Duisburg. . MSV-Mittelfeldspieler Andreas Wiegel geht mit breiter Brust in die Rückrunde. Beim Trainingsstart absolvierten die Zebras nur eine Laufeinheit.
- MSV-Mittelfeldspieler Andreas Wiegel geht mit breiter Brust in die Rückrunde
- Der 25-Jährige hofft nicht nur auf einen Stammplatz, sondern auch auf eigene Tore
- Beim Trainingsauftakt war der Rasenplatz nicht bespielbar
Am Montag fuhr ein Lieferwagen mit Paderborner Kennzeichen auf das Trainingsgelände des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg in Meiderich. Ein Mann stieg aus und kletterte auf einen Flutlichtmast. Ein Spion des ersten Rückrundengegners SC Paderborn? Eher nicht, der Mann war für die Technik der Beleuchtung zuständig. Paderborner Kiebitze hätten auch nichts sehen können. Die Zebras beschränkten sich zum Auftakt der Trainingswoche mit einer Laufeinheit.
Trainingsplatz nicht bespielbar
Das war ursprünglich anders geplant. Offenbar war der Trainingsplatz an der Westender Straße witterungsbedingt nicht bespielbar. Am Dienstag-Nachmittag soll das anders sein. Am Vormittag steht eine Krafteinheit im Fitnesszentrum am Kaiserberg an, um 15.30 Uhr werden die Meidericher dann einen weiteren Versuch unternehmen, mit dem Ball zu arbeiten.
Albutat freut sich auf Wiedersehen mit Ratajczak
- Es ist ein wenig kurios: Ein halbes Jahr lang war Ex-MSV-Torwart Michael Ratajczak arbeitslos, nun heuerte er beim Duisburger Auftaktgegner SC Paderborn 07 an. Der Zweitliga-Absteiger hat nun fünf Keeper im Kader, Ratajczak dürfte die neue Nummer zwei hinter Stammkeeper Lukas Kruse werden.
- Somit wird er gegen seinen Ex-Klub wahrscheinlich auf der Bank sitzen. „Ich freue mich für ihn, dass er wieder einen Verein gefunden hat. Wir haben uns zuletzt häufiger im Vita-Zentrum gesehen“, so MSV-Mittelfeldspieler Tim Albutat. „Ich freue mich darauf, ihn am Samstag zu sehen“, sagt Albutat.
In der vergangenen Woche kannten die Zebras solche Probleme nicht. In Portugal fanden die Duisburger bei frühlingshaften Temperaturen ideale Trainingsbedingungen vor. Nun müssen sie im winterlichen Duisburg den Schalter umlegen. Für Flügelspieler Andreas Wiegel ist das kein Problem. „In Portugal konnten wir sehr gut arbeiten. Jetzt stellen wir uns auf die winterlichen Bedingungen ein“, sagt der Mittelfeldmann.
Rückflug-Drama belastet
Nicht so leicht fiel dem 25-Jährigen die Verarbeitung des tragischen Rückfluges. Wie berichtet verstarb ein älterer Passagier während des Fluges, die Maschine mit den Zebras an Bord musste in Nantes notlanden. Andreas Wiegel saß direkt am Gang und bekam viel von den Vorgängen mit. „Ich war am Ende froh, als ich zu Hause war und meine Familie in den Arm nehmen konnte. Ich habe in der Nacht danach sehr schlecht geschlafen“, berichtet Wiegel.
„Keine Freifahrtscheine“
Das möchte der frühere Erfurter nun aber schnell hinter sich lassen. Am Samstag beginnt in Paderborn der Liga-Alltag und Andreas Wiegel hat gute Chancen, beim Rückrundenauftakt in der Startelf zu stehen. Im Trainingslager war er in beiden Testspielen auf der Außenbahn erste Wahl, auch in den Trainingsformen war er oft in der vermeintlichen A-Elf am Ball. Diese Zeichen hat Wiegel sehr wohl vernommen, doch er weiß, dass sich das Blatt schnell wenden kann. In der Hinrunde kam er auf 17 Spiele, darunter waren zwölf Startelf-Einsätze. „Hier hat niemand einen Freifahrtschein. Wir sind im Kader sehr gut besetzt, jeder Spieler muss sich immer wieder neu beweisen“, nimmt Wiegel den Konkurrenzkampf mit Eifer an.
Nach der Zweitliga-Saison, die aufgrund von zwei Knieverletzungen nahezu komplett ohne Wiegel über die Bühne ging, ist er nun als Leistungsträger etabliert. Für die Rückrunde nimmt sich Wiegel, dessen Vertrag sich im Falle des Aufstiegs um ein Jahr verlängert, viel vor. Er möchte nicht nur aufsteigen. „Ich möchte auch das ein oder andere Tor schießen. Das ist mir bei meinen früheren Klubs immer gelungen.“