Duisburg. . Ohne Druck läuft's besser. Mit der besten Saisonleistung besiegte der MSV Duisburg Zwickau mit 5:1. Wiegel drehte mit einem Doppelpack das Spiel.
- Ohne Druck läuft es beim MSV Duisburg deutlich besser
- Andreas Wiegel dreht das Spie mit Doppelpack
- Youngster Lukas Daschner feiert Drittliga-Debüt
Das Beste kommt zum Schluss. Das mag nicht immer stimmen, die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg traten am Samstag den Beweis an, dass diese Redensart ihre Berechtigung hat. Mit dem sicheren Aufstieg in die 2. Bundesliga im Rücken lieferten die Zebras beim 5:1 (2:1)-Erfolg ihre beste Saison-Leistung ab. Als Sahnehäubchen gab es die Drittliga-Meisterschaft oben drauf.
Selbstredend soll dies ein einmaliger Titelgewinn in der Geschichte des Vereins bleiben. Mit der dritten Liga wollen die Meidericher künftig nichts mehr am Hut haben. „Ich glaube nicht, dass wir noch so oft einen Konfetti-Regen erleben werden“, scherzte MSV-Präsident Ingo Wald, der schon vor dem Anpfiff tiefenentspannt war: „Endlich ein Spiel, das meine Nerven verschont.“
Natürlich stand nach dem Spiel die Frage im Raum „Warum nicht immer so?“ Wald und Co. wären einige schlaflose Nächte erspart geblieben. Der MSV spielte gegen das beste Rückrundenteam aus einem Guss. Dass Zwickau durch Patrick Wolf – Sohn des früheren Bundesliga-Trainers Wolfgang Wolf – früh in Führung ging, beeinträchtigte die Zebras nicht. Es passte ins Bild, ein Ritual einer merkwürdigen Saison.
Kieler Sieg ohne Bedeutung
„Uns passiert immer das Gleiche“, seufzte Außenverteidiger Tugrul Erat nach der Partie, lieferte aber auch prompt die Erklärung für die Meidericher Galavorstellung: „Wir hatten leider bis zum 37. Spieltag Druck. Wir hätten es auch schon eher beenden können, hatten aber unendlich Druck. Wenn der Druck weg ist, dann passiert so etwas. Wir konnten befreit aufspielen und dann können wir auch zeigen, was wir drauf haben. Wir haben unser Ding gemacht, und dann haben wir sie mit 5:1 nach Hause geschickt.“
Maßgeblich daran beteiligt war auch Flügelspieler Andreas Wiegel. Es ist noch nicht so lange her, dass er beklagt hatte, dass ihm in einer erfolgreichen Saison nur noch die Torerfolge zum Glück fehlten. Nun stieß Wiegel eine Woche zuvor beim Aufstiegssieg in Köln mit seinem Treffer die Türe zur 2. Liga auf, und mit zwei Treffern drehte er nun gegen Zwickau das Match. „Da habe ich mir ja genau das richtige Spiel für meinen Doppelpack ausgesucht“, lachte Wiegel nach der Partie.
Nach der Pause machte der MSV den Sack zu, da spielte es auch keine Rolle mehr, dass Titelkonkurrent Holstein Kiel gegen den Halleschen FC komfortabel in Führung lag.
Drittliga-Debüt für Daschner
Mit zwei Toren innerhalb einer Minute entschieden die Duisburger das Spiel. Erst besorgte Enis Hajri, der kurz zuvor noch am Zwickauer Torhüter Johannes Brinkies gescheitert war, das 3:1, dann war Kingsley Onuegbu mit dem 4:1 zur Stelle.
Trainer Ilia Gruev, der die elf Fußballer ins Rennen geschickt hatte, die eine Woche zuvor in Köln in der Startaufstellung standen, verteilte erst spät einige Geschenke. Kevin Wolze, der seinen Platz in der Abwehrkette zuletzt an Enis Hajri verloren hatte, durfte in der Schlussphase noch einmal mitwirken. Der Vizekapitän bedankte sich mit dem Treffer zum 5:1.
Seinen ersten Drittliga-Einsatz absolvierte Lukas Daschner, der sechs Minuten vor dem Ende für Zlatko Janjic kam. Der U-19-Spieler erhielt unlängst bereits einen Zweitliga-Vertrag.