Hannover. Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die Europapokalplätze einen Rückschlag hinnehmen müssen. Gegen Bayern und in Hannover verloren die Rheinländer, jetzt wartet Bayer Leverkusen und könnte zur Reifeprüfung für die Borussia werden.

Tony Jantschke sprach über Borussia Dortmund nach der 3:1-Niederlage seiner Mannschaft bei Hannover 96. Die andere Borussia zeige beispielhaft "das Normalste der Welt", dass es im Fußball nämlich nicht nur Siegesserien gibt, "sondern ab und an so Phasen, wo man einfach mal nicht so gut spielt und die eine oder andere Niederlage kommt." - Bayern München klammerte er in diesem Vergleich aus. Die Borussen aus Mönchengladbach sind mit zwei Niederlagen in das Jahr 2014 gestartet, haben zwei Plätze in der Fußball-Bundesliga einbüßen müssen und sehen sich nun dem vermeintlichen Bayern-Verfolger Bayer Leverkusen gegenüber. Eine Aufgabe, die als eine Reifeprüfung für die junge Gladbacher Mannschaft zu werten ist.

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Von David Nienhaus, aufgezeichnet in der Mixedzone

Es ist aber "nicht nur eine Reifeprüfung", stellt Abwehrspieler Martin Stranzl klar. Jetzt könne das Team zeigen, was und wie "wir dazugelernt haben in den vergangenen Jahren, in denen wir auch solche Phasen hatten". Für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ist es das erste Mal in dieser Saison voller kleiner Erfolge, dass sie zweimal in Folge punktlos bleib. Zu wenig Bewegung, Tempo und Tiefe fehlte dem Schweizer Fußballleher. "Zudem hatten wir zu viele unnötige Ballverluste. Und vorne haben wir zu langsam gespielt, meist mit drei, vier Kontakten", alles Dinge, die es schnell abzustellen gilt, will Gladbach weiterhin im Konzert der ganz großen mitspielen.

Auch der Hinrunden-Start war schwierig

"Es wird sich zeigen, wie gefestigt wir sind", sagte Jantschke nach dem Spiel und Stranzl erklärte, es sei wichtig, "wieder in die richtige Richtung zu kommen, nicht den Kopf zu verlieren." Den habe man auch zum Saisonstart im August und den folgenden Monaten nicht verloren, als sich Sieg und Niederlage in konstanter Reihenfolge bei den Rheinländern abwechselten. "Wir hatten auch in der Hinrunde einen schwierigen Start" erinnert Jantschke: Für die Spieler sei es klar gewesen, "dass wir nicht ein Feuerwerk nach dem anderen abbrennen. Die anderen Mannschaften schlafen ja nicht."

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Eine der anderen Mannschaften liegt auch am Rhein und heißt Bayer Leverkusen, der kommende Gegner der Borussia am kommenden Freitag. "Wir haben jetzt eine sehr ambitionierte Aufgabe", weiß Stranzl, der trotz der Niederlage in Niedersachsen optimistisch an das Spiel denkt. "Bisher hat es keine Anzeichen geben, dass wir nicht gefestigt sind", so der Innenverteidiger. Die Vorbereitung habe das gezeigt, und auch mangelnde Aggressivität konnte er seinem Team nicht vorwerfen: "Das Läuferische oder der Einsatz stimmte."

Mlapa sieht die Sache locker

Dennoch: Der Druck wird nicht geringer. "Wenn wir da oben bleiben möchten, müssen wir diese Spiele gewinnen", mahnt Jantschke. Jetzt müsse man sich auf das Spiel gegen Leverkusen konzentrieren. Die Werkself feierte beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart den ersten Dreier des Jahre und betrieb im Vergleich zur 3:2-Pleite in Freiburg Wiedergutmachung.

Peniel Mlapa, der einzige Gewinner im Gladbacher Team an der Leine, konnte nach dem Spiel wenigstens etwas lachen. Der Stürmer bekam nach dem Wechsel von Luuk de Jong nach England seine ersten Minuten in der Liga und erzielte gleich ein Tor. Locker sieht er das Thema Reifeprüfung: "Gleich am Freitag haben wir die nächste Chance und wenn wir das gut machen, sieht die Welt wieder ganz anders aus", grinste Mlapa. Auch eine Art mit der Situation umzugehen. Vielleicht nicht die schlechteste.