Duisburg. . Duisburg feiert 3:1-Sieg im Testspiel gegen den Bundesligisten. Trainer Gino Lettieri war angetan: „Gerade die erste Halbzeit war richtig stark.“
Fußball-Drittligist MSV Duisburg bestätigte seine gute Form aus dem Trainingslager im türkischen Lara durch einen 3:1 (3:1)-Testsieg über Bundesligist SV Werder Bremen. Vor 4022 Zuschauern gelang Kingsley Onuegbu auf Pass von Kevin Wolze nach vier Minuten die frühe Führung; Kapitän Steffen Bohl verwandelte per Direktabnahme auf Flanke des gesundheitlich angeschlagenen Kevin Scheidhauer zum 2:0 (17.). Bremens Offensivspieler Levent Aycicek verkürzte aus 17 Metern zum 2:1 (19.). Mit dem Tor des Abends stellte MSV-Torjäger Zlatko Janjic, der den Ball über den herauslaufenden Werder-Torwart Raphael Wolf vom Innenpfosten ins Tor zirkelte, den Endstand her (31.).
MSV-Trainer Gino Lettieri: „Gerade die erste Halbzeit war richtig stark. Das haben die Jungs gut gemacht und genau umgesetzt, was wir ihnen vorgegeben hatten. Werder hat sehr hoch gestanden und insgesamt offen gespielt.“ Bremens Trainer Viktor Skripnik wählte diese riskante Variante bewusst, da sein Team von den ersten vier Rückrundenspielen drei im heimischen Weserstadion austrägt und deswegen früh attackieren will. „Die Niederlage kam für uns zum richtigen Zeitpunkt. Eine Vorbereitung ohne Niederlage ist keine richtige Vorbereitung. Meine Spieler müssen selbstkritisch mit diesem Resultat umgehen“, forderte Skripnik.
"Nicht überbewerten"
Lettieri blieb trotzdem auf dem Boden: „Wir haben gut gespielt, aber man darf das nicht überbewerten. Es ist immer die Frage, welchen Anschlag der Gegner leistungsmäßig hatte. Das Gute in so einem Spiel ist: Man kann Dinge ausprobieren und sich Sicherheit holen. Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen mutig sein. Da Werder mit Raute gespielt hat, mussten wir Druck auf den Flügeln erzeugen – und das haben wir richtig gut umgesetzt.“
Vor allem Rolf Feltscher hinterließ als Rechtsverteidiger einen guten Eindruck. „Es hat richtig Spaß gemacht. Gegen einen Bundesligisten anzutreten, ist etwas ganz Besonderes. Aber man muss sich auch in die Köpfe des Favoriten hineinversetzen: Es ist immer schwierig gegen einen motivierten Gegner. Wir drehen nach diesem 3:1 nicht durch.“ Im Gegensatz zum Sommer, als Feltscher mit einigen Wochen Verspätung nach Duisburg kam und den wichtigsten Teil der Vorbereitung verpasste, hat er nun richtig Fahrt aufgenommen. „Ich fühle mich besser als im Sommer. So eine komplette Vorbereitung tut immer gut. Wir sind mit dem MSV Duisburg auf einem guten Stand und wollen in den letzten zwei Wochen bis zum Ligastart intensiv weiterarbeiten. Ende Januar wollen wir bei 100 Prozent sein.“
Feltscher wünscht sich ein Tor
Als Abwehrspieler sind Torerfolge für ihn nicht das Allerwichtigste, aber trotzdem hat sich der Lockenkopf ein Erfolgserlebnis auf seine persönliche Liste gesetzt: „Ich habe mir für die Rückrunde ein Tor fest vorgenommen. Ich möchte in jedem Spiel meine Bestleistung abrufen und mit dem MSV so viele Erfolge wie möglich feiern.“
Mittlerweile ist das Wort Aufstieg nicht mehr verboten. Feltscher: „Wenn wir Erster, Zweiter oder Dritter werden, wäre das nicht nur für mich persönlich ein toller Erfolg, sondern für uns alle. Wir arbeiten sehr hart; es wäre schön, wenn wir am Ende dafür belohnt werden.“
Statistik:
MSV: Ratajczak – Feltscher (67. Kühne), Bajic (59. Schorch), Meißner (74. Dum), Wolze (74. Stenzel) – Albutat (67. Hajri), Bohl (67. De Wit), Dausch (67. Schnellhardt), Janjic (59. Grote) – Onuegbu (59. Klotz), Scheidhauer (74. Lekesiz).
Bremen: Wolf – Gebre Selassie (46. Busch), Galvez (46. Garcia), Caldirola (46. Lukimya), Sternberg (46. Hüsing) – Öztunali (46. Fritz), Kroos (46. Bargfrede), Aycicek (46. Eggestein), Junuzovic (46. Bartels) – Di Santo (46. Hajrovic), Selke (46. Lorenzen).
Tore: 1:0 Onuegbu (4.), 2:0 Bohl (17.), 2:1 Aycicek (19.), 3:1 Janjic (31.).
Zuschauer: 4022.
Schiedsrichter: Thomsen (Kleve).
So geht’s weiter: SSvg Velbert – MSV (Sa., 24. Januar, 14.30 Uhr, Stadion zur Sonnenblume).