Mönchengladbach. Lucien Favre, Trainer von Borussia Mönchengladbach, war nach dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg enttäuscht - kein Wunder, hatte seine Mannschaft doch mit 2:3 verloren. Und da überrascht es auch wenig, dass sein Nürnberger Kollege Dieter Hecking deutlich besser gelaunt war. Die Stimmen.

Lucien Favre (Trainer von Borussia Mönchengladbach): „Wir sind enttäuscht. Denn wir haben vergessen, richtig zu verteidigen. Damit meine ich vor allem die Standards, aber auch die Art und Weise, wie die Situationen zustande gekommen sind. Es war auf der anderen Seite schwer, gegen Nürnberg Tore zu erzielen. Nach dem 2:2 hätten wir etwas geduldiger spielen müssen, um vielleicht das nächste Tor zu machen, um nicht sofort das 2:3 zu kriegen. Wir müssen insgesamt auch präziser spielen. Ich habe zwar auch positive Dinge gesehen, aber wenn man den Ausgleich erzielt und trotzdem verliert, dann ist das ein Signal, dass es eine sehr schwere Saison wird. Das kann ich garantieren.“

Dieter Hecking (Trainer des 1. FC Nürnberg): „Wir haben heute ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt. Gerade in den ersten 35 Minuten haben wir fantastisch gespielt und Gladbach überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lassen. Aus unserer Stärke, den Standardsituationen, haben wir zwei Tore gemacht. Aber auch in dieser Phase war die Spielanlage sehr okay. Gladbach hat vor der Halbzeit gezeigt, warum sie das Potenzial haben, eine gute Saison zu spielen. Da haben sie variabel gespielt und den verdienten Anschlusstreffer erzielt. Nach der Pause haben wir den Gegner zwar zunächst noch vom eigenen Tor fernhalten können, doch der Druck wurde größer. Beim Ausgleich haben wir nicht gut verteidigt. Meine Mannschaft ist aber nicht zusammen gefallen, sondern hat sich aufgerappelt und die richtige Antwort mit dem 3:2 gehabt. Das war fantastisch gemacht von Hiroshi Kiyotake. Ein super Tor. Am Ende hatten wir noch das nötige Glück, um in Gladbach zu gewinnen.“

Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): „Wir haben mit der Zeit besser ins Spiel gefunden und Chancen kreiert. Ich habe schon etwas besser als in den letzten Partien gespielt. Trotzdem gibt es noch einige Dinge zu verbessern. Ich müsste vielleicht etwas aggressiver spielen und die eine oder andere Flanke noch etwas besser schlagen.“

Herrmann über das Ergebnis: „Der Nürnberger Sieg ist auf keinen Fall unverdient. Der Gegner hat schließlich drei Tore gemacht. Drei Gegentore sind eindeutig zu viel.“

Herrmann über die nächsten Wochen: „Der Rhythmus ist zwar eine riesige Belastung, aber man will immer so häufig wie möglich spielen. Wir freuen uns auf die Europa League genauso wie auf die Bundesliga.“

Herrmann über AEL Limassol, den Gegner in der Europa League: „Vom Papier her ist es der einfachste Gegner, aber sie spielen auch Europa League. Deshalb darf man sie nicht unterschätzen. Wir werden uns gut auf das Spiel vorbereiten.“

Herrmann über Luuk de Jong: „Es ist gut für ihn, dass er sein Tor gemacht hat.“

Marc-André ter Stegen (Torwart von Borussia Mönchengladbach): „Luuk de Jong hat sich heute etwas getraut. Er hat fantastische Direktabnahmen gezeigt und kann jetzt weiter befreit aufspielen.“

Ter Stegen über die Europa League: „Die Niederlage wird uns nicht aus der Bahn werfen. International dürfen uns aber solche Fehler nicht unterlaufen.“

Luuk de Jong (Borussia Mönchengladbach): „Mein erster Schuss hätte schon ein Treffer sein können, aber der Torhüter hatte auch etwas Glück dabei. Wir haben danach, wie ich finde, aber recht gut gespielt, und ich habe auch getroffen. Nach dem 2:3 hatte ich noch die große Chance mit dem Pfostentreffer.“

De Jong über Herrmann: „Patrick hat mir gute Bälle aufgelegt und ein gutes Spiel gemacht.“

De Jong über die Gegentore: „Wir waren heute bei Standardsituationen nicht gut. Daran müssen wir arbeiten.“