Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach kann im Jahr 2014 nicht gewinnen und Stürmer Max Kruse trifft das Tor nicht mehr. Auch bei der Pleite gegen Augsburg ging der Angreifer leer aus.
Alleine saß Max Kruse nach dem Schlusspfiff auf der Gladbacher Bank im Borussia-Park. Minuten lang streckte der Stürmer alle Viere von sich. Sein Blick: Leer, ungläubig. Schon wieder konnte seine Mannschaft beim 1:2 gegen Augsburg eine frühe Führung nicht in einen Sieg umwandeln. Schon wieder brach seine Mannschaft nach einem Gegentor ein und schon wieder konnte Max Kruse seiner Mannschaft nicht helfen, die Krise zu beenden. Gladbachs Krise ist auch die Krise von Kruse.
Um wieder auf Löws Radar zu gelangen, braucht er Vorlagen. braucht er Tore. Beides aber will dem 25-Jährigen derzeit nicht gelingen. Im Jahr 2014 sind nicht nur die Rheinländer ohne Sieg, auch der Stürmer konnte sich Offensiv noch nicht in Szene setzen – an keinem Treffer in der Rückrunde war Kruse bisher direkt beteiligt. Fakten, die dem Angreifer vielleicht auch unmittelbar nach dem Abpfiff gegen Augsburg einsam vor knapp 50.000 auf der Bank durch den Kopf gingen. „Wenn wir das vierte Mal eine Führung hergeben und sogar Zuhause verlieren ist das einfach bitter“, so Kruse. „Da muss man auch mal einen Moment inne halten, schlucken.“ Zumal der Stürmer klar sagt: „Wir haben heute hochverdient verloren. Ganz einfach.“
Kruse wird von eigenen Fans veräppelt
Einfach ist die Situation für den Klub vom Niederrhein nicht. Aus einer „Leistungsdelle“ (Hans Meyer) wurde eine handfeste Krise. Eine Lösung, eine Erklärung nicht in Sicht. „Tja, im Moment noch nicht, das ist ein bisschen schwierig“, wie auch die persönliche Phase Kruses, der gegen die Fuggerstädter aber immerhin einen Fortschritt bei sich sah: „Ich habe mir wenigstens heute die Chancen erarbeitet, was in den vergangenen Wochen auch nicht immer der Fall war“, gibt der Nationalspieler zu. Er sei „guter Dinge, dass das jetzt wieder besser wird.“ Kruse war lauffreudig, bemüht und eine halbe Stunde mit großem Kampfgeist. Nur: die Tore, die ihm in der Hinrunde noch spielerisch gelangen, wollen nun einfach nicht mehr ins Tor. „Der erste Versuch wird noch vom Innenverteidiger abgefälscht, weshalb ich nur mit der Fußspitze drankomme“, erklärt der Pechvogel. Beim zweiten Versuch trifft er den Ball nicht richtig und Alexander Manniger im Tor der Augsburger pariert. „So ist das im Fußball“.
Nach 74. Minuten endete der Arbeitstag Kruses. Unter hämischem Applaus verließ er das Feld. Ob ihn das gestört, gar verletzt hat wird Kruse nach der Partie gefragt und antwortet: „Wenn das mehrere Tausend sind, hört man das schon“, aber immerhin hätten die Fans ja nicht gepfiffen. Die Anhänger der Gladbacher seien auch enttäuscht, aber „wenn ich wieder Tore schieße, sind sie wieder auf meiner Seite. Es liegt ja auch an mir“, so Kruse, der alleine aus der Krise finden will.
Familiäre Unterstützung braucht der 25-Jährige nicht. „Ich brauche niemanden, der mich aufmuntert. Ich weiß, was ich kann und ich weiß, was ich schon geleistet habe. Zu den Leistungen werde ich auch wieder zurückkehren“, sagt der Torjäger mit Ladeblockade und wieder folgt ein „ganz einfach“. Er habe jetzt wieder eine Woche Zeit zu trainieren und dann werde er es am kommenden Wochenende „bei einem sehr schweren Spiel in Dortmund hoffentlich besser machen.“
Ganz einfach wird der Weg beim BVB aber weder für Kruse, noch für die Borussia aus Mönchengladbach. Vielleicht ging dem Stürmer auch das durch den Kopf. Alleine. Auf der Bank.
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