Dortmund. . Der MSV Duisburg gastiert am Freitag beim Tabellenletzten FSV Mainz 05 II. Auch als Spitzenreiter ist volle Konzentration von Nöten.

  • Spitzenreiter MSV Duisburg spielt am Freitag um 19 Uhr beim FSV Mainz 05 II
  • MSV-Trainer Ilia Gruev lässt sich von der Tabelle nicht blenden und warnt vor dem FSV
  • Die Mainzer überraschten zuletzt mit einem Sieg in Osnabrück und hoffen wieder

An einem Wort hat Ilia Gruev in dieser Saison Gefallen gefunden: seriös. Der Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg benutzt es nahezu jede Woche. So auch vor dém Auswärtsspiel bei der U 23 des FSV Mainz 05 (19 Uhr) im Bruchwegstadion: „Wir müssen dieses Spiel sehr seriös annehmen.“

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Der Blick für jedes Detail, keine Überheblichkeit – das könnte in einem Duell eines Spitzenreiters beim Tabellenletzten ja mal passieren – 100-prozentige Konzentration. Die Seriosität steht für Akribie. Und bezogen auf die aktuelle Tabellensituation steht Gruevs Forderung, dass seine Fußballspieler den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Bloß nicht.

Die Mainzer Bubis sind Schlusslicht. Das zählt für Gruev aber nicht. „Die Tabelle ist nicht die Realität“, sagt der 47-Jährige. Aus Duisburger Sicht mag das nicht zutreffen – die Zebras stehen nicht ohne Grund oben. Aus Mainzer Sicht könnte das schon anders sein. Erst 17 Punkte stehen zu Buche, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits sieben Zähler. Aber: Vor Wochenfrist sah es für die Mainzer noch trostloser aus, ehe sie mit einem 2:1-Sieg beim Aufstiegsaspiranten VfL Osnabrück einen Paukenschlag landeten.

4:0-Sieg für den MSV im Hinspiel

„Ganz großer Sport“ war das in den Augen des Mainzer Trainers Sandro Schwarz, der prompt „die Lebensqualität erhöht“ sah. Am Freitag will Schwarz mit seinen Jungs noch besser leben. Spitzenteams liegen den Mainzern ohnehin. Sie besiegten in der Hinrunde auch den 1. FC Magdeburg (1:0).

MSV-Trainer Ilia Gruev geht nach dem Jubel über den Sieg gegen Münster zur Tagesordnung über. Er warnt vor dem Schlusslicht.
MSV-Trainer Ilia Gruev geht nach dem Jubel über den Sieg gegen Münster zur Tagesordnung über. Er warnt vor dem Schlusslicht. © Christof Köpsel/Getty

Alles das ist für die Zebras eine Warnung. Da spielt es für Ilia Gruev auch keine Rolle, dass der MSV beim 4:0 im Hinspiel seinen höchsten Saisonsieg feuerte. Gemessen an der Torausbeute im alten Jahr war das ein Schützenfest.

Allerdings machten die Mainzer den Meiderichern lange das Leben schwer. Erst nach der Pause platzte beim MSV der Knoten. Kingsley Onuegbu mit einem Doppelpack und Stanislav Iljutcenko machten alles klar. Im ersten Durchgang hatte zuvor Zlatko Janjic getroffen. Vier Stürmer-Tore in einem Spiel – aus Duisburger Sicht ein Traum.

Mainz wird nicht "größenwahnsinnig"

Die Auswahl des Offensivpersonals wird nun zu den größten Herausforderungen für Ilia Gruev zählen. Der Coach rechnet mit einer Mainzer Fünferkette in der Defensive, da wird es auf Durchschlagskraft ankommen.

FSV-Trainer Sandro Schwarz hofft auf eine weitere Überraschung.
FSV-Trainer Sandro Schwarz hofft auf eine weitere Überraschung. © imago sportfotodienst

Mehr Durchschlagskraft erhoffen sich die Mainzer, die bislang erst 16 Mal den Ball im gegnerischen Netz unterbringen konnten, von ihrem neuen, alten Stürmer Petar Sliskovic. Der 25-Jährige, den der MSV auch schon einmal verpflichten wollte, kehrte vom Ligakonkurrenten Hallescher FC zum FSV zurück. Der Kroate schoss die Mainzer mit 2013/14 in die 3. Liga. Die Duisburger Innenverteidiger Dustin Bomheuer und Thomas Blomeyer wissen, was am Bruchweg zu tun ist.

Der Mainzer Trainer freut sich auf das Duell mit den Zebras, ordnet die Partie aber realistisch ein: „Wir wissen schon, wer Duisburg ist und werden jetzt nicht größenwahnsinnig.“ Auch das ist seriös.