Mönchengladbach. Der FC Bayern München ist mit einem lockeren Erfolg in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga gestartet. Durch das 2:0 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach baute der Rekordmeister seine Tabellenführung am Freitagabend zu Beginn des 18. Spieltags vorerst auf zehn Punkte vor Bayer Leverkusen aus.
Die Bayern stürmen auch ohne Zauberfußball weiter von Rekord zu Rekord. Mit dem 2:0 (1:0) im Klassiker bei Borussia Mönchengladbach feierte das Starensemble am Freitagabend das 27. Auswärtsmatch der Fußball-Bundesliga ohne Niederlage. Glanzlos, aber souverän baute die Truppe von Coach Pep Guardiola ihren Vorsprung in der Tabelle auf zehn Zähler vor Bayer Leverkusen aus - die erste Ligapleite für den Titelverteidiger drohte auch zum Auftakt in die Rückrunde nicht. Mario Götze (6. Minute) und Thomas Müller per Handelfmeter (53.) trafen für die Gäste, die damit weiter unaufhaltsam Richtung Meisterschaft stürmen - sich zum Start ins WM-Jahr aber womöglich selbst eine Personaldebatte eingebrockt haben.
Mario Mandzukic stand nicht im Kader der Bayern
Die zweite Hälfte der 50. Bundesligasaison war nämlich noch nicht angepfiffen, da sorgte der Titelverteidiger bereits für den ersten Wirbel. Stürmer Mario Mandzukic stand überraschend nicht im Kader, er war wegen schlechten Trainingsleistungen bestraft worden, wie Matthias Sammer bei Sky erklärte. "Wir sind Bayern München, unsere Ansprüche sind immer die allerhöchsten", sagte der Sportvorstand des Rekordmeisters. "Mario muss Gas geben und fertig." Die Maßnahme gelte zunächst aber nur für das Match am Niederrhein. Der Kroate habe nicht gearbeitet "wie ein Tier", sagte Sammer, "deshalb ist es die Konsequenz für dieses Spiel, aber ich betone, für dieses Spiel".
Für den Kroaten beorderte der Bayern-Coach Götze in die Sturmspitze und durfte sich schon nach wenigen Minuten bestätigt fühlen: Einen weiten Pass von Rafinha erlief Müller, dessen Hereingabe in den Rücken der Abwehr verwertete der Nationalspieler direkt und unhaltbar für Gladbachs Schlussmann Marc-André ter Stegen. Eine Minute zuvor war der Dribbler nach einem brillanten Heber über Gegenspieler Alvaro Dominguez noch am Außenpfosten gescheitert (6.).
70 Prozent Ballbesitz für den FC Bayern in der ersten halben Stunde
Angeführt von Kapitän Philipp Lahm und Thiago Alcantara auf den Positionen vor der Abwehr kombinierte sich der Triple-Sieger aus dem Vorjahr immer wieder elegant durch die Reihen der Gladbacher. 70 Prozent Ballbesitz nach gut einer halben Stunde unterstrichen die Dominanz der Gäste, von etwaiger Verunsicherung nach dem blamablen 0:3 im letzten Testspiel gegen Salzburg war nichts zu spüren. Dabei musste Bayern auf Franck Ribéry verzichten, der an "Schmerzen in den Beinen" leidet, wie Coach Guardiola am Vortag berichtet hatte.
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Dafür durfte der Rekordmeister den seit Anfang Dezember am Knie verletzten Arjen Robben erstmals wieder im Kader begrüßen. Der Niederländer nahm zunächst auf der Bank Platz und sah wie die 54 010 Zuschauer im Borussia Park einen deutlich überlegenen Champions-League-Sieger - aber eben zunächst auch nur ein Tor.
Zwingende Chancen erspielten sich die Münchner nicht - und konnten sich bei Manuel Neuer bedanken, dass es zur Pause nicht 1:1 stand. Hatte der Nationaltorhüter in der 2. Minute noch beim Herauslaufen Glück, dass sich Gladbachs Max Kruse verschätzte, so stand er in der 40. Minute goldrichtig: Einen Schuss des Stürmers lenkte Neuer an den Pfosten. Auch gegen Juan Arango war er zur Stelle (45.). Vor der Bayern-Bank mahnte Guardiola seine Profis zur Konzentration, und auch Sportvorstand Sammer schimpfte wild gestikulierend aufs Feld.
Thomas Müller verwandelte souverän einen Elfmeter
Sollten sich die Bayern-Gemüter in der Kabine erhitzt haben, sorgte Müller nach dem Seitenwechsel mit seinem souverän verwandelten Elfmeter schnell für Entspannung. Granit Xhaka hatte den Ball mit der Hand geführt, der Aktion war eine Weltklasseparade von ter Stegen gegen Götze vorausgegangen. Danach verwalteten die Bayern das Ergebnis, auch wenn in der 64. Minute bei einem Schuss von Patrick Herrmann erneut der Pfosten einen Gegentreffer verhindern musste. (dpa)