Antalya. Fußball-Drittligist Duisburg kehrte am Freitag aus dem Trainingslager in der Türkei zurück. Weitere Verpflichtungen sind nicht vorgesehen. Dafür könnte sich mit Deniz Aycicek ein Spieler aus dem aktuellen Kader verabschieden.

Manager Ivica Grlic machte sich am Freitag zwei Stunden vor den Drittliga-Fußballern des MSV Duisburg auf dem Weg in die Heimat. Grlic hat auch nach dem Trainingslager in Antalya ein strammes Programm vor der Brust. Am Samstag steht in Magdeburg das Hallenturnier mit den MSV-Frauen auf dem Programm. Doch aus der zeitigen Rückkehr wurde nichts. Wegen eines Defektes am Flugzeug musste Grlic in Antal­ya die Maschine wieder verlassen und fast zwei Stunden warten, ehe ein neuer Jet bereitstand.

Mit der Verpflichtung von Martin Dausch konnte Grlic in der Türkei den ersehnten Neuzugang mit Qualität präsentieren. Damit hat der Manager seine Hausaufgaben gemacht. Dausch, der am Freitag noch zur Familie nach Bayern reiste und Samstag in Duisburg wieder zum Team stoßen wird, hinterließ in der Türkei im Training und im Testspiel gegen Großaspach einen guten Eindruck und zeigte, dass er dem MSV in den kommenden Monaten weiter helfen kann.

Auch wenn die Duisburger Verantwortlichen noch am letzten Abend in der Türkei mit einem Spielervermittler zusammen saßen, ist nach offizieller Lesart eine weitere Verpflichtung eines Spielers nicht mehr geplant. „Das dürfte es gewesen sein“, sagt Ivo Grlic. Im Rahmen seiner engen Möglichkeiten hat sich der MSV bei der Dausch-Verpflichtung extrem gestreckt, für einen weiteren Neuzugang ist derzeit kein Geld da.

Dausch soll beim MSV ein Vakuum ausfüllen

Bedarf wäre weiterhin da. Etwa im Angriff, auch wenn Kevin Scheidhauer und vor allem Kingsley Onuegbu in der Türkei überzeugen konnten. So nährt sich die Hoffnung für die kommenden Monate aus der Tatsache, dass der MSV im Mittelfeld stärker, aggressiver und auch intelligenter agieren wird. Mehr Futter für die Spitzen, Martin Dausch soll auf der Acht ein Vakuum ausfüllen.

Ob das alles für den Aufstieg reicht? Der MSV will angreifen, wobei Trainer Gino Lettieri weiterhin seinen Ex-Klub Bielefeld ganz vorne sieht. „Die werden durchmarschieren“, glaubt Lettieri. Bei den Zebras wird es auf den Start ankommen. Ende des Monats geht’s nach Halle, dann kommt Chemnitz, danach steht die Reise auf die Bielefelder Alm an. Drei Spiele, um auf Schlagdistanz mit der Spitze zu bleiben. Oder drei Spiele, in denen die Zebras früh den Anschluss verlieren können.

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Auch wenn kein neuer Spieler mehr hinzukommen wird, ist eine Reduzierung des Kaders weiterhin möglich. Mit Tanju Öztürk (FC Schalke 04 U 23) steht ein Spieler nicht mehr auf der Gehaltsliste. Einen weiteren Transfer will Grlic nicht ausschließen. Dies könnte Deniz Aycicek betreffen, der in der laufenden Saison, auch aus gesundheitlichen Gründen, nie den Anschluss schaffte und auch in der Türkei kaum Akzente setzen konnte.

MSV "verlieh" Testspieler im Trainingslager

Gastspieler Mark Anderson konnte sich stärker präsentieren, doch war für ihn die Tür nach der Verpflichtung von Martin Dausch, die auf der gleichen Position unterwegs ist, beim MSV geschlossen. In Lara „verlieh“ der MSV seine Testspieler sogar. Anderson absolvierte eine Trainingseinheit bei der SGS Großaspach und könnte somit über einen Umweg nun doch noch in der 3. Liga landen.

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Gino Lettieri hat seinen Spielern nach der Rückkehr in Deutschland bis Sonntagnachmittag frei gegeben. Kurz verschnaufen, dann wird es schon wieder ernst. Den Test gegen Bundesligist Werder Bremen am Montag betrachtet der Coach als wichtigen Prüfstein: „Dann werden wir sehen, wie stark wir tatsächlich sind.“