Duisburg. . Der MSV Duisburg erhielt nach der 0:1-Niederlage in Dresden gute Kritiken. Dafür kann sich der Aufsteiger allerdings nichts kaufen.

  • Für die guten Kritiken in Dresden kann sich der MSV nichts kaufen
  • Im Derby gegen den VfL Bochum will sich der MSV für seinen Aufwand belohnen
  • Im Mittelfeld der Zebras wird es Veränderungen geben

Gute Kritiken, aber keine Punkte. „Es ist schade, wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt“, fasste Ingo Wald, Präsident des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg, die Ereignisse bei der 0:1-Auftaktniederlage des Wiederaufsteigers bei Dynamo Dresden zusammen.

MSV-Trainer Ilia Gruev versammelte sein Team nach dem Spielende zur Ansprache in der Kabine. Ein gewöhnlicher Vorgang bei den Zebras. Gruev weiß, dass sich nach nur einem verlorenen Spiel noch alles im grünen Bereich bewegt. Für den 47-Jährigen ist die Marschroute für die nächsten Tage klar: Fehler ansprechen, das Gute hervorheben.

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In der 3. Liga konnte der MSV Spiele, die ausgeglichen waren, auf den letzten Metern noch zu seinen Gunsten entscheiden. Am Sonntag mussten die Zebras erfahren, dass die Luft eine Liga höher dünner ist, der Gegner Fehler schneller bestraft.Eine Unaufmerksamkeit bei einer Standardsituation wurde dem MSV in Dresden zum Verhängnis. „Man hat halt gesehen, dass einige Spieler ihr Zweitliga-Debüt gegeben haben“, stellte Neuzugang Moritz Stoppelkamp, der sich auf der Außenbahn der Meidericher als Verstärkung erwies, fest.

Mittelfeldmann Lukas Fröde war schon in der 2. Liga am Ball, aber auch er wurde nun um eine Erfahrung reicher. Er kassierte in der Nachspielzeit wegen Meckerns die gelb-rote Karte. So schnell kann das gehen: Am Ende der Vorbereitung galt das Duo mit Fröde und Fabian Schnellhardt als das Herzstück der Duisburger Spielkultur. Nach nur einem Match ist Trainer Gruev nun aber gezwungen, sich etwas Neues einfallen zu lassen.

Hajri steht beim MSV Duisburg bereit

Vor dem ersten Heimspiel am Samstag gegen den Revierrivalen VfL Bochum, der am Freitag gegen den FC St. Pauli ebenfalls mit einer 0:1-Niederlage in die Saison startete, muss der Trainer für das defensive Mittelfeld eine neue Variante finden. Tim Albutat ist verletzt, Baris Özbek schmerzt der Rücken, sodass Enis Hajri wie in der finalen Saisonphase wieder als Feuerwehrmann in Aktion treten könnte.

„Mund abputzen und volle Konzentration auf Bochum“, gab der Routinier als Losung für die nächsten Tage aus. Alternativ könnte Fabian Schnellhardt mit seinen Qualitäten als Balleroberer den defensiven Part übernehmen und mit einem offensiv ausgerichteten Cauly Souza ein Tandem bilden.

Simon Brandstetter gönnt sich eine kalte Dusche. Der Stürmer vergab in Dresden eine hochkarätige Torchance.
Simon Brandstetter gönnt sich eine kalte Dusche. Der Stürmer vergab in Dresden eine hochkarätige Torchance. © Thomas Eisenhuth/dpa

Für Souza verlief das Zweitliga-Debüt mit Höhen und Tiefen. Offensiv ist der Mittelfeldmann, der von Fortuna Köln kam, ein Gewinn, defensiv gibt es noch viel Luft nach oben. Das gilt auch für die neue Sturmhoffnung Borys Tashchy. Der Ukrainer muss den Gegentreffer zum großen Teil auf seine Kappe nehmen, weil er Torschütze Lucas Röser im entscheidenden Moment nicht ausreichend attackierte.

Der 24-Jährige war ansonsten sehr fleißig, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss. Die Hochkaräter vergaben andere: Moritz Stoppelkamp und Simon Brandstetter. Kingsley Onuegbu blieb am Sonntag nur der Platz auf der Bank. Das könnte sich am Samstag im Derby gegen den VfL Bochum ändern.