Mönchengladbach. . Am Freitag startet die Fußball-Bundesliga in die Rückrunde und beginnt gleich mit einem Topsspiel: Borussia Mönchengladbach empfängt als Tabellendritter den Spitzenreiter Bayern München. Gladbach-Trainer Lucien Favre hofft, ein Mittel gegen den Klub-Weltmeister gefunden zu haben.

Mit einem leisen "Guten Morgen" begrüßte Borussia Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre am Mittwoch um kurz nach zwölf die Pressevertreter zum Gespräch vor dem Rückrundenauftakt am Freitag (20.30 Uhr in der ARD/und bei uns im Ticker) gegen Bayern München. Favre und seine Gladbacher machen einen ausgeschlafenen Eindruck für der Sprizenpartie und der Schweizer Fußballlehrer zog ein kurzes Fazit der Vorbereitung. "Wir haben uns gut vorbeitet. Alles war okay: Wetter, Trainingslager, Freundschaftsspiele" es sei eine gute Vorbereitung gewesen.

Doch trotz positivem Resümee haben die Hausherren etwas zu beklagen. Die Abwehrspieler Tony Jantschke (Verletzung an der Augenhöhle) und Roel Brouwers (Zerrung im Adduktorenbereich) fehlen verletzt. Favre ist "sehr optimistisch", dass beide bald zurückkehren. Der Spanier Alvaro Dominguez, eigentlich ohnehin Stamm-Innenverteidiger der Borussia, wird zurück in die Defensivzentrale rücken, wie zuletzt beim Testspiel an der Castroper Straße in Bochum. Dominguez hatte gegen Borussia Dortmund (2:0) sein letztes Ligaspiel absolviert, bei dem er sich dann schwer an der Schulter verletzte. "Er ist fit", erklärte der Trainer, der natürlich auch zur 0:3-Pleite der Bayern im Testspiel gegen Red Bull Salzburg gefragt wurde.

"Wir haben viel Respekt, aber keine Angst vor Bayern"

"Freundschaftsspiele sind nicht so wichtig für mich", sagte Favre. Die Konzentration nach einem Trainingslager sei meistens nicht mehr so hoch. "Bayern beweist seit Jahren, dass sie eine der besten Mannschaften Europas oder der Welt sind", so der Trainer und ergänzte: "Jeder weiß, dass wir uns freuen, gegen die Bayern zu spielen. Wir haben viel Respekt, aber keine Angst vor Bayern."

Warum Gladbach Respekt für den Branchenprimus hat, erklärte der 56-Jährige: Die Bayern seien bei Balleroberung und bei Kontern sehr gefährlich. "Es geht sehr, sehr schnell nach vorne. Auch bei eigenem Ballbesitz. Wir müssen sehr stark sein bei der Balleroberung und in den Eins-gegen-eins-Situationen", gab Favre die Devise für Freitag aus und die gelte für alle Mannschaftteile: "Wir müssen mutig sein und versuchen, zu spielen" - schnell zu agieren. Wichtig sei es dem Trainer, technisch "sauber zu spielen", weil Bayern immer auf Fehler lauere. Außerdem solle seine Mannschaft immer in Bewegung sein, nur dann sei der deutsche Rekordmeister zu knacken.


— ruhrpoet (@ruhrpoet) January 22, 2014

Ob ein weiterer nationaler Meistertitel am Ende nach München geht, sei laut Favre "sehr gut möglich" - neun Punkte Vorsprung und ein Spiel weniger seien schon eine gute Ausgangposition für den Verein von Star-Trainer Pep Guardiola. "Natürlich" hoffe er, dass Fußball-Deutschland Gladbach am Freitag die Daumen drückt: "das sind viele", lachte der Coach, der sich aber nicht nur auf diese Partie festnageln wollte. "Alle fokussieren sich jetzt auf Bayern, aber wir haben noch 16 weitere Begegnungen nach diesem Spiel", so Favre, der sich taktisch und personell natürlich nicht in die Karten schauen lassen wollte. "Wir haben auch in München sehr hoch verteidigt und dort unsere Chancen", vielleicht entschließe sich der Gast am Freitag im mit 54.010 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park, etwas abwartend zu spielen.

Luuk de Jong vor dem Absprung

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Abwarten muss auch Gladbach-Stürmer Peniel Mlapa. Der habe zwar gut trainiert und Tore geschossen, aber der Kader müsse ausgeglichen nominiert werden. "Man wird sehen", sagte Favre ergebnisoffen, ob er den Stürmer in den 18er-Kader beruft. Wie es um Angreifer Luuk de Jong - nicht nur für dieses Spiel, sondern für die Zukunft - beim Tabellendritten bestellt ist, wurde bei der Pressekonferenz nur kurz thematisiert. "Es kann schnell gehen im Fußball", sagte Favre, der über den Niederländer schon in der Vergangenheitsform sprach. Übrigens ließ sich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl für die Pressekonferenz entschuldigen. "Unterwegs" sei er, hieß es von Seiten des Vereins. Natürlich wurde spekuliert, ob er in Sachen ter-Stegen-Nachfolger oder anderen, vielleicht schon kurzfristigen Änderungen im Kader der Borussia unterwegs ist - es kann im Fußball ganz schnell gehen.