die geglückte Einwurf-Variante.
"Brust raus gegen Duisburg"
Für die Gastgeber war das eine kalte Dusche, von der sie sich aber schnell erholten. Der MSV fand kaum Mittel, die Hoheit im Mittelfeld zu erobern. Dadurch geriet die Abwehr vermehrt unter Druck. In der 20.Minute war Thomas Pledl nicht zu stoppen, er überlief das gesamte Duisburger Mittelfeld. Mark Flekken machte sich lang und klärte zur Ecke.
Dem MSV gelang es nur sporadisch, für Entlastung zu sorgen. Der Ausgleich in der 42. Minute war eine logische Konsequenz. „Das hatte sich angedeutet“, seufzte MSV-Chef Ingo Wald in der Pause. Beim 1:1 hieß es „Brust raus gegen Duisburg“. Torschütze Hauke Wahl drückte die Kugel mit dem Oberkörper über die Linie.
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Nach der Pause standen die Zebras unter der kalten Dusche. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff erlagen die Duisburger einmal mehr ihrer Schwäche bei gegnerischen Standards. Nach einem Eckball verpasste die MSV mehrere Gelegenheiten, den Ball zu klären. Hauke Wahl köpfte zum 2:1 ein.
Doch der MSV hatte eine Antwort parat.Nur zwei Minuten später erzielte Borys Tashchy das 2:2. Lukas Fröde spielte einen Zuckerpass ins Zentrum, der zuletzt arg gescholtene Stanislav Iljutcenko leitete den Ball weiter zu Tashchy. Der Ukrainer vollendete eiskalt zum 2:2.
Saisondebüt für Bajic
In der Folgezeit war die Partie weiter hart umkämpft, wobei der MSV die schärferen Nadelstiche setzen konnte. Am Ende fehlte jedoch die letzte Konsequenz. Cauly Souza versuchte es mit Distanzschüssen, die aber zu harmlos waren. Nico Klotz musste vorzeitig vom Platz. Er hatte einen Schlag gegen die Brust abbekommen.
MSV-Trainer Ilia Gruev freute sich über das Remis. „Wichtig ist, dass wir jeden Punkt mitnehmen. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, so Gruev nach der Partie. Und Doppeltorschütze Borys Tashchy gab sich einmal mehr bescheiden: „Natürlich freue ich mich über die zwei Tore. Sie waren aber nicht für mich, sondern für die Mannschaft.“
In der Nachspielzeit gab es noch etwas für das Herz. Branimir Bajic gab als Einwechselspieler für Borys Tashchy sein Saisondebüt. Der 37-Jährige verstärkte für die letzten Sekunden die
So liefen die weiteren Spiele:
Die Tage von Trainer Norbert Meier beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern sind gezählt. Die Pfälzer unterlagen zum Auftakt des siebten Spieltages 0:2 (0:1) gegen Erzgebirge Aue, was die vorzeitige Entlassung des 58 Jahre alten Coaches zur Folge haben dürfte. Die Roten Teufel liegen nach wie vor mit nur zwei Punkten auf dem letzten Platz.
Im Verfolgerduell setzte sich der SV Sandhausen gegen Aufstiegsaspirant Union Berlin mit 1:0 (0:0) durch und setzte sich dadurch zumindest bis Mittwochabend an die Tabellenspitze, da der bisherige Spitzenreiter Holstein Kiel im Nordderby dem FC St. Pauli 0:1 (0:1) unterlag.
Sandhausen ist nun auf Platz eins
In Kaiserslautern machte Sören Bertram (30.) den Gastgebern bereits vor der Pause einen Strich durch die Rechnung. In der 41. Minute hatte der viermalige deutsche Meister Glück, dass Aue-Stürmer Dimitri Nasarow nur den Pfosten traf. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff schockte Sörensen die Lauterer erneut und sorgte damit für ein gellendes Pfeifkonzert der FCK-Fans. Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich über weite Strecken Sandhausen und Berlin. Leart Paqarada krönte in der 55. Minute seine starke Leistung mit dem 1:0 für die Sandhäuser, die sich am Ende die drei Punkte verdienten. Während Sandhausen mit 14 Punkten glänzend dasteht, läuft Berlin nach seinem fünften Match in Folge ohne Sieg und nur neun Punkten der Musik hinterher.
Das Derby zwischen Kiel und St. Pauli musste wegen eines Platzsturms einiger Holstein-Chaoten mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen werden. Eine Schar vermummter Zuschauer war auf den Platz gestürmt, als beide Teams das Aufwärmprogramm absolvierten. Nach einem Polizeieinsatz habe sich die Lage im Holstein-Stadion aber wieder beruhigt.
Der Stadionsprecher kündigte vor dem Anpfiff aber an, dass Schiedsrichter Harim Osmers (Hannover) bei erneuten Vorkommnissen die Partie abbrechen werde. Den Siegtreffer für die Hamburger, die sich für das 0:4 gegen Ingolstadt rehabilitierten, erzielte Johannes Flum (44.).Duisburg ging in Ingolstadt durch Boris Taschtschy (17.) in Führung. Innenverteidiger Hauke Wahl (42., 52.) drehte dann die Partie zugunsten der Hausherren, ehe Taschtschy (54.) erneut für die Zebras traf.