Almancil. Der 19-jährige Mo Cisse und der 37-jährige Branimir Bajic sind die beiden Extreme im MSV-Kader. Der Youngster will viel lernen – und debütieren.
- Mo Cisse wurde geboren, als Branimir Bajic seinen ersten Vertrag als Profi-Fußballer unterschrieb
- Im Trainingslager des MSV in Portugal will sich der Youngster nun für das Drittliga-Team empfehlen
- Schon im Alter von zwölf Jahren wechselte er vom TuS Essen-West zu den Zebras
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Als Mohammed Cisse 1997 in Essen geboren wurde, erhielt der heutige MSV-Kapitän Branimir Bajic in Bosnien seinen ersten Vertrag als Profi-Fußballer. Nun kreuzen sich beim Fußball-Drittlisten MSV Duisburg die Wege. Der junge Cisse, der alte Bajic – beide arbeiten derzeit an der Algarve für das Ziel Zweitliga-Aufstieg. Für Routinier Bajic (37) wäre es eine weitere Krönung einer langen Karriere, für Cisse (19) das erste große Ding am Anfang seiner Laufbahn.
„Von Branimir kann ich viel lernen“, sagt Cisse, der 2009 als Zwölfjähriger vom TuS Essen-West 81 – Cisse: „Ein Bauernverein“ – zum MSV wechselte. Über die Essener Kreisauswahl erreichte er damals die Niederrheinauswahl. Ex-MSV-Scout Jörg Ostwald entdeckte ihn damals. „Wenn ich Lust hätte, sollte ich mich beim MSV melden“, erinnert sich der Mittelfeldspieler. Und Mo Cisse hatte Lust. Viel Lust.
Leistungsträger in der U-19-Bundesliga
Im letzten Jahr gehörte er zu den Leistungsträgern des U-19-Bundesliga-Teams. In dieser Saison hätte er im alten MSV-Konstrukt den nächsten Schritt machen können: in der U 23. Doch bekanntlich meldete der MSV sein Oberliga-Team im Sommer ab. Cisse fiel trotzdem nicht durch den Rost, er erhielt einen Profi-Vertrag.
„Er ist ein sehr talentierter Spieler. Er machte im Sommer einen sehr guten Eindruck, fiel dann aber in ein kleines Loch. Ich erhoffe mir nun aber, dass er den nächsten Schritt machen wird“, sagt MSV-Sportdirektor Ivica Grlic. Derzeit hilft Cisse dem Drittliga-Spitzenreiter weniger mit seinem Talent, sondern vielmehr mit seinem Personalausweis. Als 19-Jähriger trägt er dazu bei, dass der MSV in den Ligaspielen die U-23-Quote erfüllen kann. Vier Youngster müssen in jedem Spiel dem Kader angehören. Cisse saß in der Hinrunde fünfmal auf der Bank. Sein Debüt feierte er im Spiel gegen Werder Bremen II. Für ihn eine besondere Geschichte im doppelten Sinn: Er ist Werder-Fan. Gespielt hat er in der 3.Liga noch nicht. Aber zumindest zwei Einsätze als Einwechselmann im FVN-Pokal konnte er bereits verbuchen.
Cisse will alles tun, um sich im Training zu empfehlen
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Cisse hofft dennoch auf sein Drittliga-Debüt in der Rückserie. „Ich werde im Training alles tun, um mich zu empfehlen“, sagt Cisse. Sein Kumpel Ahmet Engin hat vorgemacht, wie es geht. Er kam vor einem Jahr aus der U 19 und hat sich nun einen Stammplatz erkämpft. Engin profitierte aber von seinen Einsätzen in der U 23. Doch auch Cisse soll künftig Gelegenheiten erhalten, Spielpraxis zu sammeln. Ivica Grlic: „Wir werden künftig einige Testspiele bestreiten, damit sich Spieler, die weniger zum Einsatz kommen, zeigen können.“
Cisses Vertrag läuft im Sommer aus. Grlic will das Talent in den kommenden Wochen genau beobachten, Cisse will auf dem Platz Argumente für ein neues Arbeitspapier liefern. Im Test gegen den VfB Stuttgart kam er nicht zum Einsatz, vielleicht gibt ihm Trainer Ilia Gruev am Donnerstag im Spiel gegen Regionalligist VfB Lübeck ein paar Minuten Einsatzzeit.
Noch nie zu Besuch in der Heimat seiner Eltern
Und der Essener Junge will sich noch einen weiteren Traum erfüllen. Seine Eltern kamen einst aus Guinea im Westen Afrikas nach Deutschland. Die Heimat seiner Familie hat er noch nicht besuchen können. Mo Cisse: „Das war im letzten Jahr geplant, doch wegen der Ebola-Epidemie war das nicht möglich.“ Das möchte Mo Cisse bald nachholen – am liebsten als Zweitliga-Spieler des MSV Duisburg.