Duisburg. . Die Zebras wollen sich in der Auswärtspartie bei Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt für die 1:6-Pleite gegen Nürnberg rehabilitieren.
Nach langer Zeit reisten die Zweitliga-Kicker des MSV Duisburg am Montag mal wieder mit dem Flugzeug zu einem Auswärtsspiel an. Mit im Gepäck: die 1:6-Heimklatsche gegen den 1. FC Nürnberg. Somit brennen die Zebras am Dienstag im Spiel beim Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt (18.30 Uhr, Audi-Sportpark) auf Wiedergutmachung.
„Nach so einem Ergebnis ist es positiv, dass es direkt weitergeht“, sagt MSV-Sportdirektor Ivica Grlic. Die Meidericher wollen am Dienstag beweisen, dass die hohe Niederlage am vergangenen Samstag ein Ausrutscher war. Trainer Ilia Gruev nutzte die kurze Zeit zwischen den Spielen zur Videoanalyse mit seinen Spielern.
Gruev ist ein Trainer, der den Hammer lieber im Werkzeugkasten lässt und nach einem negativen Erlebnis gerne die positiven Aspekte hervorhebt, um die Spieler zu stärken. So hält es der 47-Jährige auch nach dem 1:6 gegen Nürnberg. „Wir haben auch viele Dinge gut gemacht“, sagt der Trainer.
Trotzdem gab es genügend negative Dinge, die Gruev heute abstellen will. Ohnehin hatte sich der Deutsch-Bulgare vorgenommen, in der englischen Woche zumindest leicht an der Rotationsschraube zu drehen. Dieses Werkzeug drängt sich vor allem in der Defensive auf. Tugrul Erat dürfte auf der rechten Seite eine Pause erhalten, Nico Klotz – zu Saisonbeginn bereits erste Wahl – steht bereit. Auch im defensiven Mittelfeld ist ein Wechsel denkbar: Enis Hajri könnte Lukas Fröde, der am Samstag nicht für ausreichend Sicherheit sorgen konnte, ersetzen.
Auch in der Offensive drängt sich ein Wechsel auf. Neben Stammstürmer Borys Tashchy dürfte nun Kingsley Onuegbu die Chance erhalten, von Beginn in Aktion zu treten. Simon Brandstetter und Stanislav Iljutcenko konnten bislang nur bedingt an der Seite von Tashchy überzeugen.
Die Vorgabe für den Rest der englischen Woche ist klar: Der MSV muss in den beiden Spielen in Ingolstadt und am Freitag daheim gegen Überraschungsspitzenreiter Holstein Kiel punkten, will er nicht leichtfertig nach einem ordentlichen Saisonstart in die unteren Regionen abrutschen.
Früher Trainerwechsel
Auch beim FC Ingolstadt, den Ilia Gruev und Ivica Grlic vor der Saison zum Top-Favoriten erklärten, sind alle Beteiligten froh, dass der Terminplan eng getaktet ist. Die Schanzer trumpften am Samstag mit einem 4:0-Sieg beim FC St. Pauli groß auf und wollen den Schwung aus dieser Partie mitnehmen und gegen den MSV den ersten Heimsieg unter Dach und Fach bringen.
Die Bayern setzten den Saisonstart in den Sand – ein Umstand, der Trainer Maik Walpurgis schon nach dem dritten Spieltag den Job kostete. Nun steht der frühere FCI-Spieler Stefan Leitl als Interimstrainer in der Verantwortung. Mit zwei Siegen und einer Niederlage brachte er den Motor in der Autostadt wieder auf Touren.
Gefahr durch Kittel
Für Leitl geht es auch darum, in eigener Sache zu punkten. Mit einem Sieg über den MSV hätte er gute Chancen, vom Mann für den Übergang zum Cheftrainer aufzusteigen. Hoffnungsträger der Ingolstädter ist Mittelfeldspieler Sonny Kittel, der schon vier Saisontore auf dem Konto hat. Am Hamburger Kiez war er als Doppeltorschütze erfolgreich.
Der FC Ingolstadt gewann am Samstag 4:0, der MSV Duisburg verlor 1:6. Aus diesen Resultaten will Ilia Gruev für den Dienstag-Abend nichts ableiten. Der Duisburger Trainer verweist auf die Ausgeglichenheit der 2. Bundesliga: „Die Ergebnisse darf man nicht überbewerten.“