Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat gegen Hannover 96 eine ungefährdete 3:0-Heimpremiere über Hannover 96 gefeiert. Die Debütanten Max Kruse, Christoph Kramer und Raffael wussten dabei gegen schwache Niedersachsen zu überzeugen.
Beim ungefährdeten 3:0-Sieg über Hannover 96 bestätigte Borussia Mönchengladbach die Statistikfreaks. Über die großen Videoleinwände flackerten vor der Partie die "Top Facts" des Duells zwischen den beiden Mannschaften. Die Borussia, so frohlockte es deutlich von den Screens, gewann vier der letzten fünf Bundesliga-Duelle, ebenso wie vier der letzten fünf Heimspiele gegen die Niedersachsen. Die Favoritenrolle war statistisch also klar definiert. Doch "Hannover ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft", warnte Gladbachs Neuzugang Max Kruse vor dem Spiel und sagte, die Gäste würden "nach dem Erfolg gegen Wolfsburg sicherlich mit viel Selbstvertrauen zu uns kommen". Davon war über 90 Minuten gar nichts zu sehen.
Neuzugang Kruse trifft beim Heimdebüt
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Kruse feierte neben Christoph Kramer und Raffael seine Heimpremiere und auch Juan Arango, der für seine venezolanische Nationalmannschaft einmal um die Welt gereist war, durfte gegen 96 auflaufen. Borussias Trainer Lucien Favre vertraute auf die Elf vom Auftaktspiel bei Bayern München, wo die "Fohlen" zwar 1:3 verloren, aber spielerisch überzeugten.
Das taten sie auch gegen das Team von Trainer Mirko Slomka. Die Gäste von der Leine bekamen von Beginn an kaum Zugriff auf die Gladbacher, die ruhig und sachlich bis in den gegnerischen Strafraum kombinieren durften. So waren es Arango und Granit Xhaka, die sich problemlos per Doppelpass den Ball zuspielen konnten - nur ein 96-Bein rettete Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler (16.). Drei Minuten später aber zappelte der Ball im Netz. Wieder drückte Mönchengladbach über die starke linke Seite nach vorne, Arango schickte Raffael an die Grundlinie und der bediente lehrbuchreif Kruse im Rücken der Abwehr. Ein Treffer beim Heimdebüt - es lief wie geschmiert für die Borussia.
Und dabei blieb es. Immer wieder kombinierte die Favre-Elf leichtfüßig und fast ohne Gegenwehr. Der starke Raffael sah Filip Daems links herbeieilen und der Kapitän bediente in der Mitte Christoph Kramer - eine Kopie des 1:0, allerdings verstolperte der Mittelfeldspieler die Chance. Erst nach knapp einer halben Stunden zeigten die Gäste auch mal Offensivansätze. Die Direktabnahme von Szablocs Huszti rutschte dem Ungarn aber vom Spann. Zu dieser Phase der Partie ließ die Borussia etwas nach, schaffte es nicht, das überfällige 2:0 zu machen. Während die Roten sich aus der Distanz versuchten (Andreasen, 42.), hatten die Hausherren mit dem Halbzeitpfiff doch noch eine Möglichkeit zu erhöhen. Arango, der nur im Rückwärtsgang seine Kräfte schonte, scheiterte an Zieler, den Nachschuss setzte Raffael am Kasten vorbei.
Fohlen-Fans feiern Arango mit Sprechchören
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Mit diesen ersten 45 Minuten konnte Slomka nicht zufrieden sein. Der 96-Coach, der in der Startelf gleich Neuzugang Marcelo und Sebastien Pocognoli aufbot, wechselte nach der Pause den Polen Artur Sobiech für den schwachen Ex-Dortmunder Bittencourt ein. Zum Leidwesen der 1.500 mitgereisten Hannover-Fans wurde es aber nicht besser. Erst rettete Hiroki Sakai vor Kruse (49.), dann bereitete der Stürmer in aller Seelenruhe das 2:0 für Heimdebüt-Kollege Kramer vor. Slapstick in der Hintermannschaft von Hannover, das einen rabenschwarzen Tag erwischte.
Zwölf Minuten später rettete Sakai gegen Kruse regelwidrig mit der Hand im Strafraum und Kapitän Daems verwandelte den Elfmeter gewohnt souverän zum 3:0. Nach 65. Minuten war die Partie entschieden. Juan Arango wurde mit Sprechchören gefeiert und Raffael hätte sogar noch auf 4:0 stellen können (74.). Der kaum geprüfte Marc-André ter Stegen verhinderte mit zwei starken Paraden gegen Sobiech und Diouf den Ehrentreffer der Gäste, die Gladbachs Sportdirektor Max Eberl vor dem Spiel als "eine der Mannschaften, die ich zu unserem Dunstkreis in der Tabelle zähle" definierte. Diese Begegnung spiegelte die Aussage sicher nicht wider - eher die Statistik, die vorher über die Anzeigetafel flimmerte.