Paderborn. Dem MSV Duisburg ist der zehnte Saisonsieg gelungen. Durch den Treffer von Ahmet Engin gewannen die Zebras beim SC Paderborn mit 1:0.
- MSV-Kapitän Branimir Bajic fiel wegen Adduktorenbeschwerden aus
- Die Duisburger Viererkette musste sich erst einmal finden
- Ahmet Engin erzielte das Siegtor für die Zebras
Es war keine angenehme Woche für die gesamte Zebra-Familie. Erst verstarb am Freitag vor einer Woche ein Passagier auf dem Rückflug aus dem Trainingslager in Faro und dann der große Schock am vergangenen Donnerstag: MSV-Legende Michael Tönnies starb völlig unerwartet im Alter von nur 57 Jahren an den Folgen einer Lungen-Embolie. Eine Schweigeminute sollte vor der Partie in Paderborn nicht abgehalten werden, diese müsse laut Statuten vom Deutschen Fußballbund vorab angeordnet werden. Dennoch bewies der Stadionsprecher in der Benteler-Arena viel Feingefühl und erklärte kurz vor Anpfiff, dass in Gedenken an den Verstorbenen eine Gedenkminute gehalten werden soll.
Für die Akteure des MSV Duisburg ging es deshalb auch darum, dem „Tornado“ die letzte Ehre zu erweisen. Zu Beginn der Partie wirkte diese Aufgabe allerdings eher belastend. Auf einem schwer zu bespielenden Rasen kamen die Zebras nur schwer in die Begegnung. Die neu formierte Viererkette, Kapitän Branimir Bajic fiel aufgrund von Adduktorenbeschwerden aus, musste sich erst einmal finden. Nach einigen Minuten wirkte das Duo Bomheuer und Blomeyer, der überraschend den Vorzug vor Enis Hajri erhalten hatte, dann aber sicherer. Dennoch hatten die Ostwestfalen die erste Gelegenheit der Partie: Der Schussversuch von Bickel ging jedoch deutlich über den Kasten von Mark Flekken.
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MSV-Chancen in der ersten Hälfte
In der Folge entwickelte sich ein reines Geduldsspiel zwischen dem Tabellenführer aus Duisburg und dem akut abstiegsbedrohten SCP, bei dem Stefan Emmerling zum dritten Mal an der Seitenlinie stand. Als sich das Gros der 7.731 Fans in der Benteler-Arena bereits auf einen eher mäßigen Kick eingestellt hatte, sorgten die Zebras dann doch noch für Feuer in der ersten Hälfte. Erst hatte Andreas Wiegel die riesige Chance zur Führung, scheiterte aber völlig frei per Kopf am überragend reagierenden Lukas Kruse. Und dann sorgte Stanislav Iljutcenko noch für eine Rudelbildung – diese war die Folge aus einem zu hohen Bein des Russen gegen SCP-Keeper Kruse. Schiedsrichter Marcel Schütz gab Simon Brandstetter nach einem Schubster Gelb – Iljutcenko kam mit einer Ermahnung davon.
Mit einem gerechten, wenn auch nicht schön anzusehenden 0:0 ging es anschließend zum Pausentee. Die zweite Halbzeit startete dann mit lautstarken „Michael Tönnies“-Rufen aus dem Gästeblock – ein Weckruf für die bis dato eher dürftige Vorstellung der Zebras. Denn nur vier Minuten nach Wiederanpfiff konnte Ahmet Engin die Führung für den MSV erzielen. Das 20-jährige Eigengewächs reagierte nach einem Missverständnis in der Paderborner Defensive am schnellsten und schob überlegt ein. Daraufhin dominierten die Meidericher die Begegnung nach Belieben und hätten den Zwischenstand deutlich komfortabler gestalten können.
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Paderborn macht Druck in der Schlusssphase
In der Schlussphase verlor der MSV jedoch wieder den Faden. Die Druckperiode des SCP konnten die Meidericher nur mit viel Mühe überstehen. Torwart Flekken musste zehn Minuten vor dem Ende sogar hinter sich greifen. Der Linienrichter hatte allerdings korrekt auf Abseits entschieden. Kurz vor Schluss rettete Flekken dann noch überragend den Sieg, indem er gleich drei Versuche der Paderborner entschärfen konnte.
So konnte der MSV das Auftaktmatch in Ostwestfalen über die Zeit bringen und den ersten Dreier im neuen Jahr einfahren. Damit grüßen die Meidericher weiterhin von ganz oben und kommen dem großen Ziel Wiederaufstieg ein Stück näher – ein Aufstieg, den sich auch Tönnies wünscht. Die lauten „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Gesänge der Zebra-Anhänger wird wohl auch der „Tornado“ im Himmel vernommen haben.