Mönchengladbach.. Borussia Mönchengladbach kämpft am Freitag gegen Schalke 04 um seine möglicherweise schon letzte Europa-League-Chance. Im Lager der Königsblauen hingegen dürfte selbst eine Festigung von Platz vier die anhaltende Diskussion über die Zukunft von Trainer Jens Keller und etwaige Nachfolge-Kandidaten auch nicht verstummen lassen.
Endspiel-Fieber herrscht in der Fußball-Bundesliga nicht nur bei den Champions-League-Finalisten Bayern München und Borussia Dortmund. Bei Borussia Mönchengladbach werten selbst die Profis die Auftaktbegegnung des drittletzten Spieltages am Freitag (Freitag, 20.30 Uhr, live in unserem Ticker) gegen Schalke 04 als wegweisendes Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um einen Platz im internationalen Geschäft.
„So müssen wir es sehen. In solchen Endspielen waren wir in den vergangenen zwei Jahren ganz gut, deshalb sind wir optimistisch, dass wir gewinnen können“, beschreibt Stürmer Mike Hanke die Haltung der Rheinländer. Einen Sieg können jedoch auch Schalke im Rennen um die angestrebte Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation und sein Trainer Jens Keller im Kampf um seine Zukunft bei den Königsblauen gut brauchen.
Für Gladbach ist der Druck bei einem Rückstand auf die begehrten Europa-League-Ränge jedoch ungleich größer. „Wir müssen jetzt einfach vorlegen und versuchen, gegen Schalke zu gewinnen um vorne dranzubleiben und eventuell andere Mannschaften zu überholen“, sagt Peniel Mlapa zur Ausgangssituation nach der unnötigen 1:3-Pleite am vergangenen Samstag beim VfL Wolfsburg.
Nordtveit fällt wegen einer Magen-Darm-Grippe aus
Hoffnung schöpfen die Borussen, die zuletzt wenigstens abseits des Rasens durch offenbar entscheidende Fortschritte in den Verhandlungen mit U21-Nationalspieler Patrick Herrmann sowie einen Rekordumsatz positive Nachrichten lieferten, auch durch zwei Serien: Im Gegensatz zu den schwankenden Auswärts-Vorstellungen, durch die Trainer Lucien Favre seine Team „immer wieder für unsere Heimspiele in Zugzwang“ gebracht sieht, sind die Fohlen auf eigenem Platz seit neun Spielen ungeschlagen; außerdem entschieden die Gladbacher die beiden vergangenen Duelle mit den Knappen für sich.
Allerdings muss Favre personell leicht umbauen. Zwar hat sich Abwehrspieler Martin Stranzl nach auskurierter Grippe wieder gesund gemeldet, doch im defensiven Mittelfeld fällt Havard Nordtveit wegen einer Magen-Darm-Grippe aus. Für den Norweger rückt vermutlich Thorben Marx in die Startformation.
Ganz andere Probleme plagen Favres Kollegen Keller. Obwohl der Coach mit Schalke nach München und Dortmund die drittbeste Rückrunden-Bilanz der Liga aufweist und durch einen Sieg im Borussia-Park den vierten Platz vor dem Saisonschlussspurt festigen kann, sieht sich der Ex-Profi weiterhin mit Spekulationen über seine Ablösung zum Saisonende konfrontiert. „Das lässt mich kalt“, beteuerte Keller am Tag vor dem Spiel nochmals und betonte seine Fokussierung auf das Duell mit Gladbach.
Roman Neustädter kehrt zurück
Sein Sportdirektor Horst Heldt hielt angesichts der öffentlich gewordenen Gespräche mit Christian Streich (SC Freiburg) und Trainer-Novize Stefan Effenberg eine Rechtfertigung seiner Vorgehensweise für notwendig. „Mein erster Ansprechpartner ist Jens Keller, aber zu meinen Aufgaben gehört auch, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.“
Eventuell überflüssig könnte ein neuer Trainer angeblich durch Platz vier werden - und den haben die Knappen spätestens nach ihrem überzeugenden 4:1 am vergangenen Sonntag gegen den Hamburger SV fest im Visier. „Gegen Hamburg haben wir eine Menge Selbstvertrauen getankt. Wir haben es selbst in der Hand, am Ende den vierten Platz zu erreichen“, meinte der Ex-Gladbacher Roman Neustädter vor seiner ersten Rückkehr in den Borussia-Park als Gegner.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke, Stranzl, Dominguez, Daems - Marx, Xhaka - Herrmann, Arango - Hanke, Mlapa. - Trainer: Favre.
Schalke: Hildebrand - Uchida, Höwedes, Matip, Kolasinac - Neustädter (Höger), Jones - Bastos, Raffael, Draxler - Huntelaar. - Trainer: Keller
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf) (sid)