Nürnberg. . Vielleicht war es die Szene des Spiels, als Schiedsrichter Florian Meyer in der vierten Minute einen Elfer für den 1. FC Nürnberg gab. Die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach sahen das nicht so, ärgerten sich aber über die “grobe Unsportlichkeit“ in dieser Situation. Die Stimmen zum Spiel.

Gladbachs Spieler Thorben Marx über....

...die Szene, die in der vierten Minute zum Elfmeter führte:

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Das war eine klare Schwalbe, das hat jeder gesehen. Leider hat der Spieler nicht den Mut gehabt, das beim Schiedsrichter zuzugeben. Er hat mir selber versichert, dass das eine Schwalbe war. Diese blöde Entscheidung nach vier Minuten beeinflusst natürlich die gesamte Partie. Für Nürnberg geht es um viel und ihnen ist es wahrscheinlich egal, wie sie an ihre Tore kommen. Ich habe mich sehr über den Pfiff gewundert und konnte ihn überhaupt nicht verstehen. Natürlich muss ich im Strafraum vorsichtig sein, aber ich bin ungefähr einen Meter von dem Spieler entfernt. Fehlentscheidungen können passieren, aber diese ist natürlich bitter.

...über die Kommunikation mit Schiedsrichter Florian Meyer:

Ich habe versucht, dem Schiedsrichter auf dem Platz klar zu machen, dass es kein Elfmeter war und dass er das sehen wird, wenn er sich die Zeitlupe der Szene anguckt. Er selbst kann es aber nicht zurücknehmen. Ich finde es unsportlich, dass so etwas heutzutage noch passiert. Ich war eigentlich der Meinung, dass solche Schwalben seit längerem der Vergangenheit angehören. Ich würde erst gar nicht so eine Schwalbe machen. Er hat sie gesucht und das ist grob unsportlich. Ich hoffe, er macht das nicht noch mal.

...über die weiteren 86 Minuten in Nürnberg:

Aber Nürnberg hat es insgesamt gut gemacht. Sie haben in der ersten Halbzeit enorm gegen uns gepresst und uns zu Fehlern gezwungen, aus denen dann auch das zweite Gegentor gefallen ist. Da spiele ich zu riskant auf Tolga Cigerci. Wir hatten in der ersten Halbzeit auch die eine oder andere Chance und es bis zum Ende versucht, weil wir wussten, dass Nürnberg noch mal das Zittern bekommt, wenn wir den Anschlusstreffer machen. Aber es hat leider nicht gereicht und wir sind enttäuscht. Wir hatten uns schon ausgerechnet, dass wir vielleicht in Führung gehen können, weil der Gegner sehr unter Druck stand. Das Spiel hat der Elfmeter nicht entschieden, sondern der Fehler zum 2:0.

... über seinen neuen Nebenmann Lukas Rupp:

Man hat schon gesehen, dass uns Havard Nordtveit heute mit seiner Aggressivität gefehlt hat. Aber Lukas hat alles versucht, hat aber lange nicht mehr gespielt und war deshalb nicht richtig im Rhythmus drin und man kann ihm überhaupt keinen Vorwurf machen. Vielleicht hätte ich ihm ein bisschen helfen müssen.

Gladbachs Schlussmann Marc-André ter Stegen über...

...den Elfmeter-Pfiff:

Der Schiedsrichter hat das so entschieden und wenn er sich die Bilder nach dem Spiel anguckt, wird er enttäuscht von sich selbst sein.

... die beiden unterschiedlichen Halbzeiten:

Die ersten 45 Minuten haben wir nach vorne verhalten gespielt und viele Bälle verloren. Der Schiedsrichter macht eine Fehlentscheidung, wir machen Fehler und dann lagen wir ziemlich schnell mit 0:2 zurück. In der zweiten Halbzeit kamen wir viel besser ins Spiel und haben das umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Dass wir am Ende gekämpft und alles versucht haben, stimmt mich positiv. Nürnberg kämpft um jeden Punkt, da ist es verständlich, dass sie am Ende auch auf Zeit spielen. Insgesamt ist das ziemlich enttäuschend.

Gladbachs Eberl appelliert nach Schwalbe an Fairness in Profi-Fußball 

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl über...

... den Fair-Play-Gedanken im Fußball:

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Ich erwarte, dass mein Spieler dem Schiedsrichter sagt, dass es eine Schwalbe war. Noch besser wäre es, wenn sich mein Spieler gar nicht hinfallen lässt. Wenn ich Körperkontakt habe oder mit dem Knöchel umknicke, dann ist es heutzutage normal, dass man versucht, etwas herauszuholen. Aber ohne eine Berührung gehört sich das nicht im Profi-Fußball. Das erwarte ich nicht von meinem Spieler und auch nicht vom Gegner. Wenn ein Spieler, der so sachlich ist, wie Thorben Marx, so penetrant nachfragt, würde mir wünschen, dass Schiedsrichter den Mut haben, diesen Spieler zu fragen. Wenn dieser dann sagt, er sie berührt worden, muss er den Elfer geben. Wenn der Spieler aber sagt, es war ein klarer Elfmeter und es stellt sich raus, dass es eine Schwalbe war, kann man ihn sperren. Das ist klar unsportlich. Man sollte dem Spieler ruhig die Chance geben, sich zu äußern. Es ist für mich eine große Tat, wenn er es zugeben würde. Das erwarte ich einfach, denn das ist die Fairness im Sport. Der Schiedsrichter wird sich auch ärgern, wenn er die Bilder sieht, denn das macht er auch nicht mit Absicht.

... über die Niederlage in Nürnberg:

... Es war eine Fehlentscheidung, das ist unzweifelhaft. Wir werden nicht dem Schiedsrichter die Schuld geben, dass wir das Spiel verloren haben. Wir hatten sehr viel Ballbesitz und auch gute Chancen und fahren als Verlierer nach Hause, obwohl hier mehr drin war. Nürnberg war sehr effektiv im Verwerten ihrer Chancen. Wir hatten zwar noch die Chance auf den Ausgleich, aber richtig zwingend waren wir am Ende nicht mehr. Alle sieben um den Europapokal-kämpfenden Mannschaften haben verloren, oben und unten wird gewonnen. Jetzt müssen wir versuchen, zuhause gegen Leverkusen zu gewinnen.

... über die Verletzten und Neueinkäufe:

Wir haben jetzt zwei weitere Verletzte und hoffen, dass es bei Thorben Marx nur eine Prellung ist. Bei Peniel Mlapa ist es etwas Muskuläres, das dauert leider immer etwas länger. Es war zu lesen: ‚Eberl wollte keine Neuen’ – das ist falsch. Ich habe gesagt, es war nicht die Qualität dabei, dass wir etwas machen wollten, Deswegen haben wir keinen neuen Spieler geholt. Wegen eines kurzfristigen Ausfalls hätten wir keinen Blitztransfer gemacht. Wir haben einen Kader der Qualität hat, mit dem wir die Rückrunde bestreiten wollen.