Duisburg. . Bei der Spielersuche rücken für MSV-Sportdirektor Ivica Grlic auch die Vereine, die ihr Klassenziel nicht erreichen, in den Fokus.
- Bei der Spielersuche rücken für den MSV auch die Absteiger in den Fokus
- Interessant sind Spieler wie Stroh-Engel, Kempe und Stoppelkamp
- Am Dienstag kehren die Zenras auf den Trainingsplatz zurück
Um 16 Uhr bittet Coach Ilia Gruev die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg am Dienstag in Meiderich zum ersten Training nach der Aufstiegssause. Kingsley Onuegbu und Co. dürften eine gewisse Müdigkeit mit auf den Trainingsplatz mitbringen. Am Mittag kehrt der Zebra-Tross von der kurzen, aber knackigen Mannschaftsfeier aus Mallorca zurück.
Gruev wird wenig Nachsehen mit eventuellen Folgen des Party-Intermezzos haben. Er verlangt eine professionelle Einstellung und will mit seiner Mannschaft am Samstag Drittliga-Meister werden. Konkurrent Holstein Kiel geht unter ähnlichen Voraussetzungen in die Partie. Die Störche kommen am Mittwoch von ihrer Aufstiegsparty aus Mallorca zurück. MSV-Gegner FSV Zwickau wird hingegen ausgeschlafen auflaufen: Der Aufsteiger kann noch Platz vier und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal erreichen. Allein schon deshalb will Gruev die letzte Punktpartie gewohnt seriös angehen.
Stroh-Engel sucht neuen Klub
Sportdirektor Ivica Grlic sondiert derweil den Spielermarkt. Abschlüsse gibt es noch nicht. Das liegt auch daran, dass noch ein Spieltag noch auf dem Programm steht, alle Auf- und Absteiger noch nicht feststehen. Spieler aus dem Kreis der Gescheiterten könnten für den Aufsteiger interessant sein.
Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 verabschiedete am Samstag seinen Kult-Stürmer Dominik Stroh-Engel. Der 31-Jährige erhält bei den Lilien keinen neuen Vertrag. Der Angreifer war am rasanten Aufstieg der Darmstädter in den letzten Jahren maßgeblich beteiligt, muss sich jetzt aber einen neuen Verein suchen.
In der 2. Bundesliga steht der Karlsruher SC bereits seit geraumer Zeit als Absteiger fest. Neben dem gebürtigen Duisburger Moritz Stoppelkamp (einst Viktoria Buchholz) ist mit Dennis Kempe ein weiterer Spieler mit Duisburger Bezug beim KSC am Ball. Sein Vater Thomas war früher MSV-Profi und ist immer noch mit dem Niederrhein verwurzelt. Ob Kempe (30) den Weg in die 3. Liga mitgeht, ist aber noch offen. KSC-Manager Oliver Kreuzer will ihn halten: „Dennis ist eigentlich eine Institution beim KSC.“
Leihen nicht ausgeschlossen
Bei der Suche nach neuen Spielern fällt der Blick auch auf die Ersatzbänke der größeren Klubs. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Bruno Hübner geht Ivica Grlic mit Spielerleihen sparsam um. Zuletzt stürmte der Portugiese Tomané – wenig erfolgreich – auf Leihbasis für den MSV. In der Hübner-Zeit fuhr der Klub mit Leihspielern wie Julian Koch, Änis Ben-Hatira oder Sören Larsen gut. Unter Grlic avancierte Mittelfeldspieler Tim Albutat, den der MSV später vom SC Freiburg ablöste, zum Leistungsträger.
„Ich schließe Spielerleihen nicht von vornherein kategorisch aus. Aber man darf nicht annehmen, dass Spielerleihen automatisch preisgünstig sind“, sagt Ivica Grlic mit Blick auf die finanziellen Zwänge, denen er unterliegt.