Nürnberg. Borussia Mönchengladbach verpasste in der Bundesliga den Sprung auf den fünften Platz. Beim 1. FC Nürnberg verschlief die Borussia die Anfangsphase und verlor mit 1:2 (0:2). Patrick Herrmann erzielte nach dem Wechsel das Anschlusstor für die Borussia.

Borussia Mönchengladbach startet mit fast denselben Resultaten in die Rückrunde, wie sie die Hinrunde begonnen hatte. Nach einem Heimsieg und einem torlosen Unentschieden auf fremden Platz, kassierte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gegen den 1. FC Nürnberg eine Niederlage - diesmal nicht wie im Hinspiel mit 2:3, sondern mit 1:2. Zuvor hatte die Borussia neun Pflichtspiele in Folge nicht verloren.

"Der rheinische Patient" prangte über der Gegner-Geschichte im "Clubmagazin" des 1. FC Nürnberg zum Spiel gegen die Mannschaft vom Niederrhein. Deren Quintessenz: Die Gäste hatten vor der Saison einen großen chirurgischen Eingriff, mit dem Verlust von Marco Reus, Dante und Roman Neustädter klaffen drei offene Wunden und das Team von Trainer Lucien Favre befinde sich in der Reha. Dabei hätte der Autor gar nicht so weit zurückgreifen müssen. Mit Granit Xhaka, Martin Stranzl und Dauerbrenner Havard Nordtveit musste Gladbach tatsächlich drei Patienten ersetzen. Favre baute seine Elf und sein System um, und brachte Lukas Rupp in die Startformation an die Seite von Thorben Marx.

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Während die Rheinländer allerdings ohne Neuzugänge in die Rückrunde ging, kam bei den Franken mit dem Duo Michael Wiesinger und Armin Reutershahn nicht nur ein neues Trainergespann. Mit Muhammed Ildiz und Mu Kanazaki verpflichtete der Club auch zwei neue Akteure. Letzterer nahm im Spiel gegen die Borussia auf der Bank Platz, Mike Frantz spielte für den verletzten Timo Gebhart.

Nürnbergs Frantz ließ sich über das Bein von Marx fallen - Elfmeter

Der neue Offensivmann war schon nach 180 Sekunden im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einer Ecke kam Frantz im Strafraum an den Ball und ließ sich über das Bein von Marx fallen. Dabei zog der Gladbacher noch zurück. Schiedsrichter Florian Meyer entschied auf Elfmeter - Timmy Simons verwandelte sicher. Vier Minuten später hätte Patrick Herrmann das Spiel wieder ausgleichen können, aber den Abschluss nach einem Konter rettete der Japaner Hiroshi Kiyotake auf der Linie. Das war das einzig nennenswerte Lebenszeichen der Gäste, die große Schwierigkeiten hatten mit den kompakten Nürnbergern. Gladbach schaffte es weder die Außen zu besetzen, noch die Angreifer in Position zu bringen. Die Franken überzeugten kämpferisch, läuferisch und schalteten nach leichten Ballgewinnen im Mittelfeld schnell um.

Aus so einer Situation fiel auch das 2:0 für die Hausherren (30.). Marx verlor im Mittelfeld unter Bedrängnis den Ball. Kiyotake leitete den Konter ein und Tomas Pekhart verwandelte souverän. Ein weiterer Tiefschlag im Tiefschlaf, aus dem die Fohlen erst jetzt aufwachten. Wieder war es Herrmann, der nach einer Ecke der Gastgeber von Tony Jantschke geschickt wurde. Aber wieder scheiterte der U21-Nationalspieler (36.). FC-Schlussmann Raphael Schäfer parierte glänzend, wie auch kurz vor der Pause, als es Luuk de Jong aus 18 Metern versuchte.

Gladbach bestimmte das Spiel nach dem Wechsel

Nach dem Seitenwechsel blieb die Borussia die bestimmende Mannschaft auf dem Feld. Vor allem Herrmann stemmte sich gegen die Niederlage. Nach einem Foul an Tony Jantschke schaltete Roel Brouwers am schnellsten, schlug einen langen Pass auf de Jong, der für Herrmann auflegte - diesmal traf der schnelle Angreifer zum 1:2 (58.). Der Anschluss war hergestellt für Mönchengladbach und Favre brachte Peniel Mlapa für den schwachen Rupp ins Spiel. Mit großen Schritten und wenigen Aktionen sorgte der Offensivmann für neuen Schwung im Gladbacher Spiel (64., 68.). Aber nach 18 Minuten war Schluss für Mlapa. Der U21-Nationalspieler hatte Probleme mit dem Oberschenkel und musste das Feld verlassen. Weil Favre aber erst Alexander Ring für Marx brachte, spielten die Fohlen zwei Minuten in Unterzahl, ehe Mike Hanke kam. Wirklich zwingend war die Borussia nach dem Anschlusstreffer aber nicht mehr.

Nach sieben ungeschlagenen Bundesliga-Partien in der Fremde fuhr Gladbach erstmals wieder ohne Punktgewinn in die Heimat. Der 1. FC Nürnberg entwickelt sich langsam zum Angstgegner für die Favre-Elf. Auf den "rheinischen Patienten" folgt am kommenden Wochenende das rheinische Duell gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker).