Duisburg. . Zuletzt kassierte der MSV Duisburg zum Zweitligastart dreimal zwei Niederlagen. Gegen den VfL Bochum will der MSV diese Negativserie beenden.
- Am Samstag spielt der MSV Duisburg um 13 Uhr gegen den VfL Bochum
- In den letzten Zweitliga-Jahren startete der MSV dreimal mit zwei Niederlagen
- Trainer Gruev muss die Position im defensiven Mittelfeld neu besetzen
Der MSV Duisburg startete in seine letzten drei Spielzeiten in der 2. Fußball-Bundesliga unter den Trainern Gino Lettieri, Oliver Reck und Milan Sasic jeweils mit zwei Niederlagen. Diese Serie will der aktuelle Coach Ilia Gruev am Samstag durchbrechen. Der Aufsteiger trifft um 13 Uhr in seiner Arena auf den VfL Bochum. Gruev freut sich auf das Revierderby: „Das wird eine richtig geile Atmosphäre.“
23 000 Zuschauer erwartet der MSV zu seinem ersten Heimspiel nach dem Wiederaufstieg. Gut 3000 Fans werden dem VfL Bochum die Daumen drücken. Beide Klubs wollen einen klassischen Fehlstart vermeiden. Der VfL verlor sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli mit 0:1, der MSV gab mit dem selben Ergebnis in Dresden die Punkte her.
Vier-Augen-Gespräch mit Fröde
Die Niederlage in Dresden beschäftigte die Zebras naturgemäß noch in der aktuellen Trainingswoche. „Wir haben sehr viele Dinge richtig gemacht“, blickt Ilia Gruev zurück. Am Samstag wollen die Duisburger noch mehr richtig machen. Zum Beispiel bei Standardsituationen des Gegners.
MSV rät zur frühzeitigen Anreise
STATISTIK: So etwas ist Tradition: Bislang gab es 50 Pflichtspielduelle zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Bochum. Die Gesamtbilanz spricht für den VfL. Der MSV gewann 14 Spiele, 19 Partien gingen an die Bochumer. Zudem gab es 17 Unentschieden. Im eigenen Stadion liegt der MSV vorne: neun Siege, zehn Unentschieden sechs Niederlagen. Zuletzt trennten sich MSV und VfL an der Wedau am 20. Dezember 2015 0:0.
SCHIEDSRICHTER: Die heutige Partie steht unter Leitung von Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart). Als Assistenten sind Michael Emmer (Thurmansbang) und Tobias Fritsch (Frankfurt) an den Seitenlinien unterwegs. Als vierter Offizieller ist Oliver Lossius (Sonderhausen) im Einsatz.
ANREISE: Der MSV Duisburg öffnet heute bereits um 11 Uhr die Stadiontore und empfiehlt den Besuchern dringend eine frühzeitige Anreise. Im Zuge der Brückensperrungen und weiterer Baustellen in der Stadt droht in Duisburg heute ein Verkehrschaos.
Und Gruev hofft, dass seine Jungs ihre Nerven im Griff haben. Die gelb-rote Karte gegen Lukas Fröde schadete dem Team nachhaltig. Unter der Woche gab es ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Sünder und Trainer. Gruev ist schon am zweiten Spieltag gezwungen, seine Wunschformation zu verändern. Wer Frödes Part im Mittelfeld übernimmt, ließ der Coach im Vorfeld offen.
Da Tim Albutat verletzt ist, fällt die einfachste Lösung flach. Baris Özbek, dessen Rückenbeschwerden abgeklungen sind, und Enis Hajri stehen als klassische Sechser bereit. Allerdings könnte Fabian Schnellhardt den defensiven Part im Mittelfeld übernehmen – was er schon in der letzten Saison zweimal gemacht hatte. Cauly Souza wäre hier der offensive Partner.
Härtefälle bei der Kader-Aufstellung
In diesem Fall wäre eine Flügelposition neu zu besetzen. Hier hat Ahmet Engin aktuell die besseren Karten als Andreas Wiegel. Wiegel gehörte in Dresden gar nicht dem Kader an, Engin verdiente sich in der Vorbereitung offenbar mehr Meriten. „Ich kann nur 18 Mann in den Kader berufen. Es wird immer Härtefälle geben“, erklärt Ilia Gruev. In Dresden gehörten alle vier Stürmer dem Aufgebot an. Das werde nicht immer so sein, sagt der Trainer. Auch die Spielweise des Gegners gibt dabei mit den Ausschlag.
Mit dem VfL Bochum, der in der Saison 2015/16 beim 0:0 einen Punkt aus Duisburg mitnahm, kommt eine Mannschaft, die in dieser Saison viel vorhat. Beobachter berichten von einem „Befreiungsschlag“ innerhalb der Mannschaft, die der Rauswurf von Trainer Gertjan Verbeek in der Saisonvorbereitung auslöste.
Nachfolger Ismail Atalan, der kürzlich mit der Forderung, dass um 20 Uhr auf allen Fernsehkanälen Nachrichtensendungen laufen müssen, um Bildung und Toleranz in der Welt zu fördern, zeigte, dass er auch abseits des Fußball-Platzes etwas zu sagen hat, ist an der Castroper Straße der Hoffnungsträger. Die Bochumer träumen nun sogar vom Aufstieg.
Eine Neuerung beim VfL: Die Spielern dürfen ihren Coach nun duzen, müssen ihn aber mit „Trainer“ ansprechen. Das ist beim MSV anders. „Die Spieler siezen mich“, sagt Ilia Gruev, räumt aber ein, dass es hin und wieder dann doch ein „Du“ gibt. Entscheidend ist für den 47-Jährigen ohnehin ein anderer Aspekt: „Wichtig ist, dass es zwischen Trainer und Spielern respektvoll zugeht.“