Mainz. Die Siegesserie ist gerissen, doch damit beschäftigen sich die Spieler von Borussia Mönchengladbach nur am Rande des 0:0 beim FSV Mainz 05. Auch der zwischenzeitliche dritte Tabellenplatz ist den Gladbachern egal. Die Stimmen zum Spiel.
Martin Stranzl freut sich darüber, dass die Gladbacher Abteilung Defensive einmal mehr dicht gehalten hat, Max Kruse sieht die Seinen in Sachen Qualität momentan vor der Borussia aus Dortmund. Die Stimmen nach dem 0:0 beim Mainz 05.
Martin Stranzl: Mainz hat defensiv sehr gut gearbeitet und es war schwierig für uns, Chancen zu kreieren. Auch wenn wir die eine oder andere Möglichkeit hatten, mussten wir aufpassen, dass wir nicht in einen Konter laufen. Es war irrsinnig gefährlich und wir haben wieder die Null gehalten; das ist auch wichtig für uns. Wir dürfen nicht unzufrieden sein. Wir haben clever gespielt und gefightet und wir haben uns Step by Step etwas erarbeitet - nicht nur heute, sondern auch in den letzten Spielen.
... über die nur wenig erarbeiteten Chancen: Man muss auch gucken, mit wie vielen Spielern Mainz verteidigt hat. Manchmal standen sie mit acht, neun Mann hinten - nur Okazaki ist vorne geblieben. Dann die Lücke zu finden ist schwer. Mit einem glücklichen Moment kann man hier ein Tor machen, das ist uns heute leider nicht gelungen. Ich kann mit dem 0:0 gut leben.
Julian Korb: Zum Glück gibt es keine Niederlage, seitdem ich spiele. Wir wollten heute natürlich auch gewinnen, aber auch ein Punkt in Mainz ist in Ordnung. Als Abwehrspieler versuche ich in erster Linie natürlich die Null zu halten und das ist uns gelungen. Wir hätten uns vielleicht trotzdem ein paar mehr Torchancen herausspielen können. Aber die Mainzer haben heute gut gespielt, auch wenn wir mehr Ballbesitz hatten und das Spiel kontrolliert haben. Aber wir können nicht immer gewinnen. Auswärts ein Punkt ist auch in Ordnung - zumal Dortmund ja auch nur 2:2-Unentschieden gespielt hat.
... über seine Entwicklung zum Stammspieler: So etwas träumt man natürlich immer. Ich habe immer versucht mich im Training und in Testspielen anzubieten, mich dem Trainer zu zeigen. Momentan spiele ich und darüber bin ich ziemlich froh und ich will der Mannschaft so gut wie möglich helfen. Die Winterpause bräuchte ich eigentlich nicht. Wir haben ja keine Europa League, die wir spielen müssen, also sind wir auch nicht richtig kaputt. Vielleicht ist es aber ganz gut, mal ein bisschen den Kopf frei zu kriegen. Angst, meinen Stammplatz zu verlieren, habe ich nicht. In der Winterpause werden die Karten wieder neu gemischt und ich habe auch dann wieder die Chancen, mich anzubieten und um den Platz zu kämpfen.
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... über seine Großchance in der 58. Minute: Es war eigentlich ein sehr spitzer Winkel. Aber im Fußball weiß man ja nie, deshalb habe ich einfach mal draufgehalten - manchmal geht so ein Versuch ja auch rein. Bei mir geht er leider am langen Pfosten vorbei.
Lucien Favre über eben diese Möglichkeit von Korb: Den muss er mit links schießen. Er versucht es mit rechts. Das muss er noch lernen.
Gladbachs Nullnummer in Mainz
BVB kann momentan nicht auf Gladbach-Niveau spielen
Max Kruse: Ein Unentschieden kommt auch mal vor und wir müssen uns damit begnügen. Ich glaube, dass wir heute auch wieder über 90 Minuten ein gutes Spiel gezeigt und wenig Torchancen zugelassen haben. Mainz hat allerdings sehr kompakt gestanden, sehr schnell immer wieder acht Männer hinter dem Ball gehabt und sehr gut gespielt - deshalb geht die Punkteteilung auch in Ordnung. Wenn man so ein Spiel gewinnen will, muss man eine von den zwei, drei Chancen auch nutzen. Das ist uns heute nicht leider geglückt. Aber es war auch klar, dass wir nicht jedes Spiel in der Bundesliga gewinnen können. Und gerade in diesen Spielen ist es wichtig, zu null zu spielen - wir haben die Qualität, dass wir so eine Partie auch 0:0 ausgehen lassen können. Wir gehen mit positiven Gedanken aus dem Spiel. Wir haben nächste Woche ein schönes Abschlussspiel gegen Wolfsburg, die uns auch auf den Fersen sind - da können wir wieder unsere Klasse unter Beweis stellen und dann können wir die Hinrunde abhaken.
... über den zwischenzeitlichen dritten Tabellenplatz von Borussia Mönchengladbach: Das ist eine schöne Momentaufnahme. Ob wir jetzt Dritter oder Vierter sind, ist völlig egal. Wir haben 32 Punkte, die nach 16 Spielen eine gute Ausbeute sind. Darauf lässt sich aufbauen, aber das sollten wir nicht zu hoch hängen. Wir wissen, mit welchen Plätzen und Mannschaften wir konkurrieren - deshalb brauchen wir nicht nach oben schauen.
... über Borussia Dortmund als Konkurrenten: Dass wir eine gute Qualität im Kader haben, ist uns allen Bewusst; das zeigen wir auch im Moment. Wir wissen natürlich auch, dass wir momentan auf einem sehr hohen Niveau spielen. Dortmund ist im Moment nicht in der Lage, dieses Niveau zu spielen - gerade auf Grund der vielen Verletzten, die sie haben. Da ist es schwer, eine gewisse Kompaktheit in die Mannschaft zu bekommen. Aber ich glaube, dass der BVB in den kommenden Wochen daran arbeiten wird, so viele Spieler wie möglich wieder auf den Platz zu bekommen. Dann brauchen wir uns nicht mehr drüber unterhalten, dass Dortmund eine ganz andere Qualität hat.
Lucien Favre: "Das Ergebnis ist korrekt. Es ist immer schwer, gegen Mainz zu spielen. Sie sind immer gut organisiert. Sie haben gut verteidigt wie wir auch."
Thomas Tuchel: "Es war schon viel nötig. Jede leichte Unachtsamkeit hätte Gladbach nutzen können. Den Punkt können wir wertschätzen."
