Duisburg. Der MSV Duisburg erhielt gegen den 1. FC Nürnberg eine 1:6-Klatsche. Trotzdem feierten die Fans den Klub und beeindruckten Trainer und Spieler.
Moritz Stoppelkamp nahm Anlauf, visierte die Ecke an und traf ins Tor. In der Nordkurve des MSV Duisburg brandete Jubel auf, als hätte ihr Klub gerade den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht.
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Das Problem: Stoppelkamps Elfmetertor gegen den 1. FC Nürnberg war der Treffer zum 1:5. Am Ende unterlagen die Duisburger sogar mit 1:6 (0:2). Trotzdem sangen die MSV-Fans in einer Tour lautstark die Vereinslieder. Die Stimmung beeindruckte den Duisburger Trainer. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Ilia Gruev auf der Pressekonferenz. Der 47-Jährige stimmte ein regelrechtes Loblied auf die eigenen Anhänger an. „Ich habe großen Respekt vor unseren Fans. Es war schön, dass ich das erleben darf“, betonte Gruev.
MSV-Torschütze Stoppelkamp fand klare Worte
Die Zuschauer im Stadion honorierten den Auftritt ihrer Mannschaft, die von der ersten Minute an den direkten Weg zum Tor suchten. Dass die Chancenverwertung eklatant war und sich die Duisburger in der Defensive viel zu leichtsinnig anstellten, konnten sie ihnen verzeihen.
Auch Torschütze Stoppelkamp fand angesichts der Unterstützung klare Worte. „Einfach überragend. Das war eine brutale Stimmung. Die Fans haben uns immer wieder gepusht. Deshalb waren wir in der ersten Halbzeit auch so stark“, sagte der gebürtige Duisburger.
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Die Stimmung, die die 17.778 Zuschauer in der Arena machten, gefiel auch Manager Ivica Grlic. Überrascht war das Duisburger Urgestein indes nicht. „Ich glaube, dass man über unsere Zuschauer nicht viel sagen muss. Die stehen immer wie einer Eins hinter uns“, sagte Grlic. Er hat in seinen 13 MSV-Jahren schon oft erlebt, wie laut die Gesänge in der Nordkurve werden können.
Trainer Gruev hatte zum Abschluss seines Monologes noch eine Anekdote parat. Als er noch Co-Trainer beim 1. FC Kaiserslautern war, führte er mit den Pfälzern zu Halbzeit mit 3:0 in Duisburg. „Da habe ich auch eine tolle Stimmung erlebt“, sagte der Bulgare. Das Erlebnis von 2015 wurde am Samstag noch mal übertroffen.