Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist am 25. Spieltag nicht über ein 1:1 gegen Werder Bremen hinaus gekommen. Nach zwei Heimsiegen in Folge gingen die Fohlen zunächst in Führung, mussten sich am Ende jedoch mit einer leistungsrechten Punkteteilung zufrieden geben. Beiden Teams hilft das kaum weiter.

Im Topsspiel des 25. Spieltags war nicht zu erkennen, welche der beiden Mannschaft um den Klassenerhalt kämpft und welche sich noch leise Hoffnungen macht, um die internationalen Plätze mitzuspielen. Das Prädikat "Topspiel" verdiente sich die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen über weite Strecken nicht. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf begann mit insgesamt neun defensiv ausgerichteten Spielern und vier Veränderungen gegenüber der Vorwoche: Gebre Selassie, Clemens Fritz, Mateo Pavlovic und Tom Trybull ersetzen Aaron Hunt, Marko Arnautovic, Mehmet Ekici und Sokratis. Gladbach-Coach Lucien Favre brachte Granit Xhaka für den gelbgesperrten Thorben Marx und Juan Arango für Filip Daems. Addiert standen vier sehr offensive Borussen auf dem Feld und damit sollte die Marschroute und Spielrichtung der Fohlen eigentlich klar sein.

Erstes Gladbacher Tor gegen Werder Bremen wurde zurecht aberkannt

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Von David Nienhaus; aufgezeichnet in der Mixed Zone

Der erste Durchgang wurde allerdings maximal zum Vergnügen für die Trainer, die ihre Mannschaften über weite Strecken kompakt und defensiv stabil sahen. Beide Teams verteidigten hoch und ein Durchkommen in die Gefahrenzone war für die Offensivreihen Schwerstarbeit. Während die Gäste aus Norddeutschland zwei vielversprechende Konter setzten - Nils Petersen scheiterte zwei Mal knapp (27., 32.) - hallte der Scooter-Torjubel der Gladbacher in der 16. Minute schon durch die Stadionlautsprecher. Amin Younes legte mit Hacke auf Patrick Herrmann ab, der aus 15 Metern nur einzuschieben brauchte. Aber so laut der Jubel war, so laut waren auch die Pfiffe im Nordpark, als Schiedsrichter Wolfgang Stark das Tor nach Rücksprache mit seinem Assistenten Jan-Hendrik Salver wegen einer Abseitsstellung zu Recht aberkannte. Kurz vor der Halbzeit war es erneut Herrmann, der nach toller Vorarbeit von Younes die Führung für die Borussia hätte besorgen können. Sein Versuch rutschte ihm aber über den Spann.

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Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel etwas besser. Zwar spielten die Hausherren immer noch sehr umständlich mit vielen Querpässen oder Drang zum Tor, aber die Bremer wurden aktiver. Vor allem der starke Kevin de Bruyne tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor von Marc-André ter Stegen auf. Überwinden konnte der Belgier den deutschen Nationalschlussmann aber nicht. Nach einer Stunde nahm die Partie plötzlich Fahrt auf. Erst scheiterte der fleißige Herrmann nach Flanke von Luuk de Jong (67.) und im direkten Gegenzug war es erneut de Bruyne, der mit seiner größten Möglichkeit die Gästeführung hätte besorgen können.

Ignjovski traf für Werder Bremen zum verdienten 1:1-Ausgleich

Favre wollte für die Schlussphase ein Zeichen setzen und wechselte in der 69. Minute dreifach aus. Mit Peniel Mlapa, Mike Hanke und Lukas Rupp brachte er eine frische Offensivreihe - und das sollte sich direkt auszahlen. Hanke eroberte stark den Ball und holte eine Ecke raus. Oscar Wendt fand von der rechten Seite Mlapa am Elfmeterpunkt und der lange Angreifer köpfte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung das 1:0 für die Gastgeber. Wer glaubte, die im Abstiegskampf steckenden Werderaner seien damit gebrochen, irrte. Der Jubel am Niederrhein war kaum verklungen, da bediente de Bruyne Aleksandar Ignjovski und der Kroate erzielte den verdienten Ausgleich.

Sowohl de Bruyne (89.), als auch Mlapa (90.) hatten den Siegtreffer noch auf dem Fuß, am Ende blieb es in einer kampfbetonten, aber alles andere als hochklassigen Partie beim leistungsgerechten Unentschieden. Für beide Mannschaften ist diese Punkteteilung in der wichtigen Endphase der Saison allerdings viel zu wenig.