Duisburg. . Die Zebras boten Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 am Freitag lange Paroli. Am Ende gab aber die Qualität des Gegners den Ausschlag.
- Nuancen gaben am Freitag im Spiel gegen Darmstadt den Ausschlag
- Das Spiel des MSV Duisburg stockt derzeit in der Zentrale
- Trainer Ilia Gruev bricht eine Lanze für Fabian Schnellhardt
Torsten Frings gab den Spielern des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 nach dem 2:1-Sieg beim MSV Duisburg am Freitagabend drei Tage frei, sein Duisburger Kollege Ilia Gruev bittet seine Jungs hingegen schon am Montag zu zwei Trainingseinheiten in das Vita-Zentrum und auf das Vereinsgelände in Meiderich. Die Niederlage am Freitagabend war aus Duisburger Sicht kein Beinbruch – aber sie holte die Zebras von der Wolke, auf die sie zuvor nach dem Auswärtssieg in Heidenheim geschwebt hatten, herunter.
In der Länderspielpause – erst am Samstag, 9. September, geht es mit dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld in der Liga weiter – wird Ilia Gruev weiter an der Feinjustierung arbeiten. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt in der vorletzten Saison bewegen sich die Duisburger als Aufsteiger in der Komfortzone. 2015 belegte der MSV nach vier Punktspielen mit nur einem Punkt den letzten Platz.
Nun sind es aktuell vier Zähler – und der entscheidende Vorteil für MSV-Trainer Ilia Gruev im Quervergleich zu seinem Vorgänger Gino Lettieri ist, dass er bereits eine Stammformation gefunden hat, die er zuletzt in unveränderter Aufstellung dreimal hintereinander in Liga und Pokal ins Rennen schicken konnte.
Auch im Spiel gegen Darmstadt sah vieles gut aus. Einmal mehr betonten die Spieler nach dem Match, dass sie sich mit dem Gegner auf Augenhöhe bewegt hätten. „Wir haben sie phasenweise beherrscht“, stellte Torschütze Moritz Stoppelkamp fest. Allerdings konnte ihn die ansprechende Leistung nur bedingt trösten: „Ein schlechtes Spiel und drei Punkte wären mir lieber gewesen“, merkte der 30-Jährige an und trauerte verpassten Gelegenheiten nach: „Wenn wir führen, müssen wir auch mal das zweite Tor nachlegen.“
Probleme in der Zentrale
Nuancen gaben am Freitagabend den Ausschlag – am Ende war es auch ein qualitativer Unterschied, der sich im Ergebnis niederschlug. Das Offensiv- und Mittelfeldspiel der Meidericher lebt derzeit von den Flügelspielern Stoppelkamp und Cauly Souza. In der Mittelfeldzentrale fehlt dem Aufsteiger noch der Zugriff. Darmstadt war mit Hamit Altintop und Marvin Mehlem in der Zentrale auf den entscheidenden Positionen besser besetzt. „Altintop hat bei Bayern und Real gespielt. Darmstadt ist keine Kirmestruppe“, relativierte Stoppelkamp die Kräfteverhältnisse im Mittelfeld.
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Ilia Gruev brach nach dem Spiel eine Lanze für Schnellhardt. „Niemand darf von Fabian Schnellhardt erwarten, dass er auf Anhieb so aufspielt wie in der 3. Liga“, setzt der Trainer auf das weitere Entwicklungspotenzial des 23-Jährigen.
Das gilt auch für Lukas Fröde, der auf der Sechs die defensiven Aufgaben solide löst, aber im Spiel nach vorne noch Defizite aufweist. Gerne hätte der Ex-Bremer den ersten Heimsieg gefeiert: „Wir haben gut angefangen, dann aber den Faden verloren. Wir hatten zwei, drei Situationen, die wir besser hätten ausspielen können.“
Flekken: „Lieber Punkte als gute Noten“
„Wir hätten uns einfach belohnen müssen“, trauerte auch Torwart Mark Flekken einer verpassten Gelegenheit nach. Der Niederländer ist längst in der 2. Bundesliga angekommen und bestätigte seine Klasse nicht nur mit dem parierten Elfmeter gegen Tobias Kempe am Freitagabend. Flekken verbucht bislang gute Noten und erhält positive Kritiken. Flekken: „Der Unterschied zum letzten Jahr ist, dass wir alle mehr Druck haben. Ich kriege viel mehr Bälle aufs Tor und es ist an mir, diese zu halten oder nicht. Das hat bislang gut funktioniert. Aber die guten Noten bringen mir auch keine Punkte.“