Lara. . Drei Siege stehen am Ende des Trainingslagers bei den Zebras zu Buche. Trainer Gino Lettieri sieht die Dausch-Verpflichtung als Schlüsseltransfer.
Branimir Bajic rang um Fassung, kämpfte mit den Tränen. Die Fans des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg sammelten gestern am Rande des Testspiels gegen PFK Simurq Zaqatala aus Aserbaidschan in Belek, das die Zebras 4:1 (1:1) gewannen, 280 Euro für Bajic’ Projekt „Helft Katarina“ ein. Und es wurde noch besser: Die Fans spendeten während der Rückfahrt zum Hotel weiter, am Ende kamen über 1000 Euro für den guten Zweck rein.
Dennis Gerritzen – bei den Heimspielen in der Arena als Maskottchen „Ennatz“ im Einsatz und in der Türkei ohne Kostüm mit von der Partie – schnappte sich im Bus das Mikrofon und machte deutlich, wie überwältigt er war: „Ihr seid einfach klasse, mir fehlen die Worte.“ Mit der Aktion „Helft Katarina“ sammelt Branimir Bajic Geld, um einem elfjährigen Mädchen aus seiner bosnischen Heimat, das an Krebs erkrankt ist, eine Behandlung in Münster zu ermöglichen.
Es ist die zweite Geschichte in diesem Trainingslager, die aufzeigt, dass sich das Leben eben nicht nur um Fußball dreht. Auch Neuzugang Martin Dausch, dessen einjähriger Sohn an einer seltenen Augenkrankheit leidet, rückt in der Türkei mit seiner persönlichen Geschichte die Dinge des Lebens zurecht.
Dausch wird am Fraitagabend seinen Sohn wieder in den Arm nehmen können und Bajic wird der jungen Katarina von der Unterstützung der Duisburger Fans berichten können. Am Mittag hebt der MSV-Tross von Antalya Richtung Köln-Bonn ab. Das Trainingslager ist dann beendet. MSV-Coach Gino Lettieri reist mit positiven Eindrücken nach Hause – auch wenn das schlechte Wetter ihm unter der Woche einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hat. „Natürlich fehlen uns dadurch ein, zwei Einheiten. Aber es ist trotzdem deutlich zu sehen, dass wir uns weiter entwickelt haben und auf einem guten Weg sind“, zieht Lettieri eine positive Bilanz.
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Verdienter MSV-Sieg
Diese Bilanz ist allein schon an den Testspielen festzumachen. Drei Siege stehen am Ende des Trainingslagers zu Buche. Am Donnerstag gab es den dritten Erfolg. Nach einem 0:1-Rückstand schossen Michael Gardawski (29.), Pierre De Wit (62., Handelfmeter), Nico Klotz (64.) und Gastspieler Tomas Dapkus (86.) die Zebras gegen Zaqatala zu einem verdienten Sieg. Im Sommer hatte das nach dem Trainingslager in Österreich noch anders ausgesehen. Negativer Höhepunkt war damals eine 3:7-Klatsche gegen den FC Liefering. Seitdem ist viel Zeit vergangen. „Wir haben mehrere Monate zusammen gearbeitet. Wir haben uns körperlich und taktisch stark verbessert“, sagt Lettieri.
Doch Gino Lettieri ist ein Trainer, der sich mit dem Erreichten nicht zufrieden gibt, der sein Team weiter entwickeln will. Die Verpflichtung von Martin Dausch ist für den Übungsleiter ein Schlüsseltransfer. „Um so einen Spieler haben wir uns seit Monaten bemüht“, so Lettieri, der mit dem neuen Mann an Bord seine taktische Ausrichtung künftig verändern dürfte. Die Doppel-Sechs im Mittelfeld dürfte Geschichte sein – Martin Dausch wird als „Achter“ künftig als kreative Schaltzentrale fungieren.
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Vor allem im Mittelfeld wird der Kampf um die Plätze in den kommenden Wochen kein Kindergeburtstag sein. Die zuletzt verletzten Spieler sind wieder an Bord. Steffen Bohl ohnehin – hinzu kommen Michael Gardawski und Dennis Grote, die am Donnerstag problemlos ihren Aufgaben auf den Außenbahnen nachgehen konnten. „Mein Knie macht alles mit. Ich hoffe, dass es in der Nacht nicht reagiert. Es sieht gut aus“, so Grote nach seinem Comeback. Bleibt die Frage nach Pierre De Wit. Der Mittelfeldregisseur ist wieder da. Bei wie viel Prozent er ist, ist schwer einzuschätzen. Lettieri: „Wir müssen das alles sehr vorsichtig angehen. Rückschläge sind jederzeit möglich.“
MSV Duisburg – PFK Simurq Zaqatala 4:1 (1:1)
MSV: Ratajczak (46. Lenz) – Kühne, Schorch, Hajri, Dum – De Wit (66. Dapkus), Anderson (59. Stenzel) – Gardawski (59. Klotz), Schnellhardt, Grote (66. Aycicek) – Lekesiz.
Tore: 0:1 (23.), 1:1 Gardawski (29.), 2:1 De Wit (62., Handelfmeter), 3:1 Klotz (64.), 4:1 Dapkus (86.).