Duisburg. Der MSV Duisburg hat gegen Darmstadt unglücklich verloren. Der Darmstadt-Treffer fiel erst kurz vor Schluss. Die Zebras sind enttäuscht.
Torsten Frings wirkte müde, abgekämpft – aber auch beeindruckt. Dieser Eindruck bestätigte sich: „Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen“, sagte der Ex-Nationalspieler und Trainer des SV Darmstadt 98. Gerade hatte seine Mannschaft Aufsteiger MSV Duisburg mit 2:1 (1:1) geschlagen.
Es sei brutal schwierig, bei den Zebras zu bestehen, betonte Frings, zudem habe seine Elf einige Rückschläge wegstecken müssen. In der Tat: Zunächst geriet der Bundesliga-Absteiger durch einen technisch anspruchsvollen Treffer von MSV-Sommerzugang Moritz Stoppelkamp in Rückstand (25.), dann lieferte sie nicht die Leistung ab, die sie eigentlich von sich selbst erwartet hatte. Und dann hielt Mark Flekken auch noch den Foulelfmeter von Tobias Kempe (78.). Erst spät traf Yannick Stark zum 2:1 für die Lilien (88.).
Kein bequemer Spaziergang für Darmstadt
Es waren viele Eindrücke, die Frings aus Duisburg mitnahm. Weil es eben nicht der bequeme Spaziergang gewesen war, den seine Mannschaft da hinter sich gebracht hatte. Der MSV war ein widerspenstiger Gegner gewesen. Ein Gegner, der im vierten Saisonspiel zum vierten Mal zeigte, dass er mithalten kann mit den großen Mannschaften dieser 2. Bundesliga.
Das bestätigte Duisburg-Trainer Ilia Gruev. „In allen Spielen, die wir bisher gemacht haben, waren wir gleichwertig“, sagte der Deutsch-Bulgare. „Mutig und leidenschaftlich“ habe sein Team gespielt, „so, wie wir uns das gewünscht haben.“
Am Ende aber stand eben diese 1:2-Niederlage. „Zutiefst enttäuschend“, kommentierte Torschütze Moritz Stoppelkamp. Einer der wenigen Fehler, die Innenverteidiger Dustin Bomheuer im Spiel gegen die Lilien gemacht hatte, führte zum späten Gegentor durch Stark. „In dieser Situation haben wir nicht gut verteidigt, das muss ich leider sagen“, urteilte Gruev.
Das nächste späte Gegentor
Natürlich musste sich der 47-Jährige nach dem Spiel die Frage gefallen lassen, warum das im vierten Spiel schon zum zweiten Mal passiert ist. Denn bereits im ersten Saisonspiel bei Dynamo Dresden (0:1) hatte der MSV in der 88. Minute das Gegentor kassiert. Ob die Fitness ein Grund sei? Das glaube er nicht, betonte Gruev, „wir sind auf dem Platz immer noch Marathonläufer.“
Duisburgs Trainer wirkte getroffen. Denn seine Mannschaft hatte gegen starke Lilien ein wirklich starkes Spiel gemacht. „Es ist schön zu hören, dass wir in der Liga mithalten können, aber am Ende zählen die Punkte“, sagte MSV-Kapitän Kevin Wolze. Trainer Gruev machte einen Haken hinter das Spiel: „Wie wir aufgetreten sind, macht uns Mut.“