Duisburg. . Der im alten Jahr oft kritisierte Stürmer präsentierte sich beim Trainingslager in der Türkei in starker Verfassung. Am Montag kommt Werder Bremen.
Es ist der Höhepunkt der Wintervorbereitung: Die Drittliga-Kicker des MSV Duisburg treffen am Montag um 18.30 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den Bundesligisten Werder Bremen. Offiziell ist die Partie ein Benefizspiel, das der MSV beim Lizenzierungsverfahren beim DFB angegeben hatte. Dies dürfte auch die Eintrittspreise, die sich auf Liga-Niveau bewegen, erklären. Für Trainer Gino Lettieri ist die Begegnung ein wichtiger Gradmesser: „Die Partie wird zeigen, wie weit wir wirklich sind.“
Wie weit ist der MSV nach der Rückkehr aus dem Trainingslager knapp zwei Wochen vor dem Start der Restrückrunde tatsächlich? Eine Bestandsaufnahme.
Klare Hierarchie
Tor: An der Hierarchie hat sich nichts geändert. Michael Ratajczak ist die klare Nummer eins, dahinter kommt Marcel Lenz. Maurice Schumacher, in der Hinrunde oft der Quoten-Youngster auf der Bank, um die U-23-Regel zu erfüllen, ist verletzt. So eindeutig die Hierarchie zu sein scheint, Gino Lettieri machte in der Türkei deutlich, dass er sie in der Vorbereitung auf den Prüfstand stellte. Das Ergebnis: Es gibt keinen Grund zu Wechsel, „zumal Rata bislang eine gute Runde gespielt hat.“ Lenz’ Freistoßpatzer im Großaspach-Spiel dürfte seine Minimalchance zunichte gemacht haben.
Sascha Dum holt auf
Abwehr: Der MSV hat vor allem auf der Innenverteidiger-Position ein Luxusproblem. Fünf potenzielle Verteidiger stehen für den zentralen Bereich der Abwehrkette zur Verfügung. Mit Branimir Bajic und Thomas Meißner kristallisiert sich derzeit eine Stammformation heraus. Auf den Außenpositionen sind Rolf Feltscher und Kevin Wolze gesetzt. Christopher Schorch. Matthias Kühne und auch Sascha Dum, dem Sportdirektor Ivica Grlic eine gute Leistung im Trainingslager attestierte, stehen als Backups bereit.
Abschied von der Doppelsechs
Mittelfeld: Hier wird’s spannend. Mit der Verpflichtung von Martin Dausch verfügt der MSV in der Schaltzentrale von nun an über mehr Qualität. Der Konkurrenzkampf nimmt zu. Mit der Dausch-Verpflichtung dürfte die taktische Ausrichtung mit der Doppel-Sechs der Vergangenheit angehören. Martin Dausch auf der „Acht“ hinter Zlatko Janjic – womit zwei Positionen im Mittelfeld fest vergeben sein dürften. Hinzu kommt Steffen Bohl. Lettieri wird kaum auf seinen Kapitän verzichten wollen. Wenn der Allrounder nicht in der Abwehr spielen wird, fällt eine weitere von fünf Positionen des 4-5-1-Systems an den 31-Jährigen. In der Türkei war dies die Position auf der linken Außenbahn.
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Bleiben noch zwei Positionen offen. Wird Pierre De Wit wieder hundertprozentig fit, wird Lettieri auf einen Spieler seiner Qualität setzen wollen. Doch wann es für den früheren Kaiserslauterer für 90 Minuten mit kompletter Belastung wieder reichen wird, steht noch in den Sternen. Bei den Testspieleinsätzen in der Türkei ließ De Wit seine Qualität – vor allem bei den Standards aufblitzen.
Mit Michael Gardawski, Enis Hajri, Dennis Grote, Nico Klotz und Tim Albutat müssen sich demnach fünf etablierte Spieler um ein oder zwei freie Plätze im Mittelfeld rangeln.
Der King holt auf
Angriff: Sollte das neue Mittelfeld der Zebras die Erwartungen erfüllen und mehr Druck und mehr Ideen entwickeln, könnte dies den Bedarf an neuer Offensivkraft kompensieren. De facto benötigt der MSV noch einen neuen Stürmer, kann so einen Deal aber derzeit nicht stemmen. Sieger der Vorbereitung ist Kingsley Onuegbu. Der im alten Jahr oft kritisierte King präsentierte sich in der Türkei in starker Verfassung. Im internen Rennen gegen Kevin Scheidhauer liegt er derzeit vorne. Allerdings zeigte Lettieri in der Türkei eine interessante Variante mit beiden Angreifern. Beim 3:2-Sieg über die SG Sonnenhof Großaspach spielte Scheidhauer auf der linken Außenbahn.
Demnach also noch ein weiterer Kandidat für das Mittelfeld. Gino Lettieri hat dort folglich die Qual der Wahl.