Hannover. Borussia Mönchengladbach muss in der Fußball-Bundesliga die zweite Niederlage im Jahr 2014 hinnehmen. Bei den wiedererstarkten Niedersachen von Hannover 96 verloren die Fohlen mit 3:1. Der Anschlusstreffer von Peniel Mlapa kam zu spät.

In Hannover zu gewinnen, sei ungleich schwerer, als im eigenen Stadion gegen Bayern München. Diese These stellte Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl vor der Aufgabe am 19. Spieltag in Niedersachsen auf. Er sollte nicht falsch liegen.

Jantschke kehrt ins Abwehrzentrum zurück

Beide Trainer nahmen eine Veränderung in ihren Teams vor. Der neue 96-Coach Tayfun Korkut brachte auf der rechten Abwehrseite für den gelbgesperrt Hiroki Sakai den tschechischen Nationalspieler Frantisek Rajtoral, der Anfang der Woche verpflichtet wurde. Bei Gladbach kehrte Tony Jantschke für Alvaro Dominguez in die Innenverteidigung zurück; damit stand das Team auf dem Rasen, das vor der Winterpause acht Spiele in Folge ungeschlagen blieb. In Hannover endete der Mythos dieser Elf

Schon in der Anfangsphase deutet sich an, dass Hannover nicht leicht zu bespielen war. Die Gastgeber zeigten schon früh, dass sie vor allem durch schnelles Umschalten und Konter im eigenen Stadion zum Erfolg kommen wollten. Davor warnte Abwehrspieler Jantschke noch am Donnerstag und er war es, der mit viel Artistik vor Mame Diouf klären musste (5.). Die Gladbacher luden die Hausherren zu ihrer bevorzugten Spielweise ein, immer wieder unterliefen der Borussia haarsträubende Fehler im Ballvortrag. Kramer zu Beginn und Oscar Wendt (27.) brachten ihre eigene Mannschaft in Gefahr.

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Von David Nienhaus, aufgezeichnet in der Mixedzone

Die Elf vom Niederrhein hatte zwar wie so häufig mehr Ballbesitz als der Gegner - 65 Prozent zur Pause -, aber große Probleme mit den zwei eng gestaffelten Viererketten der Hausherren. Waren die Gladbach dabei, das Spiel aufzubauen, warteten allen Hannoveraner kompakt in der eigenen Hälfte. Den ersten Torschuss für die Gäste feuerte Patrick Herrmann erst in der 23. Minute ab - bis dahin kombinierte Gladbach zwar gefällig bis zum Strafraum, in dem Hoheitsbereich von 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler aber fiel den Gästen nur noch wenig ein.

Die Hausherren hatten die wesentlich besseren Torchancen - vor allem Lars Stindl und Leonardo Bittencourt wirbelten, wie es eigentlich Raffael und Juan Arango auf Gladbacher Seiten sonst machen; Diouf wurde immer wieder gefährlich steil geschickt, so dass Marc-André ter Stegen mehrfach weit vor seinem Kasten klären musste. Kurz vor der Halbzeit jubelten die Gastgeber über das Kopfballtor des Stürmers nach einer Ecke, doch Schiedsrichter Bastian Dankert sah ein Offensivfoul von Szabolcs Huszti an Jantschke. Eine 96-Führung wäre alles andere als unverdient gewesen. Favre konnte nicht zufrieden sein, mit dem, was sein Team gezeigt hatte.

Diouf-Doppelpack entscheidet das Duell

Nach dem Seitenwechsel sollte sich die Laune des Schweizers nicht bessern. Erst verschätze sich Martin Stranzl im Zweikampf mit Artjoms Rudnevs (49.), dann musste der Österreicher länger an der Seitenlinie behandelt werden. In dieser Phase foulte Wendt Huszti elfmeterwürdig, die Pfeife von Dankert blieb aber stumm; die folgende Großchance von Rudnevs allerdings pfiff der Unparteiische wegen einer Abseitsstellung ab. Hektische Minuten nach dem Seitenwechsel, die die Leihgabe vom Hamburger SV für Hannover krönte. Huszti lupfte den Ball gefühlvoll von links auf den langen Pfosten, wo sich der Lette gegen Wendt durchsetzte und zur überfälligen 1:0-Führung der 96er einköpfte.

Nach der kleinen Chance von Raffael aus spitzen Winkel, reagierte Favre und wechselte mit Branimir Hrgota für Arango eine frische Offensivkraft ein (64.). Die Borussia wirkte nicht geschockt, sondern lief nun wesentlich konsequenter auf das Tor der Niedersachsen zu: Raffael versuchte es aus 20 Metern, scheiterte aber an Torwart Zieler (67.), der mit ter Stegen noch um eine Platz im WM-Kader von Bundestrainer Löw konkurriert.

Gladbach bemühte sich, hatte mit Amin Younes und Peniel Mlapa noch zwei weitere Angreifer auf dem Feld, blieb aber ohne Durchschlagskraft. Für die Entscheidung der starke Partie der Hannoveraner sorgte erneut Diouf, der erst einen Fallrückzieher aus 16 Metern versuchte (79). und dann vier Minuten später das 2:0 köpfte. Der Anschlusstreffer von Mlapa (84.) weckte nur kurze Hoffnung bei den Rheinländern: Wenige Augenblicke später machte Diouf mit dem 3:1-Endstand alles klar (90.).

Die Borussia rutscht durch die Auswärtsniederlage vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Freitag, 7. Februar, 20:30 Uhr/live in unserem Ticker) auf den fünften Tabellenplatz ab.

Gladbach verliert 1:3

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