Duisburg. Martin Dausch ist der Königstransfer der Duisburger, mit ihm peilt der MSV den Aufstieg an. Am Sonntag 20 000 Fans beim Heimspiel gegen Münster erwartet.
Als Martin Dausch im Winter vom Fußball-Zweitligisten Union Berlin zum MSV Duisburg in die 3. Liga wechselte, erzählte der Mittelfeldspieler die Geschichte aus seiner Zeit beim VfR Aalen. Mit den Baden-Württembergern eilte er einst in der Rückrunde von Sieg zu Sieg und schaffte noch den Aufstieg in die 2.Bundesliga. Auch mit dem MSV Duisburg steuert Dausch nun auf Zweitligakurs. Die Zebras belegen aktuell den Relegationsrang – mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel. Am morgigen Sonntag wollen die Duisburger im Heimspiel gegen Preußen Münster (14 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) den nächsten Schritt machen.
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Am Duisburger Aufschwung hat Martin Dausch großen Anteil. Der 29-Jährige ist der Königstransfer der Zebras. Union Berlin plante im Winter nicht mehr Dausch und gab ihn im Januar an den MSV ab, der für diesen Transfer finanzielle Klimmzüge leisten musste. Mit Dausch gewann das Duisburger Team im Mittelfeld deutlich an Qualität. Der Mann ist laufstark, hat den Blick für die entscheidende Situation und ist effektiv. Der Mittelfeldspieler, der variabel auf dem linken Flügel und in der Zentrale einsetzbar ist, erzielte in zwölf Ligaspielen fünf Tore und verbuchte drei Assists.
Sorgen um Sohn Luca
Martin Dausch wurde bei den Duisburgern schnell heimisch und lebt nun mit seiner Familie in Moers. In diesen Tagen erwartet seine Frau Lisa das zweite Kind. Dann wird Sohn Luca ein Geschwisterchen haben. Luca schreibt die zweite Geschichte, die Dausch mit nach Duisburg brachte, und die viel bewegender ist als die sportliche Story.
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Der Junge leidet von Geburt an einer seltenen Augenkrankheit, die bislang nicht heilbar ist. Luca hat ein eingeschränktes Sehvermögen. Auch wenn Union Berlin Dausch im Winter nicht mehr haben wollte – Sohn Luca ist der Grund dafür, warum sein Vater kein schlechtes Wort über „Eisern Union“ verliert. So sagt er: „Ich bin diesem Verein und den Fans zutiefst dankbar.“ Als die Diagnose bekannt war, suchte Martin Dausch die Öffentlichkeit und gründete mit Hilfe des Klubs und der Union-Anhänger eine Stiftung. Knapp 100 000 Euro kamen bisher zusammen, Dausch leitet das Geld an eine Spezialklinik im Saarland, die die Krankheit erforscht, weiter.
Zebras haben es selbst in der Hand
Dausch würde mit dem MSV in der nächsten Saison gerne bei Union Berlin um Zweitligapunkte kämpfen. Die Zebras haben es vier Spieltage vor dem Saisonende selbst in der Hand – in 14 Tagen können sie Holstein Kiel im direkten Duell vom zweiten Rang kicken und sich damit auch die Relegation ersparen.
Am vergangenen Sonntag demonstrierten die Duisburger beim 2:0-Sieg in Dresden Selbstbewusstsein und Stärke. Der Funke ist auch bei den Fans übergesprungen. Morgen erwarten die Duisburger 20 000 Besucher, in 14 Tagen könnte Arena beim Spiel gegen Holstein Kiel ausverkauft sein. Für das letzte Punktspiel in Wehen haben sich die Zebra- Fans schon mit Karten eingedeckt, es dürfte ein Heimspiel für die Zebras werden.
Für den MSV spricht, dass Kiel das weitaus schwerere Restprogramm hat. Mit Rechenspielen will sich Martin Dausch aber nicht beschäftigen: „Die Sache ist einfach. Wenn wir die letzten vier Spiele gewinnen, dann steigen wir auf.“