Duisburg. . Der Vertrag von Duisburgs Mittelfeldspieler Enis Hajri läuft im Juni aus. Bis dahin will sich der 33-Jährige für den Klassenerhalt kämpfen.

  • Der Vertrag von Mittelfeldspieler Enis Hajri beim MSV Duisburg läuft im Juni aus.
  • Bis dahin will sich der 33-Jährige für den Klassenerhalt kämpfen.
  • Über die 3. Liga möchte Hajri nicht sprechen.

Das Datum seines letzten und bisher einzigen Zweitligaspiels ist fest eingebrannt. „26. September 2015, auswärts bei Union Berlin“, sagt Enis Hajri. In seinem letzten und einzigen Zweitligaeinsatz der laufenden Saison biss der Mittelfeldabräumer auf die Zähne. Eine Fußverletzung bereitete ihm Probleme. Zur Pause ließ sich Hajri eine Spritze verpassen. Weiter, immer weiter. Nach 90 Minuten stand eine 2:3-Niederlage und, was für ihn persönlich weitaus schwerer wog: der Beginn einer langen Leidenszeit.

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Zwar stand der Allrounder ein paar Wochen später beim Auswärtsspiel in München (0:1) erneut im Zebra-Kader, war aber zu diesem Zeitpunkt gar nicht fit. Der damalige Trainer Gino Lettieri wollte ihn unbedingt dabei haben, um im Fall der Fälle reagieren zu können. Danach brach die Sehnenentzündung im Fuß endgültig so schwer durch, dass dem Familienvater keine Wahl mehr blieb: Er wurde für Wochen zu kompletter Schonung verdonnert, schuftete danach weitere Wochen in der Reha.

Inzwischen ist Enis Hajri wieder auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. „Ich genieße jede Sekunde, die ich mit den Teamkollegen auf dem Rasen stehe, ganz bewusst. Es ist weitaus schöner, wenn du mit den Mitspielern draußen bist, anstatt dein eigenes Programm durchzuziehen. Was man alles verpasst, merkt man erst in langen Verletungspausen. Das zeigt einfach, wie man seinen Job wertschätzen muss“, sagt der frühere Kaiserslauterner.

Hajri: "Jeder Gegner ist ein Brocken für uns"

Wenn der MSV Duisburg am Donnerstagabend (19.30 Uhr) in Borken auf den niederländischen Drittligaklub De Treffers trifft, wird Enis Hajri seinen ersten Wettkampf im Jahr 2016 bestreiten. „Ich hoffe, dass alles gut klappt“, sagt Hajri und schaut natürlich auf die letzten sieben Zweitligaspiele. „Ich hoffe, dass ich im Endspurt noch für den MSV eingreifen kann.“ Enis Hajri ist aufgrund seiner kämpferischen Tugenden und seines unermüdlichen Einsatzes eigentlich prädestiniert für Abstiegskampf. Und er zählt nicht zu den Profis, die vorzeitig die Flinte ins Korn werfen. „Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich niemals aufgebe. Es muss wirklich schon viel passieren, bevor der Punkt erreicht ist, an dem ich nicht mehr an unsere Rettung glaube“, streicht der Routinier heraus. Hajri versichert: „Die Stimmung innerhalb des Teams war bei uns nie besser als jetzt. Wir sind vier Spiele ungeschlagen und befinden uns auf einem guten Weg. Wenn wir als Tabellenletzter alle mit gesenkten Köpfen in der Kabine sitzen und uns die Schädel einschlagen würden, dann würde das die Sache ja kein Stück besser machen.“

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Bei allem Optimismus ist dem Balleroberer bewusst, dass dringend Siege her müssen, um das Unheil abzuwenden. „Die direkten Duelle gegen 1860 München und Fortuna Düsseldorf sind elementar. Natürlich warten noch schwere Aufgaben gegen die Spitzenteams 1. FC Nürnberg, SC Freiburg und Leipzig, aber wir sind Tabellenletzter. Da ist jeder Gegner, ganz gleich, wo er auch steht, ein Brocken für uns. Letztlich ist es aber egal, gegen wen wir antreten: Ich will jedes Spiel gewinnen.“

Für den Fall, dass der MSV Duisburg sein Ziel Klassenerhalt verpasst, muss ein Neuaufbau her. Hajri, dessen Vertrag im Juni ausläuft: „Ich bin keiner, der wegrennt. Aber so lange wir um den Zweitliga-Klassenerhalt kämpfen, spreche ich nicht über die 3. Liga. Das wäre das völlig falsche Signal.“