Nürnberg. Im ersten Sonntagsspiel des 20. Spieltages musste Borussia Mönchengladbach beim1. FC Nürnberg eine 1:2 (0:2)-Niederlage hinnehmen und verpasste den Sprung in die internationalen Startplätze. Nur Herrmann traf für die Elf vom Niederrhein.
Auch die Punktgewinne der Konkurrenz im Abstiegskampf haben den 1. FC Nürnberg nicht beeindruckt. Durch ein 2:1 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach bescherten die Franken ihrem neuen Fußball-Coach Michael Wiesinger am Sonntag den ersten Sieg als Bundesligatrainer und hielten den Abstand zum Relegationsplatz konstant bei acht Punkten. Timmy Simons (4. Minute) hatte Nürnberg vor 37 793 Zuschauern mit einem äußerst fragwürdigen Foulelfmeter in Führung gebracht. Nach dem 2:0 durch Tomas Pekhart (30.) konnte der starke Patrick Herrmann (58.) nur noch den Anschlusstreffer für Gladbach erzielen.
"Das ist klar eine Schwalbe. Man muss aufpassen, wenn man so einen Penalty gibt, dann muss man sicher sein. Das ist unglaublich", schimpfte Gladbachs Coach Lucien Favre über den frühen Strafstoß. "Wir haben schon schlimmere Elfer bekommen", meinte Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer.
Während die Rheinländer erstmals nach neun Pflichtspielen wieder verloren und den Sprung auf einen Europa-League-Rang verpassten, bleiben durch den FCN-Erfolg die Nichtabstiegsplätze für 1899 Hoffenheim sowie den FC Augsburg und Greuther Fürth in weiter Ferne.
Deren Punktgewinne hatten den Druck auf Nürnberg schon vor dem Anpfiff erhöht. "Wir gucken nur auf uns, wir müssen hier zu Hause unsere Hausaufgaben erledigen", warnte Wiesinger deshalb sein Team und drängte in seinem dritten Spiel seit der Amtsübernahme von Dieter Hecking auf den ersten Erfolg. "Wir wollen drei Punkte."
Zweifelhafter Foulelfmeter
Und der Club befolgte die offensive Maßgabe des Coaches von Beginn an - kam aber zunächst durch zweifelhafte Mittel zum Erfolg. Obwohl Gladbachs Thorben Marx beim Tackling gegen Mike Frantz zurückzog, nutzte der Linksaußen die Gelegenheit, ging im Strafraum zu Boden und verleitete Schiedsrichter Florian Mayer so zum Pfiff. Frantz habe sich fallen gelassen, meinte Borussen-Verteidiger Roel Brouwers: "Es gab gar keine Berührung." Simons düpierte Gäste-Keeper Marc-André ter Stegen mit einem Schuss in die Tormitte.
Trotz des frühen Rückschlags zeigten sich die Gladbacher keineswegs beeindruckt, sondern drängten auf den schnellen Ausgleich. Nach feinem Solo des pfeilschnellen und technisch hochbegabten Herrmann, der auch Schäfer ausspielte, rettete Hiroshi Kiyotake (8.) kurz vor der Linie. In einer offenen, temporeichen Partie sorgte vor allem Juniorennationalspieler Herrmann für die spielerischen Höhepunkte der Gäste. Dessen Distanzversuch parierte Schäfer jedoch sicher (36.), zudem zeichnete sich der Torhüter auch gegen Luuk de Jong (43.) aus.
Gladbach nach der Pause nicht zielstrebig genug
Abgeklärter agierten die Franken und schalteten bei weniger als 30 Prozent Ballbesitz in der ersten Halbzeit aus einer kompakten Defensive bei ihren wenigen Vorstößen mustergültig um. Marx leitete mit einem fatalen Querpass den Konter über Kiyotake ein, die öffnende Vorlage des Japaners verwertete Pekhart aus halblinker Position mit seinem dritten Saisontreffer.
Auch nach der Pause blieb die Partie umkämpft, Gladbach zeigte jedoch die zunächst vermisste Zielstrebigkeit. Nach einer Kopfballablage von de Jong sprintete Herrmann Nürnbergs Innenverteidiger Per Nilsson davon und ließ Schäfer keine Chance. Mit der Einwechslung von Peniel Mlapa für Lukas Rupp (60.), der nach den Ausfällen von Havard Nordtveit (Knieverletzung) und Granit Xhaka (Grippe) im defensiven Mittelfeld in die Startelf gerückt war, setzte Favre auf volle Offensive. Zehn Minuten vor Ende musste Angreifer Mlapa angeschlagen jedoch wieder vom Feld - und auch sein Ersatz Mike Hanke konnte in einer hitzigen und nickligen Schlussphase nicht mehr für den Ausgleich sorgen. (dpa)