Mainz. . Die Siegesserie von Borussia Mönchengladbach ist beim FSV Mainz 05 gerissen. Am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga kommt Gladbach bei den Rheinhessen nicht über ein 0:0 hinaus. Damit bleiben die Gladbacher auf Tabellenplatz vier - punktgleich mit Borussia Dortmund.

Vor der Partie zwischen Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach prophezeite der FSV-Thomas Tuchel, "wir werden sehr schlau sein müssen", um gegen die "Mannschaft der Stunde", so stand es im Mainzer Stadionmagazin, bestehen zu können. Nur mit einem "taktisch perfekten Spiel" könne man gegen den Tabellenvierten erfolgreich sein. Sein Team setzte die Forderungen des Coaches auf dem Platz um und machte es der Borussia enorm schwer, das erfolgreiche Tempo- und Umschaltspiel aufzuziehen.

Während Gladbachs Trainer Lucien Favre zum fünften Mal in Folge derselben Startelf vertraute - Granit Xhaka war nach einer Erkältung unter der Woche doch einsatzbereit - nahm Tuchel drei Veränderungen in seiner Mannschaft vor: Eric Maxim Choupo-Moting, Yunus Malli und Elkin Soto begannen für Junior Diaz, Sebastian Polter und Niki Zimling. Die dreien neuen in der Offensive und der starke Japaner Shinji Okazaki verteidigten in vordererste Reihe gegen den Spielaufbau der Gäste, pressten immer wieder gegen den ballführenden Spieler und machten es der Favre-Elf damit fast unmöglich, effizient Raumgewinn zu erzielen.

Spiel auf hohem taktischen Niveau

Es entwickelte sich schon früh eine Partie auf hohem taktischen Niveau, in der sich beide Teams fast gänzlich aus dem Spiel nahmen. Die Vorstöße von den normalerweise offensivstarken Außen der Borussia blieben Mangelware, durch das Abwehrzentrum der Mainzer lief das Bällchen der Edeltechniker Raffael oder Juan Arango auch nur selten und die Hausherren beschränkten sich meist auf Konter über Choupo-Moting oder Okazaki. In der achten Minute war es allerdings der ehemalige Gladbacher Malli, der die erste Möglichkeit im Spiel hatte; sein Schuss verfehlte das Tor von Marc-André ter Stegen nur knapp.

Immer wieder trieb Tuchel, der auch mit dem FC Schalke in Verbindung gebracht wird, seine Jungs an, wollte die Gäste nicht zur spielerischen Entfaltung kommen lassen. Die Chancen von Arango (15.) und Raffael (31.) waren kaum nennenswert, nicht so wie die von Arango in der 32. Minute, als der lange Ball hinter die Abwehr von Martin Stranzl genau auf Arango Fuß landete, der Venezolaner allerdings zu lange zögerte und den Abschluss nicht fand. Selten klappte das Gladbacher Kombinationsspiel so gut wie fünf Minuten vor der Halbzeitpause. Xhaka, Max Kruse, Raffael und Arango machten das Spiel schnell, Oscar Wendt tauchte links im Mainzer Strafraum auf und holte eine Ecke heraus.

Gejubelt wurde im Gästeblock zweimal

Davon gab es nur zwei in den chancenarmen ersten 45 Minuten; bezeichnend für die seltenen Strafraumsituationen in Halbzeit eins. Gejubelt wurde im mit 34.000 Fans ausverkauften Stadion dennoch zweimal im Gästeblock: In der 19. und 38. Minute fielen die Tore eins und zwei für die TSG Hoffenheim. Borussia Dortmund lag folglich zurück und die Borussia vom Niederrhein mit einem Punktgewinn damit auf Tabellenplatz drei.

Die zweite Hälfte begann mit zwei Highlights. Zum einen tanzte Torwart ter Stegen Okazaki im eigenen Strafraum mit Übersteiger aus und klärte den Ball eindrucksvoll, zum anderen hatte Julian Korb die größte Torgelegenheit der Partie. In der 58. Minute wagte sich der Abwehrspieler, der gegen Mainz seine ersten Bundesliga-Minuten feierte, in den gegnerischen 16er und feuerte einen scharfen Schuss aus spitzen Winkel ab - knapp am Kasten vorbei. Auch die Nullfünfer, die tief mit allen Mann bis zum eigenen Sechzehner verteidigten, kamen häufiger konternd vor das Gäste-Tor. Choupo-Moting scheiterte nach flacher Okazaki-Flanke ebenfalls denkbar knapp (70.).

Gladbach seit sieben Spielen ungeschlagen

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Nur ein Fehler von zwei stark verteidigenden Mannschaften konnte das leistungsgerechte 0:0-Unentschieden in einer intensiven, aber spielerisch schwachen Begegnung noch kippen. Oder eine der frischen Offensivkräfte auf dem Feld. Tuchel brachte Shawn Parker (für Choupo-Moting) und Diaz (für Malli), Favre wechselte Luuk de Jong (für Raffael) und Branimir Hrgota (für Arango) ein - in der 88. Spielminute allerdings zu spät.

Ein Tor fiel nicht mehr und somit blieb es bei der Punkteteilung in Mainz. "Es war klar, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können", sagte Nationalstürmer Kruse nach der Partie. Man müsse in so einem Spiel mit einem Punkt zufrieden sein. Da auch die schwarzgelbe Borussia einen Punkt in Hoffenheim holte, bleibt Gladbach auf einem guten vierten Platz in der Bundesliga. Die Siegesserie der Fohlen ist mit dem torlosen Remis allerdings gerissen; fortan lautet der Wortlaut: die seit sieben Spielen ungeschlagene Borussia...