Leverkusen. Mit dem 2:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen hat die Mannschaft von Lucien Favre einen wichtigen Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation gemacht. Die Stimmen zum Spiel.

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Leverkusen hat viel Druck gemacht mit langen Bällen für Stefan Kießling, der viele Freistöße bekommen hat. Aber wir haben das sehr gut beherrscht. Leverkusen macht das 1:1 durch einen Freistoß von der rechten Seite. Hier sind sie enorm gefährlich. Aber nachher kommt die unglaubliche Reaktion von der Mannschaft. Leverkusen wollte unbedingt das 2:1 machen. Wir haben davon profitiert und sehr gut nach vorne gespielt. Die Mannschaft wollte heute unbedingt einen Sieg erreichen. Wir haben das zusammen geschafft, und es war nicht unverdient, weil wir mehr klare Torchancen hatten. Der Sieg war sehr wichtig für uns, für den Kopf.“

Robin Dutt (Trainer Bayer Leverkusen): „Die Mannschaft hat alle Kräfte gebündelt und ein sehr gutes Spiel gemacht, über die rechte Seite sehr variabel gespielt und immer wieder auch einen langen Ball auf Stefan Kießling eingefügt. Unser Druck wurde in der zweiten Halbzeit dann groß, und für diesen Druck wurden wir auch belohnt. Die Mannschaft hat aber dann im Übermut zu sehr auf das 2:1 gespielt. Wir erwarten zwar, dass die Mannschaft gerade zuhause nach vorne spielt, doch dieses 1:2 erinnert stark an das 0:1, das wir gegen Schalke kurz vor Schluss in der Hinrunde bekommen haben. Wir müssen dazu lernen. Natürlich wollen alle noch den Sieg sehen und die ganz große Freude zuhause haben. Aber jetzt haben wir die ganz große Trauer, weil wir vergessen haben, die Ordnung beim Offensivspiel zu bewahren. Ich denke, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Für uns ist es ein bitterer Tag, wenn man nach dieser Leistung mit leeren Händen dasteht.“

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach): „Wir waren in der ersten halben Stunde die klar bessere Mannschaft, ballsicher, und das Tor hat uns Sicherheit gegeben. Von der 30. bis zur gefühlt 70. Minute haben wir aber ein wenig den Faden verloren. Wir haben zwar viele Bälle erobert, aber direkt wieder verloren. So hat Leverkusen Druck aufgebaut – ohne dass sie jetzt klare Torchancen hatten. Sie hatten Schüsse um den Sechzehner, die immer wieder für Gefahr sorgten. In der Summe hatten wir die klareren Torchancen, deswegen ist der Sieg nicht unverdient. Das Spiel war auf Messers Schneide, es hätte in beide Seiten ausschlagen können. Es ist eine große Leistung, in so einem Spiel zurückzukommen, sich fußballerisch wieder zu befreien und dann noch das Siegtor zu machen. Gegen Leverkusen, eine Mannschaft, die Champions League gespielt hat, musst du alles in die Waagschale werfen. “

Max Eberl über Igor de Camargo: „Er hat in der Relegation getroffen, gegen Bayern getroffen, gegen Hamburg getroffen und erzielt heute den Siegtreffer. Das sind Tore, die für die Mannschaft und den Verein unheimlich wichtig sind.“

Eberl zur Bedeutung des Sieges für das Pokal-Halbfinale gegen Bayern München: „Das kann einen richtigen Schub bringen. Gerade ein Spiel, das bei einem direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze abgelaufen ist. Gegen eine Mannschaft, die richtig viel Potenzial hat. Das gibt Motivation für die kommenden Wochen.“

Eberl auf die Frage, ob er jetzt an die Champions League denke: „Ich denke jetzt an Bayern München. Ich freue mich jetzt auf ein Pokal-Halbfinale im Borussia-Park. Das ist ein Highlight zuhause. Wir freuen uns auf eine fantastische Unterstützung der Fans. Dann werden wir versuchen, das Unmögliche möglich zu machen und gegen den großen FC Bayern München dreimal in einer Saison zu gewinnen. Das ist rein statistisch eigentlich nicht möglich.“