Duisburg. Nach sieben Jahren verabschiedet sich Duisburg von der Türkei. Ilia Gruev bereitet sein Team in Portugal auf die Rückrunde der 3. Liga vor.
- Nach sieben Jahren in der Türkei schlägt der Fußball-Drittligist sein Trainingslager nun wieder in Portugal auf
- Trainer Ilia Gruev bereitet seine Mannschaft dort bis zum 20. Januar auf die Rückrunde in der 3. Liga vor
- Testspielgegner der Zebras sind Zweitligist VfB Stuttgart und Viertligist VfB Lübeck – mehr Optionen gab es nicht
Ilia Gruev steigt am Donnerstag in Eindhoven mit guter Laune in das Flugzeug. Für den Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg ist es nicht nur die Reise ins Wintertrainingslager, sondern eine Reise in die Vergangenheit. „Ich freue mich. Ich war als MSV-Spieler einige Male an der Algarve. Ich habe mich dort immer wohlgefühlt“, erinnert sich der 47-Jährige, der von 2000 bis 2004 das Trikot der Zebras trug, an alte Zeiten in Portugal.
Als Walter Hellmich Kapitän Georg Koch absetzte
Damals überwinterteten die Meidericher meistens in Albufeira. Diesmal geht es in die Nähe von Almancil. Bis zum Freitag, 20. Januar, bewohnen die Zebras ein Hotel, das nur für sie die Pforten öffnet. Für Ilia Gruev ist es eine Rückkehr in einer neuen Rolle. Damals Spieler, heute Trainer. Ähnliches gilt für Sportdirektor Ivica Grlic. Der heute 41-Jährige erlebte als Spieler eines der spektakulärsten MSV-Trainingslager in der Türkei. Im Winter 2005 verkündete der damalige MSV-Chef Walter Hellmich auf der Terrasse des edlen Sheraton-Resorts bei einem Glas Weißwein die Absetzung von Georg Koch als Kapitän. Es war ein Erdbeben. Trotzdem stieg der MSV damals am Ende der Saison in die Bundesliga auf.
Unter Trainer Jürgen Kohler ging es vor sieben Jahren erstmals in die Türkei. Damals verlagerte sich die Trainingslagerszene von Portugal und Spanien an die türkische Riviera. Die Bedingungen waren besser, zudem sparten die Klubs viel Geld. Im Zuge der politischen Veränderungen und Probleme ist die Türkei nun von der Trainingslager-Landkarte – fast – verschwunden. Als einziger Drittligist entschied sich Rot-Weiß Erfurt für einen Aufenthalt in der Türkei. Der MSV entschied sich früh, eine Alternative zu wählen. Ob aus politischen Gründen oder praktischen – das sei einmal dahingestellt.
MSV hat nur zwei Testspiele vereinbart
Allerdings hat die Algarve noch nicht den Stellenwert der 2000er-Jahre wiedererlangt. Der MSV wollte drei Testspiele in Portugal bestreiten. Nun sind es aber nur zwei: am Sonntag, 15. Januar, gegen den VfB Stuttgart, und am Donnerstag, 19. Januar, gegen den VfB Lübeck. Für einen dritten Test fand sich kein Gegner – auch nicht in der portugiesischen Liga.
Einige Drittligisten verzichten auf ein Trainingslager. Ilia Gruev und Ivica Grlic dachten über diese Alternative allerdings nicht lange nach. „Wir treffen gute Bedingungen an. Das Wetter wird angenehm sein, die Plätze werden wir in einem sehr guten Zustand antreffen“, erklärt Grlic.
Zwei A-Jugendliche reisen mit ins Trainingslager
Nach der Rückkehr aus Portugal werden die Zebras noch eine Woche Zeit haben, sich wieder an den Winter zu gewöhnen. Am Samstag, 28. Januar, steht der Rückrundenstart beim SC Paderborn 07 an. Die Ostwestfalen verzichten im Gegensatz zu den Duisburgern auf ein Trainingslager im Süden. Sie wollen sich winterlich auf das Match gegen den MSV vorbereiten.
Nico Klotz musste am Dienstag beim Test gegen Viktoria Buchholz (13:0) kurzfristig wegen einer Fußverletzung passen, ist aber in Portugal ebenso dabei wie Branimir Bajic (Virusinfekt) und Baris Özbek (Knieprellung). Mit Maximilian Dick,der gegen Buchholz 90 Minuten durchspielte, sowie Lukas Daschner reisen auch zwei U-19-Spieler mit ins Trainingslager.