Duisburg. . Duisburgs Trainer Gino Lettieri bemüht sich vor dem Spiel gegen Preußen Münster um Sachlichkeit: „Wir haben noch nichts erreicht.“
MSV-Trainer Gino Lettieri lässt sich nur ganz selten von Euphorie übermannen. Nüchtern, sachlich und mit einer Portion Grundskepsis bewertet der Fußballlehrer die Leistungen der Drittliga-Konkurrenz – und die eigene Perspektive auf Platz drei. Tenor: „Noch haben wir nichts erreicht.“ Am Sonntag kommt Preußen Münster um 14 Uhr mit einem weiteren Negativerlebnis zum MSV Duisburg in die Schauinslandreisen-Arena. Am Mittwochabend rasselten die Preußen mit einem 0:1 bei Regionalligist Sportfreunde Lotte aus dem Westfalenpokal.
Liettieri erwartet stürmische Preußen
Lettieri mutmaßt: „Jetzt werden sie bei uns noch mehr Gas geben, um im Endspurt vielleicht noch Vierter zu werden und den Einzug in die DFB-Pokalhauptrunde zu schaffen.“ Münster ist aktuell Tabellenfünfter, hat vier Punkte Rückstand auf den Vierten Stuttgarter Kickers, der bereits am Samstag im Heimspiel gegen schwächelnde Dresdner Dynamos vorlegen kann.
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Was bei den Westfalen in der Rückrunde alles schief gelaufen ist, darüber rätseln viele. Zur Winterpause galt Münster auf Platz zwei als heißer Aufstiegsanwärter. Dann setzte ein Negativtrend ein. Die Mannschaft kassierte fünf Niederlagen im Jahr 2015. Spielerische Elemente versandeten komplett, die anfangs stabile Defensive erwies sich plötzlich als löchrig. Der Ausfall von Balljäger Erik Zenga war nicht zu kompensieren. Stattdessen wuchs die Fehleranzahl, das Selbstvertrauen schwand. So kamen Ergebnisse wie das 2:3 gegen Chemnitz zustande.
In Münster kippte die Stimmung
Die Stimmung kippte im Umfeld. Kapitän Dominik Schmidt wurde nach der Niederlage in Bielefeld von eigenen Fans beschimpft, was den 27-Jährigen dazu bewog, im Gespräch mit den „Westfälischen Nachrichten“ alles in Frage zu stellen: „Ich überlege, ob ich mein Amt als Kapitän niederlege und ob ich in dieser Saison überhaupt noch für Münster spiele.“ Der Verein stellte Schmidt daraufhin vom Trainings- und Spielbetrieb frei.
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Gino Lettieri hat die Vorkommnisse zur Kenntnis genommen. Aber der Deutsch-Italiener lässt sich davon nicht beeindrucken. „Wir haben doch gesehen, wie schwierig es für uns zuletzt in Dresden war. Wichtig ist, dass wir jeden Gegner ernst nehmen, mit Respekt und Konzentration an die Aufgaben herangehen. Ich erwarte, dass sich meine Spieler voll auf Münster fokussieren. Von den Preußen-Spielern wird gegen uns keiner spazieren gehen. Gerade vor so einer Kulisse von rund 20 000 Zuschauern. Da wird nicht zurückgeschaltet, sondern eher ein höherer Gang eingelegt.“
Konkurrenz spielt schon am Samstag
Während die Konkurrenz wie am vergangenen Wochenende bereits am Samstag im Einsatz ist, zieht der MSV 24 Stunden später nach. „Es ist kein Vorteil, erst Sonntag zu spielen“, sagt Lettieri, „da gibt es ja nur die zwei Möglichkeiten: Du musst die Konkurrenz vom Ergebnis her übertrumpfen oder eben nachziehen. Nach einem Samstagspieltag guckst du schon auf die Ergebnisse. Sonntag ist das nicht so. Die Ausgangsposition wird ja nicht besser. Kiel hat wochenlang seine Spiele durchgebracht. Kaum waren sie einmal Sonntag im Einsatz, gab es plötzlich keinen Sieg.“
Für Mittelfeldspieler Tim Albutat wäre der Optimalfall, „wenn wir freitags im Einsatz wären und gewinnen würden. Dann hätten wir ein schönes Wochenende. Sonntags zu spielen, ist schon etwas komisch.“ Möglicherweise kommt Albutat in der kommenden Saison öfter in den Genuss von langen Wochenenden. Dann allerdings eine Etage höher . . .